Heute war es an der Zeit.
Ja noch heute Abend wollte sie ihr es sagen.
Anders ging es nicht mehr.
Sie konnte ihre Gegenwart einfach nicht mehr
ertragen.
So sehr sie es auch versuchte es ging nicht.
Und genau deshalb wollte sie ihr das heute auch sagen und endlich von ihr in Ruhe gelassen werden.
Der Raum war sanft mit Kerzenlicht beleuchtet als sie sich ihr endlich gegenüber setzte.
Mit erwartungsvollen Blicken starrte sie sie an. Plötzlich
krochen Zweifel in Ihr hoch.
"Konnte Sie denn so hart zu ihr sein? Konnte
Sie ihr es wirklich sagen?
Konnte Sie so kalt und lieblos sein?"
Doch schon der starre leblose Blick der ihr entgegen kam, sagte ihr dass sie konnte.
Und wie sie konnte.
Eine Wut stieg in ihr hoch die begann mit zittriger Stimme
ganz leise -kaum hörbar - "lass mich in ruhe" in den Raum zu flüstern.
Keine Reaktion.
Das schürte die Wut nur noch mehr.
Und sie wurde lauter.
Und noch mal.
Doch noch immer keine Reaktion.
Sie holte sich ein Glas mit Wasser und trank einen Schluck.
Sollte Sie es wirklich noch einmal wagen?
Ja sie sollte.
Sie dachte sich "heute oder nie" und sie brüllte und sie schrie sie ohne Rücksicht an.
Doch wie auch zuvor blieb die Reaktion aus.
"Ich hasse dich .
Hau ab.
Lass mich in Ruhe."
Sie begann schrecklich zu heulen.
Träne für Träne lief ihre Wange hinunter.
Sie schmiss das Glas mit Wasser um, aus dem sie gerade noch getrunken hatte.
Es zerbrach mit einem klirrenden Geräusch.
Wie in Trance hob sie eine Scherbe auf und die andere auch.
Sie blickte wieder in die Augen der andere.
Doch keine Reaktion.
Kein Hass,
keine Wut, kein Schrei, NICHTS.
Das konnte nicht sein .
Langsam den Blick direkt in die Augen der Anderen gerichtet stand sie auf , lief einige schritte rückwärts bis sie dann schließlich umdrehte und rennend den Raum verlies.
Zurück blieb ein stiller ruhiger von Kerzen erhellter Raum,
und die Scherben und ein Spiegel.
Der Spiegel mit dem Sie sich noch eben
unterhalten hatte.