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Forum / Poesie und Lyrik
Ich

NachoCheese
Profi
(offline)
Dabei seit 11.2004
704
Beiträge
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Geschrieben am: 04.11.2005 um 02:37 Uhr
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Mein Name war und ist wahrscheinlich noch immer S. B..
Geboren wurde ich am 01.08.1988 in Neu-Ulm.
Gelebt habe ich im Zeitraum von eben diesem Datum bis zum **.** 20**.
Die meisten Menschen würden meine vorm des Todes als Freitod bezeichnen, ich hingegen tendiere zu Mord.
Als Todesursache wird auf einem Untersuchungsbogen der Polizei höchstwahrscheinlich Tablettenmissbrauch, aufgeschlitzte Pulsadern oder eine Überdosis-Drogen stehen.
Ich hingegen möchte dem die Theorie des zu hohen Gesellschaftlichen Druckes und der Verfechtung von Falschen Idealen durch diese Leistungsgesellschaft gegenüberstellen.
Es mag sein, dass ich ein Verlierer bin und auch schon immer war, aber selbst dann müsste mir noch ein letzter Rest an Respekt gezollt werden.
Der größte Teil der Menschen wird wahrscheinlich sagen, dass ich zu weich war fürs Leben. Ich hingegen tendiere dazu zu sagen, dass das Leben übermäßig hart ist.
Die meisten denken, dass mein Leben vielleicht erst zur Hälfte einem Drittel, Viertel oder sogar nur zu einem Fünftel vorbei ist. Ich hingegen sehe dieses Leben als zu 90 % vorbei an.
Die von mir verhasste Gesellschaft sieht Selbstmord als feige an, ich hingegen sehe es als letzte Möglichkeit mein Gesicht zu bewahren, um keine dieser verdammten Marionetten zu werden.
Ich will ja nicht sagen, dass mein Leben nie schön war, denn auch ich hatte eine sorglose Kindheit, zwar nicht in einer perfekten Familie aber schon unter Voraussetzungen die ein angenehmes und unbeschwertes Leben zuließen.
Was brauchte ich denn damals schon mehr als Freunde und eine Familie?
Doch konnte ja auch ich nicht für immer Kind bleiben, sondern musste mich weiterentwickeln vom kleinen Kind zu einem gestandenem Mädchen, zum Jugendlichen, zum Teenager und zu meiner letzten Entwicklungsstufe dem von der Welt enttäuschten und vom Papier her erwachsene Frau, der sich nicht länger mit Freundschaften begnügt, sondern nach Liebe lechzt.
Diese Weltverdrossenheit hat einen besonderen Platz in meinem Herzen bekommen, weil sie es ist, die mich innerlich auffrisst und gleichzeitig mein Weltbild repräsentiert.
Ein so sehr von Hass, Angst, Paranoia, Gewalt und Brutalität geprägtes Weltbild, dass die Lieblichkeiten des Lebens, wie z.B. Freude, Erleichterung, Glück und Liebe schon nahezu nicht mehr vorhanden sind.
Es kommt nicht gerade selten vor, dass ich die oben benutzen Worte trotz ihrer anscheinenden Widersprüchlichkeit nur Pärchenweise benutzen kann.
Wenn ich heute von Liebe rede, rede ich stehts auch über Angst und Enttäuschung.
Im nachhinein hat es schon viel früher Symptome gegeben, dass die Welt schlecht ist, soweit ich das jetzt beurteilen kann.
In der Kindheit war der Wettkampf mit den Freunden mehr als nur ein Spiel, selbst wenn es darum ging wer den höchsten Lego-Turm bauen kann. In der Familie der Wettstreit mit der Schwester, um die Liebe der Eltern oder einfach nur der Kampf in einem selbst, um anderen alles recht zu machen. Es muss immer einfach alles mehr sein.........
Wenn man mal mit den Jahren weiter geht breitet sich dieses Feld der Wettkampfstädten immer weiter aus bis zuletzt das ganze Leben ein einziger Wettkampf ist den man eigentlich nur verlieren kann.
Was mich vor allem zu einem Verlierer gemacht hat ist, dass ich ein Herz hatte. Ein Kinderherz das voll von Liebe ist, ans Gute glaubt und naiv genug ist dies auch noch zu tun wenn es zum x-mal enttäuscht wird.
Die Liste von Menschen die mich enttäuscht haben ist riesengroß und sicherlich ist auch die Liste von Leuten, die ich enttäuscht habe nicht klein, vielleicht auch größer aber ich habe wirklich mein bestes gegeben.
Ich war ein liebender Mensch und bin dies wohl größtenteils heute noch aber so langsam reicht es.
Ich hasse die Gesellschaft, da sie den Menschen immer weiter zu einem egozentrischen, mechanischen Wesen formt.
Ich hasse mich, weil ich es nicht schaffe mein Selbstbild so darzustellen, dass ich ein anerkannter Teil dieser von mir so sehr verhassten Gesellschaft werde.
Ich bin ein vom Leben enttäuschter Mensch.
Und ebenso bin ich von meinem Leben enttäuscht.
Und so oft ich das Wort der Enttäuschung benutze soll es doch eigentlich nur sagen, dass ich gerne wüsste was Liebe ist? Werde ich jemals fühlen, erleben und hören was es heißt geliebt zu werden?
Ist es die Gesellschaft, die den Menschen unfähig zur Liebe macht, da er einfach von falscher Liebe übersättigt wird?
Liebe ich eigentlich wirklich?
Kann ich noch lieben, wenn ich so denke?
Mein Tag besteht in der Regel aus 10-12 Stunden Schlaf, in denen ich mal mein Leben leben kann, wenn ich nicht gerade von Ängsten oder anderen Horrorvisionen gequält werde.
Der eigentliche Tag lässt sich in rund 4 Stunden Langeweile (mehr Hass als Liebe),
2-3 Stunden Spaß/Freude (mehr Liebe als Hass) und 6 Stunden Angst aufteilen.
Angst die es nicht zulässt „Ich“ zu sein.
Angst die eine Menge Wahrheiten unterdrückt.
Angst, die vielleicht nicht immer begründet ist aber doch irgendwie berechtigt.
Angst vor allem und jedem.
Angst vor meinem Leben, das eigentlich keins ist.
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Slim_Dan-Dan - 33
Profi
(offline)
Dabei seit 06.2005
612
Beiträge
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Geschrieben am: 04.11.2005 um 02:51 Uhr
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das ist geil!

