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Gibt es einen Gott?

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goldenI
Experte (offline)

Dabei seit 12.2004
1581 Beiträge

Geschrieben am: 17.06.2006 um 11:45 Uhr

IV)

Zitat:

Gott steht „qua Definition“ außerhalb von Raum und Zeit – ist also seinem Wesen nach nicht unserem „Weltbild“, unseren Naturgesetzen und unserer Logik unterworfen. Wäre er das, dann wäre er nicht mehr Gott! Gott ist unserem Verstehen soweit entzogen, dass wir mit allem, was wir über ihn sagen, eigentlich noch eine größere Unähnlichkeit Gottes zu unseren Vorstellungen machen – Gott ist eben nicht „definierbar“. Das besagt ja auch das zweite Gebot der Zehn Gebote: Du sollst dir kein Gottesbild machen.
Deswegen sind auch Sätze wie „Gott tut nur Sinnvolles“ eigentlich nicht vertretbar. Wer bestimmt denn, was „sinnvoll“ ist? Der Mensch? Wenn Gott aber der menschlichen Logik entzogen ist, kann er doch ohne Weiters etwas tun, was Menschen als nicht sinnvoll oder ungerecht oder schlecht oder böse ansehen – aus der Perspektive Gottes heraus kann es aber sehrwohl „Sinn“ machen.
Gott ist allmächtig, allwissend und allgut – auch wenn wir uns das nicht vorstellen können.
Hier besteht natürlich die Gefahr, in einen Fatalismus zu gelangen: „Egal was Gott tut –er wird schon wissen was er macht – ich kann mich meinem Schicksal nur ergeben.“ Außerdem würde hier nun einer Willkür von Seiten Gottes Tür und Tor geöffnet.
Wir wissen aber aus den Selbstoffenbarungen Gottes, dass dieser es gut mit uns meint, und den Menschen bedingungslos liebt – sogar so sehr, dass Gott selber in Jesus Christus Mensch wurde, und sich mit den Menschen und ihrem Schicksal solidarisiert hat.
Da Gott den Menschen so liebt, ist also eine Willkür Gottes an den Menschen ausgeschlossen. Und auch einem Fatalismus ist nicht viel Raum gegeben, schließlich hat Gott den Menschen die Freiheit gegeben, das Leben selber in die Hand zu nehmen. Und diese Freiheit ist o uneingeschränkt, dass der Mensch in dieser Freiheit selbst die Existenz Gottes negieren kann…


Soso, Gott ist also unserem Verstehen entzogen? Wozu dann das ganze Gedöns? Wenn ihn sowieso keiner verstehen kann und wir ihm uns eh nicht nähern können, dann ist doch die ganze Theologie nichtig!

Sag mal ist dir die Ironie dessen, was du da schreibst eigentlich gar nicht bewusst? Ich formulier das oben mal ein bisschen um: „Gott meint es gut mit uns, aber leider hat das schlechte Auswirkungen für uns.“ „Gott ist allgut, allerdings nach seinen Maßstäben, nicht nach unseren. Leider findet er häufig Sachen gut, die für uns ziemlich schlecht sind.“

No reason to live and that's the way I like it!

ne6on - 35
Champion (offline)

Dabei seit 02.2005
3314 Beiträge

Geschrieben am: 17.06.2006 um 17:01 Uhr

Zitat von $Tupac$:

wieso sollte es ihn nicht geben
wieso sollte es ihn geben?

gottfrei

ne6on - 35
Champion (offline)

Dabei seit 02.2005
3314 Beiträge

Geschrieben am: 17.06.2006 um 17:07 Uhr

Zitat von Kim_S:

Dass man Gott=Welt setzen kann, ist schon deswegen gegeben, wenn man ernstnimmt, das Gott "das Alles" ist. Wäre er dies nicht (und damit nicht die Welt), dann wäre er auch nicht der "allmächtige Gott"...
Mann kann gott nicht mit Welt gleichsetzen. die Welt ist die welt, und wenn ich sie Gott nenne, bleibt sie trozdem die welt. es gibt feste Definitionen, und das schließt Gott=Welt aus. Der Tisch ist ein Tisch, und desswegen sollte man ihn auch so nennen!

gottfrei

goldenI
Experte (offline)

Dabei seit 12.2004
1581 Beiträge

Geschrieben am: 17.06.2006 um 18:08 Uhr

Zitat von ne6on:

Zitat von Kim_S:

Dass man Gott=Welt setzen kann, ist schon deswegen gegeben, wenn man ernstnimmt, das Gott "das Alles" ist. Wäre er dies nicht (und damit nicht die Welt), dann wäre er auch nicht der "allmächtige Gott"...
Mann kann gott nicht mit Welt gleichsetzen. die Welt ist die welt, und wenn ich sie Gott nenne, bleibt sie trozdem die welt. es gibt feste Definitionen, und das schließt Gott=Welt aus. Der Tisch ist ein Tisch, und desswegen sollte man ihn auch so nennen!


