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Forum / Poesie und Lyrik
Dämmerung

-billyboy- - 32
Profi
(offline)
Dabei seit 04.2006
818
Beiträge
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Geschrieben am: 09.02.2013 um 20:36 Uhr
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Augen irren,
Lider schließen,
liebevolle Einigkeit.
Lichtvergießen,
Dunkelheit -
nur Funken sirren.
Tiefe greift mich,
finstrer Glanz,
warme Glieder schwer und sacht.
Ein matter Tanz,
der Schatten lacht -
mir unbegreiflich.
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Morrigane
Profi
(offline)
Dabei seit 07.2006
955
Beiträge
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Geschrieben am: 12.02.2013 um 21:02 Uhr
Zuletzt editiert am: 12.02.2013 um 21:09 Uhr
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Hallo Billy. Ich kommentiere dich heute mal wieder, auch damit du weißt, dass es hier in TU noch Leser gibt, die regelmäßig die Entwicklung im Forum verfolgen, auch wenn es nicht so aussieht.
Leider finde ich nicht, dass dies einer deiner besten Texte ist, aber er steht geradezu exemplarisch für eine gewisse Stilrichtung, in die du dich erweiterst und die schon in "Vergessenheit" anklang. (Dieser Text ist aber mittlerweile schon belasted für eine reine Textrezension, da müsste ich dann viel weiter ausholen. Schließlich steckt in diesem Thread schon so viel drin, was über die Textimmanenz hinausweist.)
Ich persönlich mag deine Entwicklung. Du spielst hier mit einem sehr engen Reimmuster, ohne dich davon einschränken zu lassen. Deine Gedichte sind teilweise so fragile Gebilde, dass man jedes Wort auf die Waagschale legen muss.
(An dieser Stelle mal ein Grund, warum dies für mich nicht eines der besten Gedichte ist: greift mich - unbegreiflich ist für mich eine Duplikation, die auf mich sehr bemüht wird. Und leider macht das bei so genau ausgewogenen Gedichten sehr viel aus.)
Schön ist auch, dass es in deinen Gedichten nicht mehr ständig um, nennen wir es so "Das Verschwinden der Muse" geht. Das war ein Thema, das mich mit der Zeit schon nervte. Weil es einfach nur sagen soll, warum man grad nichts sagen kann. Das ist dann nämlich... *dadadaaaaam* - tautologisch.
Schön finde ich auch, dass dein hintergründiger Humor trotzdem noch da ist, subtiler vielleicht, aber immer noch mit Schärfe. Und oft richtig gemein von hinten durch die Brust ins Auge, etwa bei dem prügelnden Philosophen oder dem "gib mir Gefühle"- Gedicht, dass die Balance zwischen Romantik und Brutalität sehr gut halten konnte.
Und für Zoff und Diskussionen kannst du auch immer noch gut sorgen. (siehe die Reaktion bei "Vergessenheit".)
Eigentlich, und das wurde jetzt mal fällig zu sagen, ist das Schöne nicht, dass du in eine bestimmte Richtung gehst, sondern dass du dir verschiedene aneignest und damit experimentierst. Das geht nicht immer gut aus und wird nicht immer schön, aber es passiert etwas dabei. Und aussieben kann man danach immer noch.
Wenn man auf einen billy-boy-Text klickt, weiß man nie, was dahinter lauert. Es kann eine philosophische Betrachtung sein, ein romantisches Gedicht, eine Ballade, teilweise ganz fragile und tiefempfundene Dinge - aber an jeder Ecke könnte doch noch der olle Billy lauern, um einem die literarische Keule übers Ohr zu ziehen. Und nicht mal darauf kann man sich noch verlassen. Nun kann es mittlerweile (vor ein paar Jahre nicht), auch stattdessen sein, dass Billy einen mal gar nicht mit dem Literaturhammer hauen möchte, sondern einfach zeigen möchte, wie schön Sprache eigentlich ist.
Wie mein Prof jetzt sagen würde: EXPERIMENTIEREN, LEUTE!
Wo er recht hat. Das ist fucking wichtig. Ich schätze, dass es dir gut tut. Dem Forum hier aber auch.
(btw: Ich poste hier selbst idR nicht mehr, weil ich mittlerweile ein spezifischeres Forum dafür gefunden habe. Von daher schreibe ich auch selten noch hier Kritiken, aber ich lese immer noch mit.)
Lecker Senf für alle!
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-billyboy- - 32
Profi
(offline)
Dabei seit 04.2006
818
Beiträge
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Geschrieben am: 21.02.2013 um 14:44 Uhr
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Oh, vielen Dank, ich war mir immer sicher, dass du mich nicht vergessen würdest :3
Ich hoffe, du verzeihst, dass ich nicht auf jede Einzelheit deines Kommentars eingehe, aber du sollst wissen, dass ich mich sehr gefreut habe und ein klein wenig stolz bin, dass du eine Entwicklung erkennst und diese offenbar gut findest.
Übrigens kann ich sehr gut nachvollziehen, dass du "unbegreiflich" kritisierst, auch ich war beim Schreiben zunächst skeptisch, ob es passt. Vielleicht hätte ich mich da nicht so sehr von meiner Selbstüberzeugung leiten lassen sollen.
Jedenfalls habe ich großen Spaß, verschiedene Dinge auszuprobieren, wenn auch oft die Motivation fehlt. Schön, dass du das anerkennst :)
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