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Forum / Poesie und Lyrik
Die guten Schreiberlinge

Lustknabe
Anfänger
(offline)
Dabei seit 10.2011
22
Beiträge
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Geschrieben am: 09.01.2012 um 20:23 Uhr
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- Heute wollen wir mal wieder etwas schreiben, will ich meinen! Und dabei nicht der Worte noch der hohen Sinne sparen.
- Aber was nur, was? Gar Buchstaben nur sind es, was wir zu Papiere bringen, nur Striche, Bogen, Punkte, die da auf dem Blatte tanzen und am Ende uns auf uns'ren Nasen herum. Was nur, was wollen wir schreiben?
- Worte, ja, nicht mehr, mehrnoch weniger, allerhöchstens. Wir wollen schreiben und der Worte sparen, doch des hohen Sinnes nicht!
- Dinge also, meinen wir? Wir wollen Dinge schreiben, wunderschöne Dinge, tiefsinnige Dinge, dinghafte Dinge und ungegenständliche Dinge? Lass uns Metaphysik schreiben! Und auch Empirie! Und alles nur mit einer Silbe!
- Sachte, sachte, wir wollen nun erst sehen, wie es sich schreiben lässt, ganz ohne auf leidliche Worte und bedauerliche Buchstaben angewiesen zu sein. Genug der Striche, Bogen, Punkte, genug der verlogenen linguistischen Schelmen, wir setzen die Feder an und unsere Geister sind voll Intellekt! Kein Strich, kein Punkt, kein Bogen, nur der pure Gedanke. Auf mein Wort: Wort!
- Und es wurde doch nur ein Strich, dem unser Geist davongelaufen ist. Wir wollen schreiben, und wir tun es auch, doch wo bleibt die Befriedigung?
- Es muss schon nichts sein, um gut zu sein. Wir wollen ein zweites Mal ansetzen, und nun mit weniger Bewegung. Und obacht, und langsam, und keine Bewegung. Und auf mein Wort rührt sich keiner: los!
- Seht, seht, wir wollen es sehen! Das Blatt, es ist beschrieben. Beschrieben weiß und jungfräulich, und ich meine, all unsere Gedanken darin zu erkennen, in diesem ewighellen Meer aus Gedächtnisfluten und Hirnflüssigkeiten.
- Ja, o ja, wir haben geschrieben, wahrhaftig geschrieben, und das Blatt ist auch schon voll. Los, los, lass uns einen ganzen Stapel holen, ein Stapel weißer Blätter will beschrieben werden, nicht dass wir unsere klugen Gedanken in unseren körpereigenen Äther schießen und nie wieder finden mögen? Lass uns schreiben und dabei kein Blatt beschreiben!
- Das ist Literatur in seiner höchsten Form. Ich spüre meine Erfüllung. Der transzendente Durchbruch des geschriebenen Wortes ist uns gelungen. Los, los, wir setzen die Feder an, und auf mein Wort, niemand zuckt auch nur: los!
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I3I_4CKNINJ4 - 35
Experte
(offline)
Dabei seit 06.2005
1618
Beiträge
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Geschrieben am: 10.01.2012 um 00:05 Uhr
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Für dich ist es also ebenfalls Frevel zu schreiben und dich dabei an deinem eigenen ausgekotzten Hirnschleim zu ergötzen? Weißt du, dass ich es am liebsten habe, in diesem Forum einen Text direkt im "neues Thema starten" Fenster zu schreiben? Ich kann meine eigenen Worte gar nicht nochmal sehen. Ich will gar nicht darüber gehen.
Ach vergiss es, meine Arme schmerzen und mein Hirn ist aus, gute Nacht.
Ich habe Angst vor dem Tod, doch wenn ich sterbe, dann freue ich mich darauf
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Der-MASTER
Experte
(offline)
Dabei seit 04.2011
1129
Beiträge
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Geschrieben am: 12.01.2012 um 16:18 Uhr
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Deutlich zu lang!
Ihr wisst ja, was zu tun ist.
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Felya - 30
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 07.2008
291
Beiträge
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Geschrieben am: 17.01.2012 um 16:07 Uhr
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verdammt gut...
und kein stück zu lang :)
Eure Seelen wollen atmen, also zieht euch aus :)
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Forum / Poesie und Lyrik
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