Du bist nicht eingeloggt.

Login

Pass

Registrieren

Community
Szene & News
Locations
Impressum

Forum / Poesie und Lyrik

Ein Wolf im Pflegeheim

Morrigane
Profi (offline)

Dabei seit 07.2006
955 Beiträge

Geschrieben am: 16.05.2011 um 20:34 Uhr
Zuletzt editiert am: 02.02.2012 um 10:21 Uhr

Der große, graue Wolf hatte Rotkäppchen endlich erwischt, war dabei selbst erwischt worden und war fürs Rotkäppchenvernaschen und Großmuttervertilgen für sieben Jahre hinter den sieben Bergen und Schloss und Riegel gelandet.
Dann wurde der große und noch grauer gewordene, aber noch nicht gänzliche weise Wolf entlassen. Arbeitslos und weitgehend ungelernt bewarb er sich um eine Stelle als Hilfspflegekraft.

"Ich bin der große graue Wolf.", sagte er der Stationsleiterin: "Ich brauche einen Job und Geld. Ich bin schon etwas müde, weil ich alt und grau bin, aber bitte vergessen Sie nicht, dass ich ein Wolf bin. Ich werde mich nett um Großmütter und Kinder kümmern, aber bitte helfen Sie mir, indem Sie mir nie Menschen in Obhut geben, die mich durch ihre Hilflosigkeit herausfordern."

Der große, graue Wolf begann seine Arbeit, und weil er Angst hatte, schlecht zu sein, machte er sie gut. Er kümmerte sich um Großmütter und Kinder.

Aber eines Tages traf er auf ein Großmütterchen, dass im Bett lag, dement war, gefüttert und gewickelt werden musste und zu allem Überfluss noch ständig sabberte.
"Hör mal, meine Liebe.", sagte er: "Ich weiß dass du mich nicht verstehst, aber es wäre mir sehr recht, wenn du beim Füttern nicht immer auf meinen Pelz spucken würdest.", sagte er.
Aber natürlich verstand ihn das Großmütterchen nicht.
"Hör mal", sagte der Wolf: "Ich weiß, dass du nichts dafür kannst, aber wenn du so spuckst und sabberst, möchte ich dich nicht füttern. Schluck deinen Sabber herunter sonst esse ich deinen Haferbrei."
Aber das Großmütterchen war alt und senil und wie ich vergessen hatte zu erwähnen auch noch fast taub. Und so aß der Wolf den Haferbrei schlechten Gewissens alleine, und ärgerte sich über das Großmütterchen.
"Hör mal.", sagte der Wolf: "Ich finde es widerlich, dass du dich immer ankackst. Ich glaube, ich werde dich nicht wickeln wollen."
Aber weil das Großmüterchen so entsetzlich stank, dass der Ekel dem Mitgefühl schließlich beistand, tat er es doch.

Der Wolf arbeitet nun schon zwanzig Jahre als Hilfspfleger. Mittlerweile füttert er alle Großmütterchen und wickelt sie auch ohne Widerspruch. Er hat Angst vor den rechtlichen Konsequenzen. Die Großmütterchen hassen ihn trotzdem.
Aber es geht ihnen, allen beiden, wie zwei angekettete Hunde die sich bis zur Reichweite ihrer Leine anbellen, aber nicht beißen können. Seine Leine besteht aus Vorschriften und ihre Leine besteht aus den kleinen gemeinen Fießheiten, die die Vorschriften nicht abdecken. Unentschieden.

"Hören Sie", sagte der Wolf bei seiner Entlassungen: "Ich bin immer noch der große graue Grausewolf. Das können Sie mir nicht antun."
Und weil die Stationsleiterin darauf bestand, biss er ihr den Kopf ab.

Er hat sie nicht aufgegessen, denn er war in der Zeit auf Station zum Veganer geworden, weil er sich vor Menschen ekelte. Und vor allem was lebt, kackt, isst und Sabber im Mund hat. Das war gut, denn somit war er endlich vom Wolfsein geheilt.

Das Gericht hat ihn deswegen freigesprochen.

Lecker Senf für alle!

sangfryod - 31
Profi (offline)

Dabei seit 10.2008
662 Beiträge

Geschrieben am: 16.05.2011 um 21:09 Uhr

HAMMER!! ernshfta ich find das soo genial!*_*
Mr-Wannabe - 28
Champion (offline)

Dabei seit 06.2008
2276 Beiträge
Geschrieben am: 16.05.2011 um 21:33 Uhr

GEIIIIIIIIIIIIIILLLLLLLLLLLLL xD

Google,des Users bester Freund -.-´

  [Antwort schreiben]

Forum / Poesie und Lyrik

(c) 1999 - 2025 team-ulm.de - all rights reserved - hosted by ibTEC Team-Ulm

- Presse - Blog - Historie - Partner - Nutzungsbedingungen - Datenschutzerklärung - Jugendschutz -