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Forum / Poesie und Lyrik

Lebensqualität durch Homogenität. [*miep*]

-miep-
Champion (offline)

Dabei seit 03.2006
3517 Beiträge

Geschrieben am: 20.01.2016 um 03:18 Uhr
Zuletzt editiert am: 07.05.2017 um 15:29 Uhr

So, da hier im Poesieforum gerade die neuen Gedichte anstatt reizend zu sein nur Brechreiz hervorrufen, dachte ich, ich gönn euch mal mein ersten PoetrySlam.
Hab ihn Anfang des Jahres verfasst und auch aufgeführt, falls jemand ne LifeVersion will, PN an mich (gibts nur für Leute, die ich kenn)

So, nun @Topic.

Lebensqualität durch Homogenität.

(Ja, ich weiß, dass der Titel klingt wie ein Werbeslogan für Magermilch, aber egal, denn das eigentliche Thema sind WGs, ein Problem, das hier wohl schon die meisten erlitten haben...)

Alle erscheinenden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit realen Personen sind rein zufällig und in keinster Weise beabsichtigt.

In der Zebrastraße vier
sind zwei Wohnungen Tür an Tür.
In der einen wohnen drei Männer,
abolute Gaming-Kenner.
Die Damen in Wohnung zwei
unterscheiden sich von den Herren in allerlei.
So lasst uns doch mal sehen
wie dort die Tage vergehen.

Sieben Uhr, der Tag beginnt,
als in der WG ein Wecker erklingt.
Dieser klingelt minutenlang,
und zwei Menschen erwachen an seinem Klang.
Nur nicht sein Besitzer Peter,
denn der rührt sich keinen Centimeter.
Bis dann Paul in sein Zimmer eilt,
und den Wecker mit seiner Axt zerteilt.
Peter hinegen lässt er schlafen,
um ihn mit Jobverlust zu strafen.
Peter jedoch ist nicht sauer auf Paul,
denn um nachtragend zu sein, ist er eh zu faul.

Bei den Damen wird schon lang vor acht
jede Menge Krach gemacht.
Denn Luise, gerade aufgewacht,
klappert, lärmt und lacht.
Auf die andern wird dabei keine Rücksicht genommen,
Luise ist schließlich auch schon aus dem Bett gekommen.
Kurz darauf sind alle auf den Füßen,
um das Tageswerk zu grüßen
Denn alle haben noch was vor,
Uni, shoppen, Kino und Chor.
So zieht es alle hinaus,
und Ruhe kehrt ein ins Haus.

So nimmt der Tag leise seinen Lauf,
doch um drei stehen auch die Herren auf.
Der Tagesablauf wird durch Spiele bestimmt,
auf das es Gaben gnädig stimmt.
Gaben, der Heiland der Spiele,
ist eine Ikone für viele.
Doch nur diese WG hat auch ein Altar
für ihren Befreier immerdar.
An dem sie Gaben Gaben geben,
Geld, ihre Seele, ja sogar ihr Leben.
Und so geht Frank am Altar vorbei,
und bittet: "Herr, gib uns Half-Life 3"

Zeitgleich kommen die Damen nach Haus
und packen ihre Einkäufe aus.
Wie immer gibt es hier gesundes Essen,
Appetit auf Fleisch kann man da vergessen.
Vom gesunden Lebensstil getrieben,
braucht das Kochen bis um sieben.
Und währenddessen kann man ganz toll lästern
über Freund und Feind aus allen Semestern.

Um sieben bekommen dann beide Besuch,
und durch Türen strömt Essengeruch.
Bei den Damen von innen, bei den Herren von außen,
denn der Pizzamann bringt was zum schmaußen.
dem wird auch gleich der Einlass gewährt,
da er die Herren seit Tagen treu ernährt.

Auch der Besuch der Damen wird eingelassen,
um mit den Gästen Essen zu fassen.
Dazu der Genuss von feinem Wein,
leitet hier den Abend ein.

Während an den Computertischen
die Herren ein, zwei Bierchen zischen.

Die Weine gehen ihrem Ende entgegen,
weshalb sich die Damen nach draußen bewegen,
da man jetzt noch fröhlich feiern geht.
Während gegenüber es sich um Combos dreht.
Und als um zwei die Damen heimkehren,
sind die Herren dabei, Zombies abzuwehren.
so geht es weiter die ganze Nacht.
Bis um sieben Luise erwacht.