respect...
´"Pfui, sag ich. Pfui."
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abcluberer - 38
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 01.2004
126
Beiträge
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Geschrieben am: 04.11.2005 um 03:09 Uhr
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2-3 stunden spaß/freude...das ist ein anfang oder ein ende, jedenfalls ein grund weiterzuleben, diese zeit größer werden zu lassen was wohl auch die zeit der angst größer werden lässt. das leben ist hart und unfair, solang noch teilweise freude daran besteht weitermachen...
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serpent - 36
Profi
(offline)
Dabei seit 02.2005
579
Beiträge
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Geschrieben am: 04.11.2005 um 04:31 Uhr
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Zitat: das ist geil!

respect...
Ich wuerd sowas nicht leichtfertig sagen, denn du weist nie wie ernst dass der Autor meint.
"A la cama no te irás sin saber una cosa más." - (Man lernt nie aus.)
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Optic87 - 37
Experte
(offline)
Dabei seit 05.2005
1276
Beiträge
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Geschrieben am: 04.11.2005 um 14:53 Uhr
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Zitat: 2-3 stunden spaß/freude...das ist ein anfang oder ein ende, jedenfalls ein grund weiterzuleben, diese zeit größer werden zu lassen was wohl auch die zeit der angst größer werden lässt. das leben ist hart und unfair, solang noch teilweise freude daran besteht weitermachen...
genau so seh ich das auch ...
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, sich dumm stellen zu können, umgekehrt ist das schwieriger
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ius - 37
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 10.2005
104
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Geschrieben am: 04.11.2005 um 17:49 Uhr
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nachocheese
wir sind uns ganz schön ähnlich echt nicht schlecht dein text schade das mir das net eingfallen isch
respekt
mir is schlecht! muss kotzen!
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-toto- - 33
Experte
(offline)
Dabei seit 09.2005
1374
Beiträge
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Geschrieben am: 04.11.2005 um 20:18 Uhr
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@nacho... das ist auch wirklich super gut :(
aber ich bin da auch der meinung .. so lange man noch etwas spaß am tag und am leben überhaupt hat lohnt es sich doch weiterzumachen?!
finde den text echt voll berührend..
toto
You could be happy, I hope you are.. You made me happier than I'd been by far ..
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Black-Baby - 20
Halbprofi
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Dabei seit 04.2005
112
Beiträge
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Geschrieben am: 05.11.2005 um 00:26 Uhr
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die ham recht !!!
ich hab dich unendlich lieb
Ich bin ich !und niemand kann mich ändern aber man kann sich ändern
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