Wenn dein einziger Freund im Koma liegt
und schon auf Erden wie gestorben aussieht,
Wenn deine Kinder keine Chance auf Leben haben,
weil Menschen etwas dagegen haben,
wenn der Krieg den Menschen verschlingt,
deine Freundin sich mit Crack um die Ecke bringt
und du selbst hasst das Leben, stichst dir die Nadel in die Venen
weil du auch tot sein willst zusammen mit denen,
die innerlich gestorben sind
weil das Leben von euch doch nur Scheiße bringt
und du jetzt schon wie lebend begraben aussiehst,
weil niemand in deinen starren Augen liest
wie quälend das Leben in Wirklichkeit ist
wenn man den Tod schon auf Erden vermisst.
Geschrieben am: 16.02.2006 um 21:42 Uhr Zuletzt editiert am: 16.02.2006 um 21:43 Uhr
Melancholie ist seit jeher eine sehr machtvolle Muse. Stimmiger und geradliniger Text, mit ordentlichem Potential, doch leichtem Feinschliffbedarf.
Schmerz und Leid gehen Hand in Hand über den Pfad der menschlichen Seele, während der eigene Verstand vor Qual gelähmt zu sein scheint. Wessen Ruhm uns doch befleckt, wessen Hand dies doch führt? In einer Welt undurchsichtig und kontrastverarmt sind es letztlich wir selbst, die wir unsere Gedanken schüren. Was macht ein Leben lebenswert, was bringt einen dazu es wegzugeben? Ist es denn schlicht die Schwäche, die uns im Blute steckt?
Ein jedes Licht, manch' groß, manch' klein vermag den Schatten zu verdrängen. Bedauerlicherweise wirft somit aber auch jedweder Aspekt erneut einen Schatten, in einer Circulation, so monoton wie die Zeit.