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Forum / Poesie und Lyrik

Schule (Laila)

Morrigane
Profi (offline)

Dabei seit 07.2006
955 Beiträge

Geschrieben am: 19.03.2011 um 22:30 Uhr
Zuletzt editiert am: 14.01.2013 um 22:09 Uhr

Der ganze Esoterikverein klatscht begeistert. David und ich kringeln uns auf unseren Stühlen vor unterdrücktem Lachen. Ich weiß nicht, wie es ihm geht, aber meine Müdigkeit hat sich gerade wieder in eine hyperaktive Phase gewandelt. Noch acht Stunden ohne Schlaf. Ich darf nicht wieder müde werden.

Meine Gedanken laufen Amok gegen meine Versuche, mich weiter auf den Vortrag zu konzentrieren.
Ich muss daran denken, dass er eine ganze Menge Gras zu Hause hat, beziehungsweise kann ich es mir denken, denn es ist Prüfungszeit. Mein absurder, süßer David hat mir seinen Konsum so gerechtfertigt:
„Ich weiß, dass es nicht gut ist. (Erstaunlich, wie oft ich diesen Satz in letzter Zeit als Einleitung höre...) Aber stell dir vor, du hast einfach nur Stress. Du kannst den ganzen Tag an nichts anderes denken. Und dann stell dir vor, wie gut es tut, einfach für zwei Stunden keine Gedanken daran verschwenden zu müssen.“
„Ich weiß, mein Guter.“, entgegne ich auf so etwas stets verständnisvoll und hoffe, dass er die Ironie nicht merkt. Ich brauche schließlich keine Drogen. Was ja nicht heißt, dass ich etwas, das ich nicht brauche, nicht will. Mir ist langweilig und die Welt ist herzlich wenig brutal, dort wo ich herkomme.
Ich bin Davids fehlendes Selbstvertrauen.
Ich bin Laylas entsetzliches Schlafdefizit.
Ich bin Jacks nerviges Plagiat.

Auf einmal spüre ich es wirklich: Ich denke, also bin ich.
Und zwar mehr als eine, oh ja. Nicht, dass ich diese Spielchen mit mir selbst nicht kenne. Aber heute sind sie alle da, das kleine Engelchen auf der Schulter ebenso wie das Teufelchen. Sie sind alle da, folglich bin ich ziemlich weit weg.

Ich schiele zu David hinüber. Er hat sich zurück gelehnt und die Augen geschlossen. Er wirkt einigermaßen zufrieden. Jedenfalls zufriedener, als dass ich ihm zutrauen würde, dass er mich nach Hause fährt.

„Schätzchen?“, erkundige ich mich und er schreckt auf. „Nicht schlafen.“, gebiete ich: „Nur noch acht Stunden. Das ist nur einen Arbeitstag lang und du musst nicht einmal arbeiten, sondern nur wach bleiben.“

Er lächelt gequält und dann fällt seine Mimik wieder herunter, genauso wie seine Augenlider. „Freundchen!“, zische ich streng: „Reiß dich zusammen.“ Ich habe fast keine Kraft mehr, aber ich kann nicht ohne ihn wach bleiben. Die letzte Nacht war böse. Ich glaube ich werde Jahre brauchen, um in der Dunkelheit keine Panikattacken mehr zu bekommen. Ich habe böse Augenwinkelvisionen von beweglichen Schatten, die die Bewegungsunschärfe zu düsteren Schlieren verzieht. Sogar jetzt.

Alles wird sehr wirr und meine Gedanken unzusammenhängend. Aber ich nehme es noch wahr und das ist gut so. Ich denke also bin ich.
Ich schenke also sing ich.
Ich lenke also spinn ich.
Ich henke also schwimm ich.

David! Meine Augenlider sind zu! David, rette mich!

Ich spüre schon das komatöse Schwarz in das ich falle. Ich darf nicht schlafen. Warum nicht? Darum!
Warum?
Darum!
David!
Aber man kommt ihm zuvor. Eine nette mitfühlende grauhaarige langhaarige dackelliebende Gartenzwergoma beugt sich zwischen David und mich.
„Alles in Ordnung?“
Der scharfe Essiggurkenton ihrer Stimme säuert mein Ohr dermaßen an, dass ich in einer letzten Kraftanstrengung das Kabel, das von meiner Hirnrinde zu meinen Augen gespannt ist ziehen kann. Meine Augenlider öffnen sich wieder. David ist bei mir. Ja und die alte Hexe. Sie sind da.
„Vielen Dank.“
„Wir sind müde.“, murmelt David.
„Ja könnt ihr nicht nach Hause und schlafen?“, fragt die Alte.
„Scheiße nein.“, antworte ich. So fertig und doch so provokativ.
„Was ist denn mit euch schief gelaufen?“, beginnt die olle Schnepfe misstrauisch und obwohl ich sie wie die Pest zu hassen beginne liebe ich doch ihre naive Oma-Art, uns wach zu halten. - Aber scheiße, wo ist David? Ich bin schon wieder am Einpennen.

