Schnell oder langsam? Was bleibt?
Wenn ich sie aus ihrer Welt reiße, ihre Kleider nehme, ihre Reinheit, Unschuld.
Wie ein kahl geschorenes Kaninchen, im Regen vor Kälte ängstlich zitternd,
auf Schlamm rutschend.
Was kann ich ihr dann noch nehmen?
Langsam!
Ihre ängstlichen Äuglein zieren Tränen so schön.
Gänsehaut überall wo ich sie berühre.
Flacher Atem, die Stöße schreien GEH WEG!
Der schmerz in ihren Augen ist wundervoll.
Die schweiß kalt verklebten Haare aus ihrem Gesicht streichend, flüstre ich:
Du bist so schön!
Wie eine leuchtend rote Rose, allein in einem Schatten Meer.
So einsam, so bedeutend.
Ich musste dich pflücken, bevor du verwelkt währst.
Du wirst für mich singen,
das schönste Lied.
Deinen Schrei nach Leben,
lass mich hören.
Deinen zarten Hals schmecken. Dort spür ich ihn pulsieren.
So jung, so rot, so frisch.
Langsam verwandelte sich ihre Backenröte in elfenbeinweiße Kühle, ihre Augen sahen nicht mehr in unsre Welt. So fand man sie, neben dem wehenden Vorhang des offenen Fensters liegend. Am Hals zwei kleine Wunden, aber kein Blut.