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Forum / Poesie und Lyrik
Unbetitelt ...

dark_passion - 31
Fortgeschrittener
(offline)
Dabei seit 12.2009
37
Beiträge
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Geschrieben am: 04.02.2011 um 22:02 Uhr
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Hey!
Ich hab mich mal wieder schriftlich verausgabt ... und wollt mal von euch hören, was ihr dazu denkt.
Was könnte ich ändern? An meinem Schreibstil, am Aufbau?
Was passt so, was könnte man so lassen?
Ach ja, ich habe einfach keinen Titel finden können, darin bin ich einfach grottenschlecht. Vielleicht fällt euch was ein. Lasst eurer Fantasie freien Lauf. 
Danke!
Seit dem ersten Wort, dem ersten Schriftzug, dem ersten Gedanken. Solche Dinge, die kann man einfach nicht verdrängen. Sie steigen in deine Gedanken ein. Nisten sich ein, wie ein verdammt lästiger Fleck auf deinem Lieblings weißen Hemd. Gehen nicht mehr heraus. Sie bleiben in dir. Weil du sie auch nicht fortlassen willst.
Warum auch? Fragst du dich und weißt im gleichen Moment, das es soweit ist. Es ist die richtige Zeit gekommen, um all diese Gedanken zu einem Meisterwerk zusammen zu fassen. Weil sie es verdient haben, weil sie heraus müssen, weil sie deine Seele sind. Du musst deine Seele herauslassen, einfach frei werden von den Gedanken. Denn du weißt, wenn sie einmal auf einem weißen Blatt Papier stehen, dann gibt es kein Zurück mehr. Sie stehen da und lassen sich nicht mehr löschen. Du hast es getan, fiebrig, eifrig, aber doch voller Freude auf das spätere Endergebnis. Du hoffst schon während dem Schreiben, das es gut werden soll, dass es gut werden muss. Weil es deine Seele ist, weil deine Seele voller Geschichten steckt. Und die müssen einfach heraus.
Und am Ende, da liest du dir alles durch und fragst dich, ob wirklich du das warst, die das geschrieben hat. Du bist dir unsicher, ob du dich mit dieser Person überhaupt identifizieren willst. Niemals schreibt eine Persönlichkeit wie du, solche wunderschönen, unglaublichen, wahren Dinge. Wie kann das passieren, wie hast du es gemacht?
Nach dem ersten Zweifeln stellst du fest, dass es nur du warst. Niemand anders hätte solche Worte finden können. Niemand. Und dann musst du es nochmals durchlesen, du willst sicher gehen, dass es funktioniert hat. Dass es die Seele berührt, weil diese weiß, dass es um ihre Geschichten geht. Geschichten, die dich verändert, schlauer gemacht haben.
Am Ende fühlst du dich wie eine Songwriterin. Du hast etwas geschaffen, das mit der richtigen Musik unterlegt, durchaus Zeug zu einem Hit hätte. Dann schaltest du dein Radio ein, legst die richtige CD ein, weil du es einfach fühlst, welche die richtige ist. Und du spürst es. Du spürst es durch deine Adern fließen, deinen Kopf bis oben hin füllen und deine Seele ergreifen. Es lässt dich durch die Luft wirbeln, während im Radio, dieser eine Song läuft, der wie auf dein Meisterwerk zugeschnitten ist. Als wäre er nur für dich gemacht worden. Und du bist glücklich und voller Stolz. Du willst es der ganzen Welt zeigen, dein Meisterwerk.
Und nach zu kurzen 4 Minuten setzt du dich wieder hin und stellst fest, dass so etwas nie veröffentlich werden kann. Weil es um dich geht, um dein Leben.
Deine tiefsten, geheimen Gedanken und Wünsche willst du die wirklich in jeder Zeitung auseinander genommen werden sehen?