„David!“, schreie ich. Moment, ich bin heiser, aber es tut nicht weh zu schreien. Ich bin also weg. Ich träume.
„David!“, schrei ich erneut. Irgendetwas berührt meine Schultern, diesmal ist es wirklich real.
„Hey.“
Ich hab die Augen offen! Ich merk es daran, dass es brennt, sie offen zu haben. Sie tun weh, sie sind trocken.
„Komm wir gehen.“, sagt David: „Wir müssen uns bewegen.“
Ich werde sie zu machen, einen Moment, denke ich.
"Einen Moment, David!"
Und dann spüre ich den Schlafdreck, der meine Lider verschließt. Sie gehen einfach nicht mehr auf. Ich warte noch, gleich werde ich bewusstlos sein. Aber das Bild reißt nicht ab. Es geht genauso weiter. Ich träume, dass ich wach bin. Mit offenen Augen. Und ich höre genau, wie David mit mir schimpft. Abgefuckter Scheiß. Hätte nicht gedacht, dass man im KIndergarten solche Wörter lernen kann.

morrigane 2010

Lecker Senf für alle!

Jux - 35
Profi (offline)

Dabei seit 11.2005
620 Beiträge

Geschrieben am: 19.03.2011 um 22:49 Uhr

Sei mir nicht böse, aber sobald man fertig gelesen ist, bereut man es, überhaupt angefangen zu haben.
-Der Sinn deines Textes wird überhaupt nicht klar.
Auch die Pointe am Ende fertigt nicht wirklich das Bild der Geschichte.

Die Idee is aber ganz nett, hab schon ähnliche Texte gelesen die mir ganz gut gefielen.
Simonale - 34
Halbprofi (offline)

Dabei seit 06.2008
254 Beiträge
Geschrieben am: 19.03.2011 um 23:25 Uhr

AUFKLÄRUNG
I3I_4CKNINJ4 - 35
Experte (offline)

Dabei seit 06.2005
1618 Beiträge

Geschrieben am: 20.03.2011 um 13:49 Uhr

Dann lasst uns einmal versuchen daran zu basteln. Offensichtlich sind hier sehr viele Anhaltspunkte zusammengewürfelt worden, und ein Verständnis des Textes liegt mir noch sehr fern.

Die Kulisse wandelt sich so oft, und zwar ohne Trennlinien, ohne Hinweise wird man einfach in die nächste Szene geworfen.
Ich nenne einfach mal die Punkte, die mir einfallen:
Der Esoterikverein, und dazu die Erwähnung der achtstündigen Arbeit. (In Verbindung mit "Kindergarten" ergibt das für mich Montessori, Anthoposophen oder sonst was...) Soll das überhaupt etwas miteinander zu tun haben?
Wozu der Sprung zu Fight Club, wozu das Gefühl erzeugen, man befände sich im gedanklichen Wirrbau eines Kranken mit großen Schlafdefiziten?
Drei Namen, David, Layla und Jack. David ist bisher unbekannt, Layla wurde schon in früheren Werken der Autorin erwähnt und Jack ist nur Hilfe, um deutlich zu machen, woran die Geschichte angelehnt ist, oder eher woher die Idee stammen könnte.
Der Versuch, sich selbst zu rechtfertigen, und dennoch hegendes Interesse am hedonistischen Wahn, an Drogen, an Zeug.
Und als letztes kommt der Titel dazu. Lernen, arbeiten, Kindergarten, Esoterik, Schule. Gut, das ist wahrlich zuviel..

Ich habe Angst vor dem Tod, doch wenn ich sterbe, dann freue ich mich darauf

Morrigane
Profi (offline)

Dabei seit 07.2006
955 Beiträge

Geschrieben am: 20.03.2011 um 22:24 Uhr

Zitat von I3I_4CKNINJ4:

Gut, das ist wahrlich zuviel..


Und es hat Spaß gemacht.

Lecker Senf für alle!

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