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Personenverzeichnis
12 sprechende Personen werden aufgeführt. Bei genauer Betrachtung stellt man fest, dass hiervon nur zwei mit Namen genannt werden: Andri und Barblin. Die anderen werden mit einem Titel bzw. einem Beruf bezeichnet und der eigentliche Name wird allenfalls in einem der Gespräche erwähnt. Es handelt sich also um Typen, die durch Familie, Beruf oder gesellschaftliche Stellungen festgelegt sind. Max Frischs Aussage, „Andorra“ sei ein Modell, wird also durch die Auswahl der Personen bekräftigt.
Viele Andorraner verkörpert zudem mindestens je eines der Vorurteile, mit denen man Andri begegnet. Das der Feigheit, das einzige, das auch auf Andri wirklich passt, trifft auf alle von ihnen zu.
Als ein weitgehend unbeteiligter Zuschauer des ganzen erscheint „Der Jemand“, der zwar, so weit man erkennen kann, weiter denkt als die anderen Andorraner, trotzdem aber nichts gegen das Geschehen zu tun wagt.
Weiterhin treten zwei stumme Einzelpersonen auf, der Idiot und der Judenschauer. Besonders fällt natürlich die Person des Judenschauers auf; es scheint sich um einen Beruf zu handeln, der dem Leser jedoch unbekannt ist. Frisch deutet also schon durch das Personenregister seine folgende Erzählung an, indem er Fragen aufwirft.
Zu den „Stummen“ zählen außerdem zwei Kollektive, das andorranische Volk und die Soldaten der „Schwarzen“.
Rollenbezeichnung Name Besonderes
Sprechende Rollen
Andri Andri siehe Inhaltsangabe
Barblin Barblin siehe Inhaltsangabe
Der Lehrer Can Vater Andris und Barblins
Die Mutter Frau des Lehrers und Mutter Barblins, versucht die Familie zusammen zu halten.
Die Senora Mutter Andris, eine „Schwarze“
Der Pater Benedikt Legt sein Geständnis nicht an der Zeugenschranke ab
Der Soldat Peider „Hat ein Aug“ auf Barblin und entspricht durch die spätere Vergewaltigung dem Vorurteil des „geilen Juden“
Der Wirt Mutmaßlicher Mörder der Senora
Der Tischler Prader Besonders antisemitisch
Der Geselle Fedri verrät Andris Freundschaft
Der Jemand Siehe oben
Der Doktor Ferrer Besonders antisemitisch und patriotisch, versuchte vergebens, im Ausland Karriere zu machen und begründet seine Rückkehr nach Andorra scheinheilig mit seiner Liebe zum „Vaterland“. Er beschuldigt den Ehrgeiz der Juden, ihm die Stellen vor der Nase weggeschnappt zu haben und ist dabei selbst übertrieben ehrgeizig.
Stumme Einzelrollen
Der Idiot Dient eher zur Betonung bestimmter Aussagen
Der Judenschauer
SCHEIß FUSSBALL!!! Ohhh, heult ihr jetzt alle? haben die deutschen verloren? oohhhhhh