Alles im allem muss ich sagen,
beides ist nicht leicht zu ertragen.
Ob Männlein, Weiblein, Tag oder Nacht,
um den Schlaf wird man bei beiden gebracht.
Eine ausgewogene Mitte sollte man suchen,
oder am besten allein ein Zimmer buchen.
Perfekt wird ein zusammenleben niemals sein.
Doch ich rate euch, lasst euch drauf ein.
Und bist du unzufrieden mit Raum Zimmer und Kammer,
dann zieh doch einfach zurück zu Mama.

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Jonsen, Jon94, JohnPower, Badass80, ... mehr anzeigen


There are two things to help you dance: love and drugs. best, you get both.

Ardnaxela16
Anfänger (offline)

Dabei seit 01.2016
1 Beitrag
Geschrieben am: 21.01.2016 um 19:30 Uhr

Ein tolles Gedicht!!

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-miep-
Champion (offline)

Dabei seit 03.2006
3517 Beiträge

Geschrieben am: 21.01.2016 um 21:10 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.01.2016 um 21:11 Uhr

Danke :)

Natürlich würde ich mich auch über mehr Rückmeldung freuen. Gern auch Sachen, die ich besser machen könnte (war ja bisher mein erster Slam). Wie gesagt, es ist eigentlich ein PoetrySlam, also dazu gedacht vorgetragen zu werden, weshalb das Metrum nicht exakt ist, da das bei richtigem Vortragen wieder korrigiert wird. Deshalb hat es auch diese Länge. entspricht einem 4-Minuten Slam.

There are two things to help you dance: love and drugs. best, you get both.

namnam123 - 36
Champion (offline)

Dabei seit 10.2015
2516 Beiträge

Geschrieben am: 22.01.2016 um 12:16 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.01.2016 um 19:37 Uhr

Ich würde mehr Schimpfwörter einbauen und auf eine Strophe reduzieren.

Nee. Keine Ahnung, ich bin noch relativ emotionslos. Mal sehen, was mein Empfindungspotpourri die Tage ausspucken wird. Von Euphorie bis geh-weg ist momentan noch alles drin. Ich glaube über die Tonspur mit gewissem Auditorium ist das anders zu beurteilen. Kannst du's uns nicht mal slammen?

Edit: ich liebe es ein bisschen.
I3I_4CKNINJ4 - 34
Experte (offline)

Dabei seit 06.2005
1618 Beiträge

Geschrieben am: 13.03.2016 um 10:36 Uhr

Dein Titel impliziert mehr Tiefe, als das ganze Werk aufweist. So ein langer Slam, der allen Konfliktpotentialen gekonnt ausweicht, gefällt vielleicht ein, zwei Minuten, aber dann ist es vorbei. Es wird nicht einmal ansatzweise skizziert, was für Probleme in WGs wirklich herrschen. Es wird an zwei Stellen kurz etwas angekratzt, dann aber doch wieder zum hier Bewährten gewechselt. Und das ist lediglich eine platte Beschreibung von Klischees.

Versteht man Worte als leeres Konstrukt, das dem Hirn nur durch Klang schmeicheln soll, dann hast du dein Ziel erreicht.

Ich habe Angst vor dem Tod, doch wenn ich sterbe, dann freue ich mich darauf

namnam123 - 36
Champion (offline)

Dabei seit 10.2015
2516 Beiträge

Geschrieben am: 13.03.2016 um 11:52 Uhr

Welche sind denn die wahren Konfliktherde in Wohngemeinschaften?

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-miep-
Champion (offline)

Dabei seit 03.2006
3517 Beiträge

Geschrieben am: 28.11.2016 um 16:41 Uhr

Zitat von I3I_4CKNINJ4:

Dein Titel impliziert mehr Tiefe, als das ganze Werk aufweist. So ein langer Slam, der allen Konfliktpotentialen gekonnt ausweicht, gefällt vielleicht ein, zwei Minuten, aber dann ist es vorbei. Es wird nicht einmal ansatzweise skizziert, was für Probleme in WGs wirklich herrschen. Es wird an zwei Stellen kurz etwas angekratzt, dann aber doch wieder zum hier Bewährten gewechselt. Und das ist lediglich eine platte Beschreibung von Klischees.

Versteht man Worte als leeres Konstrukt, das dem Hirn nur durch Klang schmeicheln soll, dann hast du dein Ziel erreicht.

Hab mir vor kurzem meinen slam nochmal angehört und muss gestehen, du hast Recht. Nicht direkt wegen dem Konflikte scheuen, sondern dass es nur zwei Minuten trägt. Die zweite Hälfte ist einfach generell schwach. Hört man in der Live Aufnahme auch an den lachern ^^
Ich denke ich werde das mal überarbeiten. Die Damen kommen viel zu gut weg :-P

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-miep-
Champion (offline)

Dabei seit 03.2006
3517 Beiträge

Geschrieben am: 07.05.2017 um 15:33 Uhr

So, hier die Neufassung. Ich bin immer noch nicht ganz zufrieden, jedoch wirkt die zweite Hälfte runder und etwas satirischer.
Die erste Hälfte und der Schluss blieb unverändert.

