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Just another day in paradise

Zärtlich streicheln meine Hände das Werkzeug, das ich von meinem Vater geklaut habe. Ausgeliehen. Ich habe es ausgeliehen. Das klingt doch gleich so viel netter, oder? Sagt mir, dass es netter klingt. Die Puppe sieht mich an. Ihre ausdruckslosen Augen sehen durch mich hindurch… oder in mich hinein? Es spielt keine Rolle. Dieser Blick… er erinnert mich an den der Kinder in Afrika, die dort im Dreck verhungern. Ich ertrage alles nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Doch der Hammer, den ich in der Hand halte… er ist die Lösung für meine Probleme. Für alle Probleme.

Meine rechte Hand liegt auf der Fensterscheibe. Kühles Glas auf der Haut, die sich so heiß anfühlt, als hätte ich heftiges Fieber. Aber ich bin nicht krank. Die einzige Frage, die mich noch beschäftigt, ist: Habe ich sie wirklich dort hingelegt? Ich weiß es nicht. Es ist eigentlich auch gar nicht wichtig… Wichtig ist nur das ausholen. Der Hammerkopf fährt herab, er saust mit einem satten “pfft” durch die Luft, zerschlägt Knochen, zermalmt Fleisch und zertrümmert Glas. Den Schmerz bemerke ich kaum, nicht beim ersten Mal, nicht beim zweiten und auch nicht beim dritten. Blut spritzt herum. Nicht so viel, wie ich durch tausend schlechte Horrorfilme gelernt zu haben glaubte, aber auch nicht wenig. Knochensplitter und Glasscherben ragen aus meiner Hand hervor, und alles, was ich spüre ist dieses trockene, sanfte Pulsieren. Schock und Langeweile betäuben jedes Gefühl.

Mein Vater würde wütend sein, wenn er das hier sehen würde. Das Fenster war teuer. Der Hammer ist mit Blut und Hautfetzen verklebt… es sieht ekelhaft aus. Aber meine Hand ist schlimmer. Blutiger Matsch. Ich halte sie meiner Puppe vor die Nase.
“Na Süße, was sagst du? Ist das sexy? Stehst du drauf? Ich fragte dich, ob du drauf stehst, du kleine Schlampe. Willst du dran lecken? Willst dus in den Mund nehmen? Klar doch, jede Wette. So billige Fotzen wie du wollen das immer.” Mein Lachen lässt mich erschauern. Das Gackern hallt durch die leeren Räume, wirft ein Echo von Raum zu Raum, während die Kerzen ein Bild von mir an die Wand zeichnen, ein Relief eines Vampirs, wie es ihn nur in alten schwarz-weiß Filmen gibt. Nosferatu vielleicht. Ich laufe durch den riesigen Saal, der mit den toten, blicklosen Köpfen von vor langer Zeit erschossener Tiere gesäumt ist, und lache, während ich meine Hand in großen Bögen um mich herum wirble. Das Blut, das aus meiner - vor kurzem - noch gesunden Hand spritzt malt Muster aus kleinen Strichen und Punkten an die Wände. Auch der Maler, der die Wand anstrich, war teuer. Ich wollte früher auch Maler werden. Ich gestatte mir ein erneutes Lachen. Ich lache wie ein Wahnsinniger… und mache mir so selbst Angst. So will ich nicht klingen. So will ich nicht gesehen werden.

Das letzte Lachen für heute entringt sich mir, während ich die Jagdflinte meines Vaters hole. Ich habe nur noch eine Hand, doch mehr brauch ich auch nicht… sie wird reichen. So sitze ich hier, auf der Bank vor unserem alten Kamin und warte. Ich warte auf einen heranfahrenden Mercedes, und auf den übergewichtigen Mann der darin sitzen wird. Ich hoffe, ich mache seinen Anzug nicht allzu schmutzig. Das würde ihn umbringen.

Ende

Anm. d. Autors: Ich lege in dieser Kurzgeschichte keinerlei Wert auf das Erklären der fragen nach dem Warum und Wie, ebenso wenig wie auf einen realitätsnahen Verlauf. Das ist mir bewusst. Danke

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Das ist nicht von mir, sondern hat mein Freund geschrieben ^^ aber er würde sich trotzdem über Kommentare freuen ^^