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Forum / Poesie und Lyrik
Lieblings Poesie
Hefalump_87 - 36
Anfänger
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Dabei seit 04.2012
22
Beiträge
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Geschrieben am: 03.12.2012 um 12:52 Uhr
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Welches ist euer lieblings poesie eintrag oder was gefällt euch besonders.
schickt es mir bitte.
brauche anregungen.
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Hefalump_87 - 36
Anfänger
(offline)
Dabei seit 04.2012
22
Beiträge
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Geschrieben am: 03.12.2012 um 12:53 Uhr
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hier eins von mir
Von wahrer Freundschaft.
Der ist ein Narr mit Thorenmuth,
Der einem Menschen Unrecht thut,
Weil er dadurch gar Manchem dräut,
Der sich dann seines Unglücks freut.
Wer einem Freund ein Leid anthut,
Der seine Hoffnung, Treu' und Muth
Allein gesetzet hat auf ihn,
Der ist ein Narr und ohne Sinn. –
Es gibt nicht mehr ein Freundespaar,
Wie Jonathan und David war,
Patroklus und Achill dabei,
Orest und Pylades, die zwei,
Wie Demades und Pythias
Oder der Schildknecht Saulis was,
Und Scipio, Lälius, die beiden. –
Wo Geld gebricht, muß Freundschaft scheiden;
Die Nächstenliebe so weit nicht geht,
Wie im Gesetz geschrieben steht:
Der Eigennutz vertreibt das Recht,
Die Freundschaft, Lieb', Sippschaft, Geschlecht;
Es lebt jetzt Keiner Mosi gleich,
An Nächstenlieb' wie dieser reich,
Oder wie Nehemias im Land
Und der fromme Tobias waren bekannt. –
Wem nicht der gemeine Nutzen ist werth
Wie der eigene Nutzen, deß er begehrt,
Den halt' ich für einen närrischen Gauch:
Denn was gemeinsam, ist eigen auch.
Doch Kain lebt in jedem Stand,
Dem leid ist, wenn Glück Abel fand.
Der Freunde, geht es an die Noth,
Gehn vierundzwanzig auf ein Loth,
Und die am besten wollen sein,
Gehn sieben auf ein Quentelein.
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guyoncignito
Champion
(offline)
Dabei seit 02.2009
11293
Beiträge
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Geschrieben am: 03.12.2012 um 21:36 Uhr
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Ich finds echt klasse.
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Hefalump_87 - 36
Anfänger
(offline)
Dabei seit 04.2012
22
Beiträge
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Geschrieben am: 04.12.2012 um 10:39 Uhr
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Danke.
Hat jemand noch Gedichte für mich?
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guyoncignito
Champion
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Dabei seit 02.2009
11293
Beiträge
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Geschrieben am: 04.12.2012 um 13:49 Uhr
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Zitat von Hefalump_87:
Hat jemand noch Gedichte für mich?
Das ganze Poesieforum ist voll davon.
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Hefalump_87 - 36
Anfänger
(offline)
Dabei seit 04.2012
22
Beiträge
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Geschrieben am: 05.12.2012 um 12:22 Uhr
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ich weiss hätte aber gerne ihr welche drin das ich bei mir dann immer nachschlagen könnte
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guyoncignito
Champion
(offline)
Dabei seit 02.2009
11293
Beiträge
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Geschrieben am: 05.12.2012 um 14:31 Uhr
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Zitat von Hefalump_87: ich weiss hätte aber gerne ihr welche drin das ich bei mir dann immer nachschlagen könnte
Hier eins von mir, ist zwar schon älter, ich finds aber immer noch cool:
Der Untote
Mir hängt der Lappen vorm Gesicht,
er ekelt mich, ich riech ihn nicht.
Zerschmettert stolper ich den Weg,
stolpere ihn, bis ich mich leg.
Das blanke Bein unlängst gebrochen,
als ich aus meinem Loch gekrochen.
Gejagt von Hunger und irrem Bass,
getrieben von Gier und blankem Hass.
