„Ich bin desillusioniert! Und an die, die es noch werden wollen: Stellt euch zu mir in den Regen! Jeder nimmt seine Individualität bei der Hand und dann rennen wir gemeinsam die nackten Straßen hinunter bis an den Fluss. Lasst euch nicht von seinem matschigen Ufer abschrecken, denn es ist genug Hochwasser für alle da.
Die schlechte Nachricht: Es gibt alles keinen Sinn mehr.
Die gute Nachricht: Wir brauchen ihn gar nicht.
Habt keine Angst vor den tobenden Wellen. Sterben müsst ihr sowieso und bevor dies geschieht, lassen wir’s nochmal richtig krachen mit....Champagner natürlich. Bewundert nur die grauen Wolken, wie sie schnell übers Land jagen. Endlich keine Sonne mehr.
Und nun da, der kleine Kerl mit den dreckigen Lumpen. Herrschaften, da hockt der Humanismus! Wer mir ihn im Wasser ertränkt bekommt ein Jahresabo Freiheit von mir geschenkt!“
Schon bald trieb Stromabwärts ein kleiner Körper mit dem Gesicht nach unten im Wasser und die Party ging weiter.
Es ist sprachlich so schön ausformuliert, dass man darüber manchmal den Sinn aus den Augen verliert.
Das Ende lässt einen gemischt zurück. Sind diese Verrückten, die so sehr Freiheit erstreben, nun gut oder schlecht? Schließlich töteten sie... Vielleicht war es Notwehr, und die Verrückten sind die Guten. Ich hoffe es.
Gefällt mir sehr gut, die Zyniker-Party. Sprachlich top und inhaltlich ist einerseits genug Material zum Interpretieren und andererseits genug offen gelassen zum Denken. :)