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Forum / Poesie und Lyrik
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Der666Diablo
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Dabei seit 04.2006
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Geschrieben am: 16.07.2010 um 00:23 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.07.2010 um 00:30 Uhr
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gedankentränen nähren träume,
wo nur abschaum sehend ist.
blind wandelnd geh ich durch die welten,
wer und was ich bin erschliest sich nicht.
Zehrend Realität schmilzt Hoffnung fern von mir,
ist mein eigen Ich verloren?
Was tu ich hier?
mal gespannt, was da rein interpretiert werden könnte :D
Bei Geld, Sex und Kunst gibt es keinen abnehmenden Grenznutzen. http://shortlinks.de/oee9
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Iluron - 37
Champion
(offline)
Dabei seit 06.2008
8878
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Geschrieben am: 16.07.2010 um 02:02 Uhr
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Zitat von Der666Diablo: gedankentränen nähren träume,
wo nur abschaum sehend ist.
blind wandelnd geh ich durch die welten,
wer und was ich bin erschliest sich nicht.
Zehrend Realität schmilzt Hoffnung fern von mir,
ist mein eigen Ich verloren?
Was tu ich hier?
mal gespannt, was da rein interpretiert werden könnte :D
Ich bin grad in Stimmung für ne Interpretation.
Gedankentränen sind Tränen die nicht real sondern nur erdacht sind. In Verbindung mit "nähren Träume" wage ich die These, das eine Diskussion, ein Ereignis, eine Person etc. bewirkt haben, dass der Protagonist innerlich weint. Praktisch mit seinem geistigen Augen. Gleichzeitig träumt er von einer besseren Welt wo dieser Kritikpunkt an der Realität nicht existiert, oder verbessert ist.
Wo nur Abschaum sehend ist, deutet daraufhin, dass sich der Protagonist als moralisch/intellektuell überlegen fühlt, und die Allgemeinheit oder die Gesellschaft in der er sich befindet als dominant ansieht, Es wird gesehen was von der Mehrheit als real empfunden wird, wodurch alle, die es eigentlich besser wüssten "blind" werden.
Daraus resultiert auch die Blindheit des Prots im nächsten Vers. Er wandelt zwischen Welten, könnte man verstehen, als das er zwischen den Realitäten und Konsensrealitäten der Individuen wandert, die in seiner Gesellschaft leben, und das er bei diesem Wandern, sein Selbstbild in den Realitäten verloren hat, oder es auch nie gefunden hatte. Vielleicht die unausgesprochene Angst ungewollt zum Mitläufer zu werden.
Daraus folgt nun wieder, wie im folgenden Vers angesprochen dass der Gesamtbegriff der Realität zu schmelzen beginnt, evtl dadurch, dass der Protagonist die Hoffnung fahren gelassen hat, in einer dieser Realitäten ein Fünkchen Wahrheit zu finden, da er sich jedoch als Mensch unweigerlich einer eigenen Realität zuordnen, jetzt aber feststellt das keine Realität wirklich zu gebrauchen ist, fühlt er so als wär auch der Rest des "Ichs" das er vielleicht bisher noch nicht gefunden hatte (siehe oben) nun auch noch verloren ist.
Die Frage "Was tu ich hier?" könnte zum einen implizieren, dass der Verlust des Ichs auch einen Gedächtnisverlust herbeigeführt hat. Damit wäre die Frage beantwortet, ob er sein Ich verlieren kann, wie er ja selber gefragt hat.
Zum anderen könnte er auch seine Tätigkeit in Frage stellen, die er ausübt weil er, durch seine moralisch-intellektuelle Überlegenheit blind geworden, gezwungen ist zwischen den verschiedenen Realitäten zu wandern.
Alle Programmierern eingesperrt, jede Software pantentiert. Jetzt merkt ihr: Anwälte proggen nicht.
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Der666Diablo
Champion
(offline)
Dabei seit 04.2006
23736
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Geschrieben am: 16.07.2010 um 02:27 Uhr
Zuletzt editiert am: 17.07.2010 um 19:33 Uhr
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interessant. danke ;)
edit: mit jedem mal durchlesen find ich deine interpretation besser^^
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