Gedämpft von Sehnsucht und Nostalgie,
suche ich die Herde, suche ich das Vieh.
Ich ersehne das Fleisch, ich höre sie schreien,
ich hab es geschafft, stehe in ihren Reihen.
Der Pulk will davon, er versucht mich zu meiden,
ich stürz mich auf ihn, erregt von dem Leiden.
Es kracht der Schädel, ich schmecke das Hirn,
doch nun kommt die Wehmut, sie erdrückt meine Stirn.
Ich blicke hinauf und zu meinem Entsetzen,
schiesst ein Gewehr mein Kopf in Fetzen.
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Morrigane
Profi
(offline)
Dabei seit 07.2006
955
Beiträge
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Geschrieben am: 05.12.2012 um 18:01 Uhr
Zuletzt editiert am: 05.12.2012 um 18:01 Uhr
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Alle Jahre wieder: Schmuddelige Weihnachten von Plunakirsch
Einsamkeit
Ich kauf mir ne Nuttenfrau
Nur zum Kuscheln, nicht zum Ficken
Wir gucken König der Löwen
und essen Plätzchen, nackt
Krümel kritzeln auf dem Laken
kitzeln uns den glühenden Popo
ein, zwei schlüpfen in die Ritze
Plätzchenduft im Streichelzoo
Meine Beine Strampeln auf
vor Freude blinzelnd kneifend
Aus der Glotze brüllt uns Löwenzahn
Lautes Stöhnen jault von nebenan
Mufasa liegt uns tot zu Füßen
Wir kuscheln schlafend ein,
eben anstrengend, Löwe zu sein.
Ein Gähnen besiegelt den tiefen Schlaf,
Zwei Löwen in der weichen Savanne,
die quietscht, wenn man sich dreht
Zimt mischt sich mit ludriger Puffpuderluft
und mit grünem saftigen Gras
erfunden ist ein schmuddelig süßer Weihnachtsduft
und hängt auch noch Tage danach
an meinem warmen Kashmirpullover
aus Tausend und einer Nacht
bis er langsam verblasst - nicht der Pullover ...
Lecker Senf für alle!
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Erneut_ - 38
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 11.2012
324
Beiträge
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Geschrieben am: 05.12.2012 um 18:58 Uhr
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Hardcore
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Hefalump_87 - 36
Anfänger
(offline)
Dabei seit 04.2012
22
Beiträge
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Geschrieben am: 22.12.2012 um 11:55 Uhr
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hi danke
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Ahabs_Oath - 34
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 10.2007
194
Beiträge
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Geschrieben am: 10.12.2015 um 18:27 Uhr
Zuletzt editiert am: 10.12.2015 um 18:28 Uhr
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Grüße
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Steigt mir in diesem fremden Lande
Die allbekannte Nacht empor,
Klatscht es wie Hufesschlag vom Strande,
Rollt sich die Dämmerung hervor,
Gleich Staubeswolken mir entgegen
Von meinem lieben starken Nord,
Und fühl' ich meine Locken regen
Der Luft geheimnisvolles Wort -
Dann ist es mir, als hör' ich reiten
Und klirren und entgegenziehn
Mein Vaterland von allen Seiten,
Und seine Küsse fühl' ich glühn;
Dann wird des Windes leises Munkeln
Mir zu verworrnen Stimmen bald,
Und jede schwache Form im Dunkeln
Zur tiefvertrautesten Gestalt.
Und meine Arme muß ich strecken,
Muß Küsse, Küsse hauchen aus,
Wie sie die Leiber könnten wecken,
Die modernden, im grünen Haus;
Muß jeden Waldeswipfel grüßen,
Und jede Heid' und jeden Bach,
Und alle Tropfen, die da fließen,
Und jedes Hälmchen, das noch wach.
