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Forum / Poesie und Lyrik

Da stand sie..

herzlos - 24
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 09.2005
60 Beiträge

Geschrieben am: 16.01.2006 um 19:07 Uhr

Da stand sie.
Aus dieser Entfernung waren nur ihre Umrisse zu erkennen.
Es dauerte eine Weile bis sich meine Augen an das nächtliche Nichts gewöhnt hatten.
Starr kniff ich sie zusammen.
Doch nach und nach wurden ihre zarten Gesichtszüge klarer.
Ihre Haut im fahlen Mondlicht bleich und kühl. Nur ihre Wangen hatten durch den rauen Wind einen leichten Schimmer von Rot abbekommen..

Ich musste mich besinnen. Um ein Haar hatte ich das Gleichgewicht verloren und wäre aus den kahlen Wipfeln der morschen Eiche gefallen.
Jetzt erst viel mir auf, wie alt sie sein musste.
Der Wind konnte sich ungestühmt einen Weg durch die Krone bahnen. Dabei entstand immer wieder ein leises Pfeifen, fast unheimlich, als würden die Winde mir etwas sagen wollen.
Doch eine Kraft in mir war zu stark, zu stark für mich und meine ermüdeten Kräfte und so richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder ganz auf sie.

So still, fast unbeweglich stand sie da.
Nur das Haar, wehte ihr still im Winde.
Plötzlich wieder dieses Gefühl, dieser Stich im Herzen.
Die Erinnerung wie sanft und leicht es durch die Finger glitt, ganz gleich dem einzigen Sand an der Nordsee.

Doch plötzlich wendete sie sich.
Starr vor Schreck, sie hätte mich entdeckt, wagte ich kaum mehr zu atmen.
Erst als sie sich wieder abwandte, legte sich das Rasen in meiner Brust.
Langsam lies sie ihren Blick über die Wälder schweifen.

Ich erschrak.
..wie leer ihr Blick..
Das Gefühl, dass alles um mich herum, wie in einem Strudel in diese tiefe, unbeschreibliche Leere zog.

Erst jetzt viel mir auf, wie blass sie doch eigentlich war und mit einem Schlag kamen alle Erinnerungen wieder zurück.
Die letzte nächtliche Tour mit dem Auto, das Blaulicht, das Blut überall.. ihr lebloser Körper neben mir auf dem Beifahrersitz.

Dieses Bewusstsein,
nie wieder in ihre traurigen großen Augen blicken zu können,
nie wieder die Grübchen, die ihre Wangen zeichneten, sehn zu können, wenn ich sie mal wieder zum Lachen gebracht hatte.

Doch als ich meinen Blick wieder hob, um noch ein letztes mal, für immer mit ihr in ihren Augen zu versinken, war sie verschwunden.
So sehr ich den Nachthimmel und die Anhöhe, auf der sie gestanden hatte auch absuchte, sie blieb verschwunden.

Und ich weiß, sie hätte es nicht gewollt..


hope i die before i collapse

kamigawa
Profi (offline)

Dabei seit 07.2005
743 Beiträge

Geschrieben am: 16.01.2006 um 19:16 Uhr

Zitat:

Da stand sie.
Aus dieser Entfernung waren nur ihre Umrisse zu erkennen.
Es dauerte eine Weile bis sich meine Augen an das nächtliche Nichts gewöhnt hatten.
Starr kniff ich sie zusammen.
Doch nach und nach wurden ihre zarten Gesichtszüge klarer.
Ihre Haut im fahlen Mondlicht bleich und kühl. Nur ihre Wangen hatten durch den rauen Wind einen leichten Schimmer von Rot abbekommen..

Ich musste mich besinnen. Um ein Haar hatte ich das Gleichgewicht verloren und wäre aus den kahlen Wipfeln der morschen Eiche gefallen.
Jetzt erst viel mir auf, wie alt sie sein musste.
Der Wind konnte sich ungestühmt einen Weg durch die Krone bahnen. Dabei entstand immer wieder ein leises Pfeifen, fast unheimlich, als würden die Winde mir etwas sagen wollen.
Doch eine Kraft in mir war zu stark, zu stark für mich und meine ermüdeten Kräfte und so richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder ganz auf sie.

So still, fast unbeweglich stand sie da.
Nur das Haar, wehte ihr still im Winde.
Plötzlich wieder dieses Gefühl, dieser Stich im Herzen.
Die Erinnerung wie sanft und leicht es durch die Finger glitt, ganz gleich dem einzigen Sand an der Nordsee.

Doch plötzlich wendete sie sich.
Starr vor Schreck, sie hätte mich entdeckt, wagte ich kaum mehr zu atmen.
Erst als sie sich wieder abwandte, legte sich das Rasen in meiner Brust.
Langsam lies sie ihren Blick über die Wälder schweifen.

