Du bist nicht eingeloggt.

Login

Pass

Registrieren

Community
Szene & News
Locations
Impressum

Forum / Poesie und Lyrik

Unhoffnung

StarPopograf - 48
Champion (offline)

Dabei seit 05.2006
2183 Beiträge

Geschrieben am: 27.06.2006 um 18:09 Uhr

„Unhoffnung“

Der Staub fiel lautlos durch die Finger
Wie der nächste jener blassen Tage
Atemlos – in leeren Räumen
Zwischen stummen Wänden
…in kalter Asche zu schlafen
…verlorene Träume zu sterben

Und einsam stand die Trauerweide
Im stillen Hauch von Nebelgrau
Mit Tränen namenloser Sehnsucht
Salz auf den Wunden der Erde
…durch matte Fenster zu blicken
…im fahlen Licht zu ersticken

Schleppend kalt kroch Einsamkeit
Unter Himmels grauem Leichentuch
Scherben nackter Spiegelbilder
Qualvoll starrten sie mich an
…die traurige Wahrheit im Schmerz zu erkennen
…vergessen zu werden doch nicht vergessen zu können


...

APOKALYPSE_ - 37
Champion (offline)

Dabei seit 01.2006
6039 Beiträge

Geschrieben am: 27.06.2006 um 18:17 Uhr

nicht schlecht ! aber gibt trotzdem besseres *g*

SCHAUT DOCH EINFACH MAL VORBEI !!!

TheSandmann - 36
Experte (offline)

Dabei seit 04.2006
1363 Beiträge

Geschrieben am: 27.06.2006 um 19:26 Uhr

Zitat von StarPopograf:

„Unhoffnung“

Der Staub fiel lautlos durch die Finger
Wie der nächste jener blassen Tage
Atemlos – in leeren Räumen
Zwischen stummen Wänden
…in kalter Asche zu schlafen
…verlorene Träume zu sterben

Und einsam stand die Trauerweide
Im stillen Hauch von Nebelgrau
Mit Tränen namenloser Sehnsucht
Salz auf den Wunden der Erde
…durch matte Fenster zu blicken
…im fahlen Licht zu ersticken

Schleppend kalt kroch Einsamkeit
Unter Himmels grauem Leichentuch
Scherben nackter Spiegelbilder
Qualvoll starrten sie mich an
…die traurige Wahrheit im Schmerz zu erkennen
…vergessen zu werden doch nicht vergessen zu können


Augezeichnet!!!! Dies ist wahrlich ein hervorragendes Gedicht!!!

Die Form wurde makellos eingehalten, sowie das besondere Reimschema.
Jeweils die letzten beiden zeilen einer Strophe reimen sich (nicht ganz treffend bei der ersten), die anderen 4 davor nicht. Jeder einzelne Satz in ist vom Aufbau und der Rhytmik her gleich, wie dessensgleichen in anderer Strophe...
Der allgemeine Aufbau etc. ist tadellos, nahezu volkommen...
Dein Werk hält sämtliche formalen Regeln, so verleihst du ihm einen klassischen Außdruck, wie auch ich ihn bevorzuge. Daher mag dieses Gedicht bei mir auch solch großen gefallen finden...

Du benutzt wieder, wie es deinem Stil ähnelt, haufenweis Vergleiche, die die Emotion des Gedichts vorbildhaft darstellt...
Auch deine Methaphern sind erneut schön, und harmonisch gewählt.
Deine Schreibweise vermittelt irgendwie etwas geheimnissvolles, das aber ständig nur "bildhaft" und träumend umschrieben wird... dies Macht dein Gedicht so geheimnissvoll, so myteriös, so aufregend undzugleich aber auch sehr frei in der Interpretation...

Nun zum Inhalt:
Wie schon erwähnt, ist das Gedicht sehr offen, für jedliche Interpretationsmöglickeit... Ich muss sagen, dennoch fällt es mir sehr sehr schwer eine geeignete zu finden... Ich habe mir lange, und viele Gedanken zu deiner Niederschrift gemacht, dennoch wahr es mir nicht möglich, zu einem Vernünftigen Schlusspunkt zu gelangen...
Mein größtes Problem war dieses, das ich es nicht vermochte, den Zusammenhang der individuelen Strophen zu deuten...