Du Vaterhaus, mit deinen Türmen,
Vom stillen Weiher eingewiegt,
Wo ich in meines Lebens Stürmen
So oft erlegen und gesiegt: -
Ihr breiten, laubgewölbten Hallen,
Die jung und fröhlich mich gesehn,
Wo ewig meine Seufzer wallen
Und meines Fußes Spuren stehn.
Du feuchter Wind von meinen Heiden,
Der wie verschämte Klage weint,
Du Sonnenstrahl, der so bescheiden
Auf ihre Kräuter niederscheint; -
Ihr Gleise, die mich fortgetragen,
Ihr Augen, die mir nachgeblinkt,
Ihr Herzen, die mir nachgeschlagen,
Ihr Hände, die mir nachgewinkt.
Und Grüße, Grüße, Dach, wo nimmer
Die treuste Seele mein vergißt
Und jetzt bei ihres Lämpchens Schimmer
Für mich den Abendsegen liest,
Wo bei des Hahnes erstem Krähen
Sie matt die graue Wimper streicht
Und einmal noch vor Schlafengehen
An mein verlaßnes Lager schleicht.
Ich möcht' euch alle an mich schließen,
Ich fühl' euch alle um mich her,
Ich möchte mich in euch ergießen,
Gleich siechem Bache in das Meer.
O, wüßtet ihr, wie krank gerötet,
Wie fieberhaft ein Äther brennt,
Wo keine Seele für uns betet
Und keiner unsre Toten kennt!
- Annette von Droste-Hülshoff
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The Conqueror Worm
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Lo! 'tis a gala night
Within the lonesome latter years!
An angel throng, bewinged, bedight
In veils, and drowned in tears,
Sit in a theatre, to see
A play of hopes and fears,
While the orchestra breathes fitfully
The music of the spheres.
Mimes, in the form of God on high,
Mutter and mumble low,
And hither and thither fly-
Mere puppets they, who come and go
At bidding of vast formless things
That shift the scenery to and fro,
Flapping from out their Condor wings
Invisible Woe!
That motley drama- oh, be sure
It shall not be forgot!
With its Phantom chased for evermore,
By a crowd that seize it not,
Through a circle that ever returneth in
To the self-same spot,
And much of Madness, and more of Sin,
And Horror the soul of the plot.
But see, amid the mimic rout
A crawling shape intrude!
A blood-red thing that writhes from out
The scenic solitude!
It writhes!- it writhes!- with mortal pangs
The mimes become its food,
And seraphs sob at vermin fangs
In human gore imbued.
Out- out are the lights- out all!
And, over each quivering form,
The curtain, a funeral pall,
Comes down with the rush of a storm,
While the angels, all pallid and wan,
Uprising, unveiling, affirm
That the play is the tragedy, "Man,"
And its hero the Conqueror Worm.
- Edgar Allan Poe
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The Road Not Taken
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Two roads diverged in a yellow wood,
And sorry I could not travel both
And be one traveler, long I stood
And looked down one as far as I could
To where it bent in the undergrowth;
Then took the other, as just as fair,
And having perhaps the better claim,
Because it was grassy and wanted wear;
Though as for that the passing there
Had worn them really about the same,
And both that morning equally lay
In leaves no step had trodden black.
Oh, I kept the first for another day!
Yet knowing how way leads on to way,
I doubted if I should ever come back.
I shall be telling this with a sigh
Somewhere ages and ages hence:
Two roads diverged in a wood, and I—
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
- Robert Frost
"Können sie mir sagen, wie ich zum Münster komme, oder soll ich mich einfach selber ficken?"
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namnam123 - 36
Champion
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Dabei seit 10.2015
2516
Beiträge
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Geschrieben am: 11.12.2015 um 00:06 Uhr
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Ich. Liebe. Annette. Ich hab es ewig nicht mehr gelesen, fast vergessen. Gleich den Gedichtband von ihr rauskramen.
