nach hause laufen
während die sonne aufgeht
halb zerfetzt
zerstückelt
innerlich
erschüttert
häuserwände vorbeiziehen lassen
immer noch ein meter
immer noch ein stück
kalter asphalt
noch weiter
noch ein bisschen
nichts denken
nichts fühlen
ein schritt nach dem
anderen
erinnerungen
pochen im kopf
bilder durchlöchern meine seele
keine letzten worte
keine verabschiedung
kein adieu oder
mach’s gut – wir sehen uns
denn wir sehen uns nicht mehr
jeder gruß wär
der letzte gruß
lauf jetzt fort
und komm nicht vom fleck
kann kein leid mehr sehen
alles vergeht
warum jetzt
die vögel fangen an zu singen
weit weg
wüsste gern worüber
wüsste gern warum
bei jedem schritt wird es heller
mein tag ist nun
deine endlose nacht
kein erwachen mehr
betäubt
nicht mehr weit
menschen fangen an
aufzustehen
bäckereien duften
der markt wird aufgebaut
stimmen irgendwo
ich will’s noch gar nicht sehen
will’s gar nicht hören
bin noch nicht bereit
für einen neuen tag
der erste tag
ohne
dich
da spricht mich wer an
ich will nicht reden
in gespräche verstrickt
ich will gehen
alleine sein
einsame tränen
wind streicht mir
durch die haare
bitte, wind
nimm mich
mit
wegfliegen
meine arme ausbreiten
das rauschen hören
die berührung
von himmel und meer
der horizont färbt sich
will zu dir
nicht mehr ohne dich sein
nie mehr
ohne dich heimkommen
will niemals
deine nähe vermissen
doch du bist genau
ein leben zu weit
weg
bitte, wind,
nimm mich fort
bring mich dorthin
wohin man kommt
wenn man
geht