Vielleicht ist eine Eindeutige Interpretation ja gar nicht möglich... die Gedanken verschwimmen im Laufe des Textes im lyrischen Meer, diese wieder zu finden, ist wahrlich nicht einfach, da sie viellecht einen Tropfen des Ganzen Meers ausmachen... vielleicht mag ich falsch liegen... aber dieser Aspekt vermag in der Sicht jedes Betrachters verschieden zu bewerten zu sein...

Alles in allem, ist dieses Gedicht äußerst gut, und findet bei mir größten gefallen... :daumenhoch:

Hier einige meiner Gedanklen zu dem Gedicht:

Der Staub fiel lautlos durch die Finger
Wie der nächste jener blassen Tage

- Einer der geliebten Menschen scheidet in meinen Armen dahin, wie noch so viele mehr in den folgenden unerhofften, leeren, einsamen Tagen...

Atemlos – in leeren Räumen
Zwischen stummen Wänden

- Seelen verstorbener im nichts, in der leere, ohne gefühle

…in kalter Asche zu schlafen
…verlorene Träume zu sterben

- zwischen den toten zu verweilen, in selbstmitleid oder trauer zu versinken. Die gedanken, erinnerungen an die menschen sterben/verschwinden --> hoffnung auf besserung geht verlohren (unhoffnung)

Und einsam stand die Trauerweide

- steht evt. für die seelen die im jenseits verweilen, oder eine art dessensgleichen

Im stillen Hauch von Nebelgrau
Mit Tränen namenloser Sehnsucht

- sie geraten in vergessenheit, zumindest wenn der "nebel" stärker wird, sie verschwinden langsam darin, "Mit tränen namenloser Sehnsucht"
- mit dem verlangen, der hoffnung nach etwas wo sie nicht mehr kennen, nicht mehr zu fühlen vermögen (hauch; nebelgrau)

Salz auf den Wunden der Erde

- den hinterbliebenen bleibt nur der schmerz, die lücke die der verstorbene in die gefühle gerissen hat, wird mit salz bestreut ---> klarmachung, ein todesfall hinterlässt nur schmerz

…durch matte Fenster zu blicken
…im fahlen Licht zu ersticken

das allte bild der existenz (des toten) verschwimmt, man wird vergessen wer man war, was man fühlte (ersticken) --> Hoffnung auf Besserung wird wiederum genommen (unhoffnung)

Schleppend kalt kroch Einsamkeit
Unter Himmels grauem Leichentuch

- Nun ist es soweit, seine existenz erlischt, die trauer lässt nach, der tote ist für ewig im Himmel begraben...

Scherben nackter Spiegelbilder
Qualvoll starrten sie mich an

- (sehr schwer zu begreifen, aber ich versuchs) Bruchstücke letzter erinnerungen erloschen schon vor einiger zeit, nur genau diese Erlöschen, blieb mir in erinnerung....

…die traurige Wahrheit im Schmerz zu erkennen
…vergessen zu werden doch nicht vergessen zu können

man muss nun, so traurig wie es auch sein mag akzeptieren: "vergessen zu werden, doch nicht vergessen zu können"

Diese Interpretation mag sehr weit hergeholt sein, vielleicht geht sie sogar in die falsche richtung....

Ich kann nur abschliesend sagen, das dieses Gedicht....faszinierend ist.



wenn 2*3 10, und 4*8 48 ist, wie viel ist dann 3*7?

Melon_Lady - 33
Profi (offline)

Dabei seit 08.2005
475 Beiträge

Geschrieben am: 28.06.2006 um 13:13 Uhr

Tja ^ von da her gibts ja wohl nicht mehr viel zu sagen.
Ist ein klasse Gedicht, etwas verwirrend (poetisch) und trotzdem sehr Ausdrucksstark :daumenhoch:
Teargas - 37
Champion (offline)

Dabei seit 06.2006
2196 Beiträge

Geschrieben am: 30.11.2006 um 17:40 Uhr

sandmann, wieso zerreißt du diese werk in dessen einzelteile?? mich interessieren nicht einzelne zeilen, oder ob die "Form" passt. du versteht wohl nicht wirklich um was es in gedichte geht ... nicht um die form oder um die reime ...

... so daß wir eine Weile hingerissen das Leben spielen, nicht an Beifall denkend.

  [Antwort schreiben]

Forum / Poesie und Lyrik

(c) 1999 - 2025 team-ulm.de - all rights reserved - hosted by ibTEC Team-Ulm

- Presse - Blog - Historie - Partner - Nutzungsbedingungen - Datenschutzerklärung - Jugendschutz -