Du siehst diese furchterregenden Bilder von drogenabhängigen, dummen Mädchen, die nichts anderes als Party im Sinn haben. Du erkennst dich in diesem aufgequollenen, verzweifelten Gesicht wieder. Du willst nicht so werden, aber was wird dich aufhalten können? Wärst du stark genug, um es mit dieser unglaublich harten Herausforderung anzunehmen? Hättest du den Mut?
Du entscheidest dich, dass du es für dich behältst. Dein ganz persönliches Meisterwerk, bleibt nur dir zugänglich. Du willst nicht, dass die ganze Welt weiß, was für Geschichten deine Seele anfüllt, weil du Angst vor der Konsequenz hast. Du bist unsicher und weißt nicht was du tun sollst. Also tust du das einzig richtige, dass dir in diesem Moment einfällt: Du nimmst deine sieben Sachen, steckst sie in deinen Ordner, auf dem „wichtiger Kram“ darauf steht und vergisst das Ganze. Du denkst nicht mehr daran, du lässt dich nicht mehr davon beeinflussen.
Aber irgendwann holt es dich ein. Du wirst es wieder wissen wollen. Du nimmst dir dein altes Meisterwerk vor die Brust und liest es durch. Aber diesmal bist du dir sofort hundertprozentig sicher, dass du diese unglaubliche Persönlichkeit warst, die das geschrieben hat. Du weißt es mit solcher Sicherheit, dass sich dein Herz mit Kraft und Stolz anfüllt.
Du spürst wie es kommt. Dieser Drang. Du merkst, wie du den Stift nimmst. Du hörst die Stimmen in deinem Kopf, die dir von deinen Geschichten erzählen. Erst flüstern sie, dann werden sie immer lauter. Sie können nicht mehr an sich halten, weil sie so lange versteckt waren. Sie wollen heraus. Sie schreien dich an und werden unaufhaltsam. Sie suchen sich die Lücke, durch der sie schon das letzte Mal herausgekommen sind. Sie kriechen langsam, aber zielsicher. Sie schreien.
Und du lässt es zu.
Deine Gedanken fließen und du bist mitten drin.
Du merkst nicht, wie die Zeit verfliegt, du weißt nur, dass es gut werden muss. Genauso gut wie beim letzten Mal, weil du weißt, dass du es nicht verlernt hast. Weil du es in dir hast. Diese Gabe. Diese Kraft.
Du spürst, wie deine Kraft, dein Stolz schwinden.
Du legst den Stift nieder.
Du fragst dich, wie es schon wieder passieren konnte. Wie hattest du dich schon wieder so verführen lassen können?
Und du liest es. Und lässt dich gefangen nehmen von deiner eigenen Story.
Sie fesselt dich mit ihren verführerischen Worten. Du kannst dich nicht befreien, weil du deine letzte Kraft schon aufgebraucht hast. Diese Worte, sie wissen genau wie sie dich verletzten können, wie sie dich aufmuntern können. Sie lassen dich nicht los, du willst nicht dass es aufhört. Du willst mehr. Mehr von diesem Gefühl, dass diese dir so fremde Person hat. Dieses Gefühl, das dir so vertraut vorkommt.
Und am Ende, fragst du dich, wie jemand wie du so etwas schreiben konnte.
Und bekommst Angst vor dir selber, weil du es nicht für möglich gehalten hättest, dass du es schon wieder kannst. Das du schon wieder diesen Drang gespürt hast, etwas Großes zu schaffen. Und das schon wieder funktioniert hat.
Du hast es schon wieder hinbekommen, dich selber zu fesseln. Mit diesen verdammt richtigen Worten.
Du bekommst Angst, aber du weißt auch, dass du es dir gefällt.
Du liebst diese Angst vor dir selber so sehr, dass du nicht davon lassen kannst. Du lässt es nicht sein. Du hast einmal angefangen und wirst nie wieder aufhören können.
Du versuchst alles, aber du brauchst irgendwann diesen Kick wieder.
Und du tust es, obwohl du dich so lange dagegen gewehrt hast.
Du spürst es wieder.
Du spürst den Drang. Deine Kraft. Deinen Stolz.