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HesBackAgain
Profi
(offline)
Dabei seit 10.2015
598
Beiträge
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Geschrieben am: 11.12.2015 um 13:39 Uhr
Zuletzt editiert am: 11.12.2015 um 13:43 Uhr
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Im Nebel
- Hermann Hesse -
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den anderen,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allem ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
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Klage
- Hermann Hesse -
Uns ist kein Sein vergönnt. Wir sind nur Strom,
Wir fließen willig allen Formen ein:
Dem Tag, der Nacht, der Höhle und dem Dom,
Wir gehn hindurch, uns treibt der Durst nach Sein.
So füllen Form um Form wir ohne Rast,
Und keine wird zur Heimat uns, zum Glück, zur Not,
Stets sind wir unterwegs, stets sind wir Gast,
Uns ruft nicht Feld noch Pflug, uns wächst kein Brot.
Wir wissen nicht, wie Gott es mit uns meint,
Er spielt mit uns, dem Ton in seiner Hand,
Der stumm und bildsam ist, nicht lacht noch weint,
Der wohl geknetet wird, doch nie gebrannt.
Einmal zu Stein erstarren! Einmal dauern!
Danach ist unsre Sehnsucht ewig rege,
Und bleibt doch ewig nur ein banges Schauern,
Und wird doch nie zur Rast auf unsrem Wege.
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Wie eine Welle
- Hermann Hesse -
Wie eine Welle, die vom Schaum gekränzt
Aus blauer Flut sich voll Verlangen reckt
Und müd und schön im großen Meer verglänzt -
Wie eine Wolke, die im leisen Wind
Hinsegelnd aller Pilger Sehnsucht weckt
Und blaß und silbern in den Tag verrinnt -
Und wie ein Lied am heißen Staßenrand
Fremdtönig klingt mit wunderlichen Reim
Und dir das Herz entführt weit über Land -
So weht mein Leben flüchtig durch die Zeit,
Ist bald vertönt und mündet doch geheim
Ins Reich der Sehnsucht und der Ewigkeit.
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phoenix89 - 35
Experte
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Dabei seit 12.2005
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Geschrieben am: 13.12.2015 um 17:57 Uhr
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Zweimal Conrad F. Meyer:
_Lethe_
Jüngst im Traume sah ich auf den Fluten
Einen Nachen ohne Ruder ziehn.
Strom und Himmel stand in matten Gluten
Wie bei Tages Nahen oder Fliehn.
Saßen Knaben drin mit Lotoskränzen,
Mädchen beugten über Bord sich schlank,
Kreisend durch die Reihe sah ich glänzen
Eine Schale, draus ein jedes trank.
Jetzt erscholl ein Lied voll süßer Wehmut,
Das die Schar der Kranzgenossen sang --
Ich erkannte deines Nackens Demut,
Deine Stimme, die den Chor durchdrang.
In die Welle taucht ich. Bis zum Marke
Schaudert ich, wie seltsam kühl sie war.
Ich erreicht' die leise ziehnde Barke,
Drängte mich in die geweihte Schar.
Und die Reihe war an dir zu trinken,
Und die volle Schale hobest du,
Sprachst zu mir mit trautem Augenwinken:
"Herz, ich trinke dir Vergessen zu!"
Dir entriß ich trotz'gem Liebesdrange
Ich die Schale, warf sie in die Flut,
Sie versank, und siehe, deine Wange
Färbte sich mit einem Schein von Blut.
Flehend küßt ich dich in wildem Harme,
Die den bleichen Mund mir willig bot,
Da zerrannst du lächelnd mir im Arme
Und ich wußt es wieder -- du bist tot.
_Auf dem Canal grande_
Auf dem Canal grande betten
Tief sich ein die Abendschatten,
Hundert dunkle Gondeln gleiten
Als ein flüsterndes Geheimnis.
Aber zwischen zwei Palästen
Glüht herein die Abendsonne,
Flammend wirft sie ihren grellen
Breiten Streifen auf die Gondeln.
In dem purpurroten Lichte
Laute Stimmen, hell Gelächter,
Überredende Gebärden
Und das frevle Spiel der Augen.
Eine kurze, kleine Strecke
Treibt das Leben leidenschaftlich
Und erlischt im Schatten drüben
Als ein unverständlich Murmeln.
