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Forum / Poesie und Lyrik
Deportation beim Frühstück (nicht von mir)

i_am_serious - 30
Profi
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Geschrieben am: 19.07.2009 um 19:50 Uhr
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heyhoo
den text hab ich auf englisch gefunden und mal übersetzt (weiß nicht ob mir das so gut gelungen ist o.0) und hab mir gedacht ich stell ihn rein, weil ich den ganz lustig fand 
Deportation beim Frühstück
Die Angebote im Fenster lockten mich rein. Zwei Eier mit Toast und Kartoffeln für einen Dollar.
Das Lokal sah besser aus als die meisten – liebevoll und sauber geführt. Die Schilder waren handgeschrieben und die Buchstaben akkurat, das Papier war zwar schon etwas vergilbt, aber die schwarzen Buchstaben waren noch deutlich zu erkennen.
Über der Tür hing eine grün-weiß gestreifte Markise, auf der der Name des Lokals, „Clara's“, geschrieben stand.
Die Einrichtung war altmodisch, aber sehr ansprechend gestaltet, und die Luft roch frisch und heimisch, kein bisschen schmalzig-schmierig wie sonst.
Das Menü war auf einer Tafel aufgedruckt, kurz und übersichtlich. Man konnte zwischen zwischen verschiedenen Sorten Toast eine auswählen.
Ich war allein gekommen, also setzte ich mich an den Tresen, um die Tische für andere Gäste freizuhalten, die vielleicht noch kamen. Aber im Moment war es ruhig, nur zwei Tische waren belegt und außer mir saß keiner am Tresen. Es war noch früh – noch nicht einmal halb acht.
Hinter der Theke war ein kleinerer schwarzhaariger Mann mit jugendlichem Oberlippenbart. Er war makellos gekleidet, so wie es sich für einen Koch gehörte: weiße Hose, weißes Shirt und Schürze, nur die Kochmütze fehlte. Er hatte einen starken Akzent, und auf seinem Shirt war sein Name, „Javier“, aufgestickt.
Ich bestellte einen Kaffee und bat um eine Minute, um mich zwischen dem Frühstück-Special für einen Dollar und dem Käseomelette für $1,59 zu entscheiden. Ich nahm das Omelette.
Der Kaffee war frisch, heiß und stark. Ich breitete meine Zeitung über den Tresen aus und nippte an meiner Tasse, als Javier sich an den Herd machte.
Die Eier waren aufgeschlagen und das Brot im Toaster, als die Leute von der Behörde hereinkamen. Sie packten Javier wortlos und nahmen seine Hände auf seinen Rücken. Auch er sagte nichts und wehrte sich nicht einmal, als sie ihn aus dem Lokal schleiften und in den wartenden Wagen schubsten.
Auf dem Herd brutzelten noch immer meine Eier, also schaute ich mich nach einem zweiten Angestellten um – möglicherweise irgendwo weiter hinten, oder in der Waschküche. Ich lehnte mich über den Tresen und rief nach irgendjemandem. Keine Antwort.
Ich drehte mich zu den Tischen hinter mir um. Zwei ältere Männer saßen an dem einen, zwei ältere Frauen an dem anderen Tisch. Die zwei Frauen unterhielten sich, die zwei Männer lasen Zeitung.
Sie schienen nicht bemerkt zu haben, das Javier gegangen war.
Ich roch, wie meine Eier langsam anfingen anzubrennen. Ich wusste nicht genau was ich tun sollte. Ich dachte an Javier und starrte auf den Herd.
Nach einigem Zögern stand ich von meinem roten Hocker auf und ging nach hinten in die Küche. Ich schnappte mir die Ersatzschürze, nahm den Pfannenwender und drehte meine Eier um. Mein Toast ploppte aus dem Toaster, aber wegen seiner bleichen Farbe drückte ich ihn wieder hinunter. Während ich am Herd hantierte, kamen die zwei Damen zum Tresen und baten um die Rechnung. Ich fragte, was sie bestellt hatten. Sie waren erstaunt darüber, dass ich mich nicht erinnern konnte. Sie zahlten sehr lange, fischten einzelne Münzen aus den riesigen Geldbörsen und gaben mir einen Dollar Trinkgeld.
Ich nahm meine Eier aus der Pfanne und legte sie auf einen Teller, auch mein Toast war fertig. Ich bestrich ihn mit Butter und platzierte ihn am Rand des Omelettes. Ich stellte alles auf meinen Platz, an dem noch immer meine Zeitung lag.
Als ich gerade wieder zu meinem Hocker wollte, kamen sechs Gäste auf einmal herein.