Lebensqualität durch Homogenität.

(Alle erscheinenden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit realen Personen sind rein zufällig und in keinster Weise beabsichtigt.)

In der Zebrastraße vier
sind zwei Wohnungen Tür an Tür.
In der einen wohnen drei Männer,
abolute Gaming-Kenner.
Die Damen in Wohnung zwei
unterscheiden sich von den Herren in allerlei.
So lasst uns doch mal sehen
wie dort die Tage vergehen.

Sieben Uhr, der Tag beginnt,
als in der WG ein Wecker erklingt.
Dieser klingelt minutenlang,
und zwei Menschen erwachen an seinem Klang.
Nur nicht sein Besitzer Peter,
denn der rührt sich keinen Centimeter.
Bis dann Paul in sein Zimmer eilt,
und den Wecker mit seiner Axt zerteilt.
Peter hinegen lässt er schlafen,
um ihn mit Jobverlust zu strafen.
Peter jedoch ist nicht sauer auf Paul,
denn um nachtragend zu sein, ist er eh zu faul.

Bei den Damen wird schon lang vor acht
jede Menge Krach gemacht.
Denn Luise, gerade aufgewacht,
klappert, lärmt und lacht.
Auf die andern wird dabei keine Rücksicht genommen,
Luise ist schließlich auch schon aus dem Bett gekommen.
Kurz darauf sind alle auf den Füßen,
um das Tageswerk zu grüßen
Denn alle haben noch was vor,
Uni, shoppen, Kino und Chor.
So zieht es alle hinaus,
und Ruhe kehrt ein ins Haus.

So nimmt der Tag leise seinen Lauf,
doch um drei stehen auch die Herren auf.
Der Tagesablauf wird durch Spiele bestimmt,
auf das es Gaben gnädig stimmt.
Gaben, der Heiland der Spiele,
ist eine Ikone für viele.
Doch nur diese WG hat auch ein Altar
für ihren Befreier immerdar.
An dem sie Gaben Gaben geben,
Geld, ihre Seele, ja sogar ihr Leben.
Und so geht Frank am Altar vorbei,
und bittet: "Herr, gib uns Half-Life 3"

Zeitgleich kommen die Damen nach Haus
und packen ihre Einkäufe aus.
Wie immer gibt es hier gesundes Essen,
Appetit auf Fleisch kann man da vergessen.
Vom gesunden Lebensstil getrieben,
braucht das Kochen bis um sieben.
Und währenddessen kann man ganz toll lästern
über Freund und Feind aus allen Semestern.

Um sieben bekommen dann beide Besuch,
und durch Türen strömt Essengeruch.
Bei den Damen von innen, bei den Herren von außen,
denn der Pizzamann bringt was zum schmaußen.
dem wird auch gleich der Einlass gewährt,
da er die Herren seit Tagen treu ernährt.

Auch der Besuch der Damen wird eingelassen,
um mit den Gästen Essen zu fassen.
Dazu ein paar Flaschen Wein,
leiten hier den Abend ein,
denn man will noch feierngehen,
und ich muss gestehen,
an den meisten Tagen
lassen sich Clubs nicht nüchtern ertragen.
Und als eloquentes Reden dem Lallen weicht,
ist die richtige Promillezahl erreicht.
Nun nach dem Trinken
kommt natürlich noch das Schminken.
bis das äußere als gut genug empfunden
vergehen noch zwei Stunden.
Doch um kurz nach zehn
sind dann alle bereit zu gehen.

Während an den Computertischen
die Herren ein, zwei Bierchen zischen.
Ein ruhiger Abend ohne Stress,
mit zocken, Bier und LCS.
Die wichtigen Spiele wurden gewonnen,
während die Damen heimkommen.
Die Herren feiern beim siegen,
während die Damen in ihren Betten liegen.
so geht es weiter die ganze Nacht.
Bis um sechs Luise erwacht.

Alles im allem muss ich sagen,
beides ist nicht leicht zu ertragen.
Ob Männlein, Weiblein, Tag oder Nacht,
um den Schlaf wird man bei beiden gebracht.
Eine ausgewogene Mitte sollte man suchen,
oder am besten allein ein Zimmer buchen.
Perfekt wird ein zusammenleben niemals sein.
Doch ich rate euch, lasst euch drauf ein.
Und bist du unzufrieden mit Raum Zimmer und Kammer,
dann zieh doch einfach zurück zu Mama.

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