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monarchin
Profi
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Dabei seit 12.2013
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Beiträge
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Geschrieben am: 13.12.2015 um 19:15 Uhr
Zuletzt editiert am: 13.12.2015 um 19:17 Uhr
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Schillers Bürgschaft
Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich
Damon, den Dolch im Gewande:
Ihn schlugen die Häscher in Bande,
"Was wolltest du mit dem Dolche? sprich!"
Entgegnet ihm finster der Wüterich.
"Die Stadt vom Tyrannen befreien!"
"Das sollst du am Kreuze bereuen."
"Ich bin", spricht jener, "zu sterben bereit
Und bitte nicht um mein Leben:
Doch willst du Gnade mir geben,
Ich flehe dich um drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;
Ich lasse den Freund dir als Bürgen,
Ihn magst du, entrinn' ich, erwürgen."
Da lächelt der König mit arger List
Und spricht nach kurzem Bedenken:
"Drei Tage will ich dir schenken;
Doch wisse, wenn sie verstrichen, die Frist,
Eh' du zurück mir gegeben bist,
So muß er statt deiner erblassen,
Doch dir ist die Strafe erlassen."
Und er kommt zum Freunde: "Der König gebeut,
Daß ich am Kreuz mit dem Leben
Bezahle das frevelnde Streben.
Doch will er mir gönnen drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;
So bleib du dem König zum Pfande,
Bis ich komme zu lösen die Bande."
Und schweigend umarmt ihn der treue Freund
Und liefert sich aus dem Tyrannen;
Der andere ziehet von dannen.
Und ehe das dritte Morgenrot scheint,
Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester vereint,
Eilt heim mit sorgender Seele,
Damit er die Frist nicht verfehle.
Da gießt unendlicher Regen herab,
Von den Bergen stürzen die Quellen,
Und die Bäche, die Ströme schwellen.
Und er kommt ans Ufer mit wanderndem Stab,
Da reißet die Brücke der Strudel hinab,
Und donnernd sprengen die Wogen
Des Gewölbes krachenden Bogen.
Und trostlos irrt er an Ufers Rand:
Wie weit er auch spähet und blicket
Und die Stimme, die rufende, schicket.
Da stößet kein Nachen vom sichern Strand,
Der ihn setze an das gewünschte Land,
Kein Schiffer lenket die Fähre,
Und der wilde Strom wird zum Meere.
Da sinkt er ans Ufer und weint und fleht,
Die Hände zum Zeus erhoben:
"O hemme des Stromes Toben!
Es eilen die Stunden, im Mittag steht
Die Sonne, und wenn sie niedergeht
Und ich kann die Stadt nicht erreichen,
So muß der Freund mir erbleichen."
Doch wachsend erneut sich des Stromes Wut,
Und Welle auf Welle zerrinnet,
Und Stunde an Stunde entrinnet.
Da treibt ihn die Angst, da faßt er sich Mut
Und wirft sich hinein in die brausende Flut
Und teilt mit gewaltigen Armen
Den Strom, und ein Gott hat Erbarmen.
Und gewinnt das Ufer und eilet fort
Und danket dem rettenden Gotte;
Da stürzet die raubende Rotte
Hervor aus des Waldes nächtlichem Ort,
Den Pfad ihm sperrend, und schnaubet Mord
Und hemmet des Wanderers Eile
Mit drohend geschwungener Keule.
"Was wollt ihr?" ruft er vor Schrecken bleich,
"Ich habe nichts als mein Leben,
Das muß ich dem Könige geben!"
Und entreißt die Keule dem nächsten gleich:
"Um des Freundes willen erbarmet euch!"
Und drei mit gewaltigen Streichen
Erlegt er, die andern entweichen.
Und die Sonne versendet glühenden Brand,
Und von der unendlichen Mühe
Ermattet sinken die Kniee.