„Können wir ein paar Tische zusammen schieben?“, fragten sie. „Wir gehören alle zusammen.“
Ich sagte ja. Sie bestellten sechs Kaffee, zwei davon koffeinfrei. Ich dachte darüber nach, ihnen zu sagen, dass ich nicht dort arbeite. Aber vielleicht waren sie hungrig. Ich brachte ihnen ihren Kaffee und nahm die Bestellung entgegen: sechs mal das Frühstück-Special, alle mit Rühreiern und Toast.
Ich war gerade am Herd beschäftigt, als die älteren Herren kamen, um zu zahlen. Viele weitere Gäste kamen und um halb neun hatte ich alle Hände voll zu tun. Ich konnte nicht verstehen, warum Javier keine Kellnerin eingestellt hatte.
Vielleicht sollte ich morgen ein „Aushilfe gesucht“- Schild ins Fenster hängen.
Ich hatte noch nie in der Gastronomie gearbeitet.
Man konnte von mir nicht erwarten, dass ich den Laden allein schmiss.
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i_am_serious - 30
Profi
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Geschrieben am: 19.07.2009 um 20:37 Uhr
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hats schon irgendwer gelesen? :D
wenn ja, wie findet ihrs? :)
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-BanAnna- - 31
Halbprofi
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Dabei seit 04.2008
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Geschrieben am: 20.07.2009 um 14:31 Uhr
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total genial :)
es gibt viel zu wenige hilfsbereite Menschen ...
♥
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mona1970 - 54
Anfänger
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Dabei seit 09.2006
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Geschrieben am: 21.07.2009 um 09:38 Uhr
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Toll, hat mir gut gefallen....
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v2k - 33
Champion
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Geschrieben am: 22.07.2009 um 21:42 Uhr
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Zitat von i_am_serious:
Man konnte von mir nicht erwarten, dass ich den Laden allein schmiss.
stellt sich natürlich die beweggründe, die ihn dazu brachten, den spaß auszuüben.
der text hat an sich ja was idyllisches, dass ich nich ausmachen konnte, welchen geschlechts der handlungsträger aller handlungsträger angehörte, tut dem ganzen auch keinen abbruch.
das ende klingt nur nach einer beschwerde bzw. müdigkeit.
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i_am_serious - 30
Profi
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Dabei seit 06.2009
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Geschrieben am: 22.07.2009 um 21:45 Uhr
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Zitat von v2k: Zitat von i_am_serious:
Man konnte von mir nicht erwarten, dass ich den Laden allein schmiss.
stellt sich natürlich die beweggründe, die ihn dazu brachten, den spaß auszuüben.
der text hat an sich ja was idyllisches, dass ich nich ausmachen konnte, welchen geschlechts der handlungsträger aller handlungsträger angehörte, tut dem ganzen auch keinen abbruch.
das ende klingt nur nach einer beschwerde bzw. müdigkeit.
hmm, ist ja nicht von mir, vllt liegt es an meiner übersetzung dass es so rüberkommt ...
auf englisch klang es ... mehr nach entschlossenheit, weißt du?
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v2k - 33
Champion
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Geschrieben am: 22.07.2009 um 21:46 Uhr
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so hätt ich nur zu gern den link zum original
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i_am_serious - 30
Profi
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Geschrieben am: 22.07.2009 um 21:47 Uhr
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tja, nicht alles findet man im internet, das ist aus meinem schulbuch 
aber ich versuchs mal zu finden, dann stell ich den link rein ...
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v2k - 33
Champion
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Geschrieben am: 22.07.2009 um 21:54 Uhr
Zuletzt editiert am: 22.07.2009 um 21:54 Uhr
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Zitat von i_am_serious: tja, nicht alles findet man im internet, das ist aus meinem schulbuch 
aber ich versuchs mal zu finden, dann stell ich den link rein ...
also, ich könnte für links sorgen, wobei dies zum einen weder kostenlos noch zum andern das öffentlichmachen des inhalts rechtsmäßig zu tragen wär
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i_am_serious - 30
Profi
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Dabei seit 06.2009
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Geschrieben am: 22.07.2009 um 21:56 Uhr
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Zitat von v2k: Zitat von i_am_serious: tja, nicht alles findet man im internet, das ist aus meinem schulbuch 
aber ich versuchs mal zu finden, dann stell ich den link rein ...
also, ich könnte für links sorgen, wobei dies zum einen weder kostenlos noch zum andern das öffentlichmachen des inhalts rechtsmäßig zu tragen wär
ja ich habs nicht gefunden ...
nunja, die story heißt "Deportation at breakfast" von Larry Fondation, falls das jemandem was bringt...
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