Du lässt dich von dir selber verführen. Immer und immer wieder.
Und du willst es nicht und doch kannst du es nicht lassen.
Du hast Angst vor dir selber, weil du niemals so etwas schaffen könntest.
Du lässt dich gefangen nehmen und fühlst, dass das nicht alles war. Es wird weiter gehen.
Immer weiter.
Es wird nicht aufhören. Du wirst dich nicht wehren können.
Du spürst diesen Drang.
Er erfüllt dich ganz. Du spürst ihn in deinem ganzen Körper. Deine Gedanken schweifen und wollen festgehalten werden.
Du gibst dich dem Drang hin. Du lässt dich fallen.
Und du weißt genau, dass es nicht das letzte Mal war.
Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben ...
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Stefan1995 - 30
Experte
(offline)
Dabei seit 07.2008
1276
Beiträge
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Geschrieben am: 04.02.2011 um 22:08 Uhr
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mir fällt bei dem text nur eins ein und des darfst du jetzt nich als beleidigung sehen...
hast du sonst nix zu tun?
Horrorfilm-Gruppe -> http://bit.ly/gxzTK3
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dark_passion - 31
Fortgeschrittener
(offline)
Dabei seit 12.2009
37
Beiträge
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Geschrieben am: 04.02.2011 um 22:10 Uhr
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Zitat von Stefan1995: mir fällt bei dem text nur eins ein und des darfst du jetzt nich als beleidigung sehen...
hast du sonst nix zu tun? 
oha, so kann man das natürlich auch sehen!
Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben ...
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JohnPower
Profi
(offline)
Dabei seit 09.2010
574
Beiträge
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Geschrieben am: 04.02.2011 um 22:54 Uhr
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Die Feder ist mächtiger als das Schwert. ich find's eig ganz gut gelungen nur diese ständige anrede, das du, ist doch ein wenig irritierend als Leser.
Altai-Kai.
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I3I_4CKNINJ4 - 35
Experte
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Dabei seit 06.2005
1618
Beiträge
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Geschrieben am: 05.02.2011 um 03:53 Uhr
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Ich muss immer wieder staunen, wie manche Leute es schaffen so viele Worte aneinander zu reihen. Es fehlt schlichtweg der Klang, viel eher ist es belanglos, und dennoch bin ich begeistert, weil ich weiß, dass ich das nie könnte.
Wirklich schön, wie du die Gefahren eines Schreiberlings umfährst, ohne sie genau zu bezeichnen, es ganz ohne Beurteilung lässt.
Da fällt mir ganz grandios auf, dass Stolz eine sich völlig selbst verneinende Eigenschaft oder gar Fähigkeit ist. Wie kann man auf etwas Stolz sein, dass man geschaffen hat? Der Moment des Schaffens ist ja bereits vorbei, also die Handlung an sich führt man ja, im Moment der Stolzempfindung, gar nicht mehr aus. Also fehlt ja jegliche Berechtigung für diesen Selbstglanz. Ausser man lebt in der Vergangenheit. Dann möchte ich aber zumindest, dass ein stolzer Mensch zu gibt, dass er gar nicht lebt.
Ich habe Angst vor dem Tod, doch wenn ich sterbe, dann freue ich mich darauf
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Famehure - 35
Experte
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Dabei seit 09.2010
1158
Beiträge
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Geschrieben am: 05.02.2011 um 06:27 Uhr
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Zitat von JohnPower: Die Feder ist mächtiger als das Schwert. ich find's eig ganz gut gelungen  nur diese ständige anrede, das du, ist doch ein wenig irritierend als Leser.
/sign.
Sehe ich ähnlich.
... und zum Schluss möchte ich noch alle kennen, die mich grüßen.
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Nicou_ - 29
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 02.2011
379
Beiträge
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Geschrieben am: 05.02.2011 um 08:58 Uhr
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Besser gesagt: weißes Lieblingshemd
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Forum / Poesie und Lyrik
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