Zitat von Morrigane:
Aus aktuellem Anlass *gg* würde ich gerne mal dieses Gedicht von Rilke zur Diskussion bringen. Es gibt ja bestimmt den einen oder anderen, der dieses Gedicht im heutigen Deutschabi gewählt hat und sich gefragt hat, was der gute Rilke damit ausdrücken wollte. Für solche Diskussionen soll dieser Thread sein. Natürlich dürfen sich aber auch Lyrikexperten zu Wort melden, die nicht heute Abitur geschrieben haben.
Die Liebende
Ja ich sehne mich nach dir. Ich gleite
mich verlierend selbst mir aus der Hand,
ohne Hoffnung, dass ich Das bestreite,
was zu mir kommt wie aus deiner Seite
ernst und unbeirrt und unverwandt.
... jene Zeiten: O wie war ich Eines,
nichts was rief und nichts was mich verriet;
meine Stille war wie eines Steines,
über den der Bach sein Murmeln zieht.
Aber jetzt in diesen Frühlingswochen
hat mich etwas langsam abgebrochen
von dem unbewussten dunkeln Jahr.
Etwas hat mein armes warmes Leben
irgendeinem in die Hand gegeben,
der nicht weiß was ich noch gestern war.
Rainer Maria Rilke, zwischen dem 5. und 9. 8. 1907, Paris
Alle Programmierern eingesperrt, jede Software pantentiert. Jetzt merkt ihr: Anwälte proggen nicht.