JohnPower
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Geschrieben am: 08.01.2012 um 00:32 Uhr
Zuletzt editiert am: 04.04.2012 um 01:52 Uhr
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"Ich wollte Schlussmachen." Wut, Trotz, Trauer, Alles auf einmal, der ultimative Gefühlskick. Adrenalin-Ausschüttung auf 200 %, die Welt bricht zusammen, keine Gefühle mehr, nur 10.000 Gedanken und Gefühle im Kopf, alle Schmerzen sind weg.
"Ich wollte Schlussmachen." Der erste Gedanke ist kein Gedanke. "Ich wollte Schlussmachen.", anschließend sinnloses Blablabla, dass untergeht im Gefühlschaos, wie ein Stein, ohne Sinn, ohne Wirkung, hohle Worte.
"Ich wollte Schlussmachen." - Was für eine bescheuerte Formulierung ist das eigentlich? Wolltest du oder willst du oder willst du doch nicht oder weißt du nicht, was du willst?
Doch, eigentlich schon.
"Ich wollte Schlussmachen." Die Tränen kommen, ein Ringen mit sich selbst, als Junge darf man ja nicht anfangen zu weinen.
"Ich wollte Schlussmachen.", alles, was einem noch etwas Bedeutet ist nun egal, macht keinen Sinn mehr, macht mehr Sinn als vorher und ist das einzige, woran man sich klammern kann. Alles, was in letzter Zeit passiert ist, ist schiefgelaufen, meistens, ohne das man es wollte. Die Liebe ist zu Ende, meistens nur bei einem von beiden. Der andere stirbt für einen kurzen Augenblick.
"Ich wollte Schlussmachen." Alles, was man versucht hat war umsonst, jeder Kampf
umsonst.
"Ich wollte Schlussmachen." Die Person, die man liebt steht hier vor einem und sagt das mal so, für diese eine Erleichterung, eine grenzenlose Erleichterung, für den anderen der Abschuss, das Todesurteil.
"Ich wollte Schlussmachen." Ja, ich auch, mit mir, mit meinem Leben...
"Ich wollte Schlussmachen." Ja, ich auch, mit meinen Fehlern, mit meinen verrückten Gedanken, mit meinem verstockten Ich, mit meiner Verzweiflung über gar nichts, mit meinem Unverständnis gegenüber der
anderen Person, gegenüber meinen Freunden, gegenüber meinen Eltern, gegenüber mir, wieder nach vorne blickend, für eine bessere Zukunft,
für eine bessere gemeinsame Zukunft.
"Ich wollte Schlussmachen." Die Person, die man liebt steht hier vor einem und sagt einem soetwas, unbeschreiblich, unbeschreiblich schaurig, unbeschreiblich schön, da es einem zeigt, dass man doch noch Mensch ist.
"Ein Ende", (c) JohnPower
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Altai-Kai.
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