Ich erschrak.
..wie leer ihr Blick..
Das Gefühl, dass alles um mich herum, wie in einem Strudel in diese tiefe, unbeschreibliche Leere zog.

Erst jetzt viel mir auf, wie blass sie doch eigentlich war und mit einem Schlag kamen alle Erinnerungen wieder zurück.
Die letzte nächtliche Tour mit dem Auto, das Blaulicht, das Blut überall.. ihr lebloser Körper neben mir auf dem Beifahrersitz.

Dieses Bewusstsein,
nie wieder in ihre traurigen großen Augen blicken zu können,
nie wieder die Grübchen, die ihre Wangen zeichneten, sehn zu können, wenn ich sie mal wieder zum Lachen gebracht hatte.

Doch als ich meinen Blick wieder hob, um noch ein letztes mal, für immer mit ihr in ihren Augen zu versinken, war sie verschwunden.
So sehr ich den Nachthimmel und die Anhöhe, auf der sie gestanden hatte auch absuchte, sie blieb verschwunden.

Und ich weiß, sie hätte es nicht gewollt..

wunderschön... traurig und doch so schön...

herzlos - 24
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 09.2005
60 Beiträge

Geschrieben am: 21.01.2006 um 18:49 Uhr

mehr gibts dazu nicht zu sagen?
schade:;;:. :vogel:

hope i die before i collapse

geni_zell_ - 34
Halbprofi (offline)

Dabei seit 09.2005
172 Beiträge

Geschrieben am: 21.01.2006 um 19:56 Uhr

Krasses gedicht, echt..aber gut...sehr gut...:daumenhoch:
Hast du des selber geschrieben??

herzlos - 24
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 09.2005
60 Beiträge

Geschrieben am: 21.01.2006 um 20:08 Uhr

ja hab ich.

hope i die before i collapse

SaD_aNgEl - 34
Profi (offline)

Dabei seit 10.2005
940 Beiträge
Geschrieben am: 21.01.2006 um 20:11 Uhr

ich find des gut geschrieben aber ich weiß nich was du damit sagen willsch
kannsch mir ja mal erklärn wenn de willsch
herzlos - 24
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 09.2005
60 Beiträge

Geschrieben am: 21.01.2006 um 20:25 Uhr

was ich damit sagen will?
..ob ich damit überhaupt etwas zum ausdruck bringen möchte...,,::
vll reicht es, wenn ich dir nur sage, dass mir sowas in der art nachts mal in den sinn kam und ich dann nicht mehr aufhören konnte zu schreiben..
spielen auch einige persönliche dinge ne rolle in der geschichte.:,,

hope i die before i collapse

herzlos - 24
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 09.2005
60 Beiträge

Geschrieben am: 22.01.2006 um 21:24 Uhr

Zitat:

Ihre Haut im fahlen Mondlicht bleich und kühl
diesen satz finde ich besonders gut, vllt könntest du noch "schimmerte" miteinbringen? sonst ist dir wirklich etwas geniales gelungen mein kind


urs du plötmann :-D :-D

hope i die before i collapse

SaD_aNgEl - 34
Profi (offline)

Dabei seit 10.2005
940 Beiträge
Geschrieben am: 22.01.2006 um 21:28 Uhr

Zitat:

was ich damit sagen will?
..ob ich damit überhaupt etwas zum ausdruck bringen möchte...,,::
vll reicht es, wenn ich dir nur sage, dass mir sowas in der art nachts mal in den sinn kam und ich dann nicht mehr aufhören konnte zu schreiben..
spielen auch einige persönliche dinge ne rolle in der geschichte.:,,


okey
I3I_4CKNINJ4 - 35
Experte (offline)

Dabei seit 06.2005
1618 Beiträge

Geschrieben am: 26.01.2006 um 07:38 Uhr

jaoh ehrlich ist superwunderschön traurig, nur am anfang hab ich mir vorgestellt als wenn die grad auf nen baum klettern würde... ^^ kp wieso, naja aber diese gescichte is ehrlich gut, du solltest auch mal anfangen ein buch zu schreiben,

Ich habe Angst vor dem Tod, doch wenn ich sterbe, dann freue ich mich darauf

herzlos - 24
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 09.2005
60 Beiträge

Geschrieben am: 26.01.2006 um 17:57 Uhr

Zitat:

jaoh ehrlich ist superwunderschön traurig, nur am anfang hab ich mir vorgestellt als wenn die grad auf nen baum klettern würde... ^^ kp wieso, naja aber diese gescichte is ehrlich gut, du solltest auch mal anfangen ein buch zu schreiben,


danke :) naja ich glaube das buch würde von wort zu wort schlechter werden :-D irgentwann wär ich mit meiner kreativität am ende.

hope i die before i collapse

DerPanzer - 17
Halbprofi (offline)

Dabei seit 02.2005
110 Beiträge
Geschrieben am: 07.02.2006 um 18:56 Uhr

doch, schreib ein buch! wird bestimmt cool^^
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