Forum / Young Life / Gibt es einen Gott? - Online-Magazin Team-Ulm.de

Nein. Mit dem Realitätsaxiom bin ich auch automatisch Freund der Naturwissenschaften. Auch wenn ich kein Positivist bin, beharre ich dennoch auf die empirischen Studien. Geister und ähnliches wären eine unnötige Variable (oder sogar unmöglich, wenn man manchem Physiker glaubt).

Ich hätte wohl fragen sollen, ob du emotional daran glaubst.

Zitat von ViolentFEAR:

Oh es spielt keine Rolle. Überhaupt garnichts spielt eine Rolle. Ich betrachte es als eine elementare Eigenschaft, dass der Mensch nach Gewissheit strebt. Das Streben hat nur in diesem Streben seine Bedeutung. Ob ich mich übringen würde? Nun nein wohl nicht. Der Versuch auszubrechen würde eher folgen, oder vielleicht auch nciht: VIelleicht würde ich lieber in meiner Traumwelt verbleiben...das ist im grunde eine interessante Frage: Traumwelt oder Wirklichkeit?
DIe Verwendung von "objektiv" ist ebenfalls nicht mehr klar. So würde ich zwar eine Intersubjektivität der Menschen festhalten, für eine absolute Objektivität würd eich den Menschen jedoch nicht fähig halten, wobei die grundsätzliche Möglichkeit zurObjektivität nicht bestritten wird (also die Möglichkeit zu einer objektiven Wirklichkeit, und nicht nur etwar Interdepedenz von unterschiedlichen subjektiven Realitäten).
Ich verstehe den Bezug zu Gott nun nicht. Ich sage doch, dass ich die Realität als Teil der Wirklichkeit annehme und nicht etwar als Täuschung. Damit schließe ich eine Matrix automatisch aus. Wie schon einigemale gesagt, kann ich über nichts Gewissheit haben, also wäre natürlich auch eine Matrix möglich, nur schließe ich diese mit dem Realitätsaxiom eben aus. Dieser Glaueb an die Realität ist in gewisser Weiße arbiträr, Nur würde ich mich eben selbst belügen, wenn ich sagen würde, dass ich nciht an die Realität als Teil der Wirklichkeit glaube, da ich an dieser ja - vergnügt - teilnehme. Das ich bin als Mensch begreife, dass ich mich für die Welt interessiere. Ich glaube also an die Realität. EIne Matrix wäre ein Bruch mit diesem Glauben. Gott als Uridee hingegen hat keinerlei EInfluss auf diesen Realitätsglauben, insofern er nicht interpretiert wird - also in die Realität übernatürlich eingreift - wie zB im Christentum oder in anderen Religionen. Es ist zweifeslos möglich, dass der Islam in allem recht hat. Genauso wie es möglich ist, dass es eine Matrix gibt und alles nur Illusion oder Täuschung. Sowohl aber diese religiösen EIngriffe, wie auch die EIngriffe die durch eine Matrix vollzogen würden, würden meinem Realitätsaxiom widersprechen. Die Uridee Gott - also das was ein mancher in diesme Thread wage "übernatürliche Macht", transzendentales Wesen nennt, und als Grund für alles Sein (inklusive mir) - hat hingegen keinen EInfluss auf dei Realität, der diesem Grundaxiom widersprechen würde. Deshalb kann ich diese Idee emotional annehmen (rational muss ich natürlich darüber schweigen und empirisch interessiere ich mich dafür nicht) die Matrix aber nicht.

Hier reden wir wohl an einander vorbei. Ich will nicht darüber diskutieren, ob es legitim ist, wenn der rationale und der emotionale Glaube von einander abweicht.
Mir genügt aber dein Realitätsaxiom für sich allein nicht. Wenn du davon aus gehst, dass deine Realität ein Teil der Wirklichkeit ist, öffnest du damit auch die Pforte für Wahnideen, solange du nicht ein weiteres Axiom einfügst, nämlich dass Realität im Bezug zur Wirklichkeit auch irgendwie verifizierbar ist, oder dass sich zumindest Hinweise, welche sich in Wahrscheinlichkeit ausdrücken, finden lassen. Wenn du dieses Axoim nicht zulässt, macht die Unterscheidung zwischen Realität und Wirklichkeit keinen Sinn mehr, weil sich nicht mehr festsstellen lässt, welche Teile der Realität wirklich sind.
Dieses zweite Axiom ist bei mir nicht nur rational, sondern auch emotional vorhanden, und wahrscheinlich auch bei dir, denn du ziehst empirisch Schlüsse aus deiner Umwelt - auch emotional. Im täglichen Leben gehst du sicherlich auch emotional nicht davon aus, dass alles nur Illusion sei, du betrachtest es für wirklich - eben dein Realitätsaxiom. Das zweite Axiom ist also ebenso emotional vorhanden wie deine emotionale Gläubigkeit.
Die Krux an der Sache eben, dass sich beides widerspricht, denn wenn du Gott emotional für existent betrachtest, kann das zweite Axiom, an das du ebenfalls glaubst, nicht gelten, denn Gott ist nicht verifizierbar. Vielleicht ist das für dich emotional ja gar kein Widerspruch, für mich aber schon.