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Nietzsche ist tot

-billyboy-

- 33
Profi (offline)

Dabei seit 04.2006
818 Beiträge

Geschrieben am: 17.01.2013 um 21:38 Uhr
Zuletzt editiert am: 17.01.2013 um 21:39 Uhr

Da erhob er sich und schwang seinen Leib
den Berg hinab, die Sonne stand am Zenit.
„Zweihundert Jahre an ein und dem selben Verbleib,
ich komme, und mein Glaube kommt mit.
Ich komme und leuchte den Weg aus der Not.
Denn Nietzsche ist tot!“

In festem Schritte hob sich sein Blick
gen Himmel, ein Adler kreuzte die Sicht.
„Du Feste an deinem unendlichen Strick,
Jahrtausende hängst du und fielest noch nicht.
Ich sehe, wahrlich bist du ein göttlich' Konstrukt,
persönlich von mir mit Wolken bedruckt.“

Stets weiter trieb es den rastlosen Fremden,
durch Wälder, karg und von Verwesung geprägt.
„Was dereinst ich begann, will nun ich beenden,
nur jener soll ernten, der einst auch gesät.
Ich suche, doch finde die Triebe nicht vor.
Was, wenn die Saat ohne Gärtner erfror?“

Eiliger nun hob er die Schrittfrequenz an,
die Sicht weit voraus, Menschen ersuchend.
„Es scheint mir verloren, was allein ich ersann,
verschwunden ist, was sich selbst verfluchend.
Endlich entfloh ich der Isolation,
doch Einsamkeit scheint mir der einzige Lohn.“

Nach Stunden, schließlich, kreuzte ein Wesen -
der Mensch hob den Blick und erkannte ihn nicht.
„Die Menschheit scheint mir noch nicht genesen.
Doch was ich erschuf, verlangt meine Pflicht.
Ich eile, damit ihr euch mir entsinnt
und vergangenes Wohl von neuem beginnt!“

Der Mann zog weiter, die Größe nicht ahnend,
wer sich vor ihm befand und da sprach:
„Begreift meine Worte voll Güte, doch mahnend:
Ich bin das Flussbett, ihr seid der Bach.
Ich leite und schaffe euch euer Vergnügen.
Ich füge, und ihr habt euch zu fügen.“

Gekränkt, doch stets auf Großmut bedacht,
suchte er weiter, Gesellschaft begehrend.
„Es ist meine Pflicht, dass die Sehnsucht erwacht,
meine Pflicht, zu füttern, was sich selbst verzehrend.
Ich suche den Menschen, den formbaren Ton,
dem Vater verlangt es nach seinem Sohn.“

Neu aufkommende Lust durchfloss seine Venen,
als entfernt er eine Siedlung erspähte.
„Das Glück ist mit mir, denn ich bin mit jenen,
deren Samen dereinst ich dort säte.
Ich eile, um euch nicht verweilen zu lassen!
Ich eile zu euch, verlassene Massen.“

Voll Tatendrang und Hoffnung verheißend
fand er sich wieder, von Menschen umkreist.
„Ihr Menschen, die ihr die Erde bereisend,
wann war es, dass ihr euer Herz bereist?
Ich komme und leuchte den Weg aus der Not.
Denn Nietzsche ist tot!“

Doch keiner der Menschen nahm Anteil daran,
sie zogen beachtungslos weiter.
„Ihr Menschen, ihr Flüsse, höret mich an!
Höret und fühlt euch befreiter!
Ich rede und sorge und muss euch umpflegen,
hab' euch gesät und spendete Segen.“

Entmutigt zog er nach Stunden hinfort,
laut schluchzend und rufend und doch nie vernommen.
„Man jagte mich einst aus diesem seligen Ort,
bin nun erst meiner Verbannung entkommen.
Jedoch kehr ich zurück in die Isolation,
dort kennt man mich noch, dort kennt man mich schon.“

Endlich kam er an und schwang seinen Leib
den Berg wieder hinauf, die Sonne stand am Zenit.
„Hier bin ich, erneut sei dies mein Verbleib,
ich bleibe, und mein Glaube bleibt mit.
Ich ging in der Not und bin doch nur ein Tor.
Denn Nietzsche ist tot und lebt nach wie vor.“

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-whocares

- 29
Profi (offline)

Dabei seit 10.2009
647 Beiträge

Geschrieben am: 17.01.2013 um 21:53 Uhr

Gott ist tot - Nietzsche

Nietzsche ist tot- Gott

:-D

[zustimmen] 1 Person stimmt diesem Beitrag zu:
-miep-, ... mehr anzeigen

Was sagen sie als Aussenstehender zum thema "intelligenz" ?

ichmachs

- 40
Anfänger (offline)

Dabei seit 01.2013
7 Beiträge

Geschrieben am: 18.01.2013 um 00:47 Uhr

Im alten Testament seht geschrieben das Gott sich überall in das Leben der Menschen aktiv eingemischt hat. Er hat Sodom und Gomorrha vernichtet. Er hat die Sintflut erzeugt und alle ungläubigen Menschen ertrinken lassen. Er hat die Sprachen als Strafe für den Turmbau zu Babel geschaffen, er hat Kinder von Bären zerreissen lassen, weil sie Gott gelästert haben. Und viele andere Taten auch.

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Alexx91

- 33
Champion (offline)

Dabei seit 04.2007
13611 Beiträge

Geschrieben am: 18.01.2013 um 01:11 Uhr

Zitat von ichmachs:

In "Wächter der Nacht" steht geschrieben, dass Zauberer, Vampire, Heiler und Werwölfe bis heute unter uns leben. Sie wählen eine Seite, entweder das altruistische Licht oder das egoistische Dunkel. Und dass man durch Trinken von Schweineblut Vampire aufspüren kann.

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-miep-, nemophilie, ... mehr anzeigen

This is how an angel dies, blame it on my own sick pride.

MrRobot

Champion (offline)

Dabei seit 05.2006
6418 Beiträge