"O hast du mich gnädig aus Räubershand,
Aus dem Strom mich gerettet ans heilige Land,
Und soll hier verschmachtend verderben,
Und der Freund mir, der liebende, sterben!"
Und horch! da sprudelt es silberhell,
Ganz nahe, wie rieselndes Rauschen,
Und stille hält er, zu lauschen;
Und sieh, aus dem Felsen, geschwätzig, schnell,
Springt murmelnd hervor ein lebendiger Quell,
Und freudig bückt er sich nieder
Und erfrischet die brennenden Glieder.
Und die Sonne blickt durch der Zweige Grün
Und malt auf den glänzenden Matten
Der Bäume gigantische Schatten;
Und zwei Wanderer sieht er die Straße ziehn,
Will eilenden Laufes vorüber fliehn,
Da hört er die Worte sie sagen:
"Jetzt wird er ans Kreuz geschlagen."
Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß,
Ihn jagen der Sorge Qualen;
Da schimmern in Abendrots Strahlen
Von ferne die Zinnen von Syrakus,
Und entgegen kommt ihm Philostratus,
Des Hauses redlicher Hüter,
Der erkennet entsetzt den Gebieter:
"Zurück! du rettest den Freund nicht mehr,
So rette das eigene Leben!
Den Tod erleidet er eben.
Von Stunde zu Stunde gewartet' er
Mit hoffender Seele der Wiederkehr,
Ihm konnte den mutigen Glauben
Der Hohn des Tyrannen nicht rauben."
"Und ist es zu spät, und kann ich ihm nicht,
Ein Retter, willkommen erscheinen,
So soll mich der Tod ihm vereinen.
Des rühme der blut'ge Tyrann sich nicht,
Daß der Freund dem Freunde gebrochen die Pflicht,
Er schlachte der Opfer zweie
Und glaube an Liebe und Treue!"
Und die Sonne geht unter, da steht er am Tor,
Und sieht das Kreuz schon erhöhet,
Das die Menge gaffend umstehet;
An dem Seile schon zieht man den Freund empor,
Da zertrennt er gewaltig den dichten Chor:
"Mich, Henker", ruft er, "erwürget!
Da bin ich, für den er gebürget!"
Und Erstaunen ergreifet das Volk umher,
In den Armen liegen sich beide
Und weinen vor Schmerzen und Freude.
Da sieht man kein Auge tränenleer,
Und zum Könige bringt man die Wundermär';
Der fühlt ein menschliches Rühren,
Läßt schnell vor den Thron sie führen,
Und blicket sie lange verwundert an.
Drauf spricht er: "Es ist euch gelungen,
Ihr habt das Herz mir bezwungen;
Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn -
So nehmet auch mich zum Genossen an:
Ich sei, gewährt mir die Bitte,
In eurem Bunde der Dritte!"
Edit: Und natürlich Poes Raven.
Bildet euch.
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aldred - 34
Fortgeschrittener
(offline)
Dabei seit 06.2005
39
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Geschrieben am: 20.01.2016 um 03:30 Uhr
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Eins von mir...
Ich sehne mich danach
Als ertränke ich im Raum
Es fühlt sich an wie die Schmach,
Des ewigen Lebens blinder Traum.
Ich irre durch das Sein
Durch eine Welt voll von Scham
Fühle leer mich und allein
Gefangen in Fortunas Wahn.
In mir selbst gebunden
Erdrückt mich mein eigen Leben
Als war ich nie versunken
In des Glückes heitrem streben.
Vergangen ist der Augenblick
Vom Lidschlag der Zeit vertrieben
Des Schicksals schmählicher Blick
Ist allein mir noch geblieben.
Nur der Wunsch ist treu verblieben
Wie ein Freund an meiner Seit
Der aufrichtige Drang zu lieben
Ist der Weg der mich befreit.
Ich gebe mich dem Leben hin
Soll es fügen wie es denkt
Ich suche nicht nach seinem Sinn
Auf dass es meine Wege lenkt.
Der Tod ist nahe! So nahe, wie die Klinge lang ist!
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