:daumenhoch:

No reason to live and that's the way I like it!

feuerteufel - 38
Halbprofi (offline)

Dabei seit 08.2005
157 Beiträge
Geschrieben am: 17.06.2006 um 18:10 Uhr

Klar gibt es einen gott!
ne6on - 35
Champion (offline)

Dabei seit 02.2005
3314 Beiträge

Geschrieben am: 17.06.2006 um 19:27 Uhr

Zitat von feuerteufel:

Klar gibt es einen gott!
Boah wie ich diese Einnzeiler hasse! kannst du deine meinung auch Begründen? Warum gibt es einen Gott. Was ist das für ein Gott? Was tut dieser Gott? Das was du machst ist nichts anderes als Spam! ich als Forumsbetreiber würde solche leute verwarnen, und den Spam löschen..


@goldenI
danke.. deine Beiträge sind auch nicht schlecht. Gut durchdacht im Gegensatz zu den Beiträgen der Kuschelchristen..

gottfrei

Kim_S - 19
Profi (offline)

Dabei seit 06.2005
499 Beiträge

Geschrieben am: 17.06.2006 um 19:36 Uhr
Zuletzt editiert am: 17.06.2006 um 20:04 Uhr

Zitat von ne6on:

Zitat von Kim_S:

Dass man Gott=Welt setzen kann, ist schon deswegen gegeben, wenn man ernstnimmt, das Gott "das Alles" ist. Wäre er dies nicht (und damit nicht die Welt), dann wäre er auch nicht der "allmächtige Gott"...
Mann kann gott nicht mit Welt gleichsetzen. die Welt ist die welt, und wenn ich sie Gott nenne, bleibt sie trozdem die welt. es gibt feste Definitionen, und das schließt Gott=Welt aus. Der Tisch ist ein Tisch, und desswegen sollte man ihn auch so nennen!


Das lustige ist, dass, so sag ich mal, genau das passiert ist...

"Johannesevangelium 1 Vers 1-9

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts. Was geworden ist, das war in ihm Leben. Und das Leben war das Licht des Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfaßt. Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Mensch um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Es (das Wort) war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt."

Da hat jemand das Wort Gott erfunden. Scheinbar als Möglichkeit um sich die Welt und Zusammenhänge besser erklären zu können.

Variante 1) Gott ist also, anstatt ihn so zu lassen, wie er(?) war zu einem Abbild Gottes geworden, indem man das Wort Gottes (die Bibel) eingeführt hat. Somit ist die Bibel strenggenommen trotz ihrer in ihr verborgenen Weisheit nur dann sinnvoll anzuwenden, wenn man sie gar nicht anwendet... Wie war das: Man soll sich kein Bild von Gott machen? Tja, dumm gelaufen, würd' ich mal sagen, damit führt sich die Bibel selbst ad absurdum und ist damit ein Zeichen einer patriarchalen Gesellschaftsstruktur, die hierarchisch gliedert in WISSEND und UNWISSEND teilt.

Entweder man liebt, oder man redet drüber.
Entweder man handelt, oder man redet drüber.
Entweder man glaubt, oder man redet drüber.

Musste man ja mal drüber reden, was? (Kleiner Spass... :) )

Variante 2) Gott ist von vorneherein das Abbild "der Welt", damit aber dann ja quasi das Negativbild - woraus folgt, dass, anstatt, an die "Welt zu glauben" an das Gegeteil geglaubt wird... was dann ja quasi die Anbetung negativer Bilder wäre Und das wäre, nimmt man mal die "Komplettheit der Welt als Welt" als Grundvorauissetzung, die Anbetung des Teufels. Daraus würde wieder folgen: Ob man an den "verbildlichten Gott" glaubt, oder an den Teufel - das wäre genau das gleiche. Also geht nur folgendes: An einen Gott "ohne Bild" glauben und das ist dann nun mal das, was übrigbleibt, wenn ich mir kein Bild mache und ganz im hier und jetzt angekommen bin, ein glauben, an die Welt in der man lebt. So gesehen ist Gott, wenn man konsequent ist immer dasselbe wie "die Welt" - nur muss er eben nicht so heissen, auch ein Name ist völlig überflüssig.

Wie war das noch: Religion ist Opium für's Volk. Könnte stimmen. :)

Lieber ein selbstbewusster Charakter als ein Fähnchen im Wind. http://www.swuush-mag.de

Netter_Mann - 34
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2005
241 Beiträge

Geschrieben am: 17.06.2006 um 20:09 Uhr

alle die an Gott glauben sind Mitläufer, denn warum auch sollte es einen Gott geben, das wäre nicht erklärbar, und ihn gibt es NICHT

Stay heavy

ne6on - 35
Champion (offline)

Dabei seit 02.2005
3314 Beiträge

Geschrieben am: 17.06.2006 um 21:44 Uhr

Zitat von Kim_S:


Das lustige ist, dass, so sag ich mal, genau das passiert ist...

"Johannesevangelium 1 Vers 1-9

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts. Was geworden ist, das war in ihm Leben. Und das Leben war das Licht des Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfaßt. Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Mensch um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Es (das Wort) war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt."

Ich weis zwar nicht wo du aus diesem Text herausliest, dass Gott die Welt ist, aber dass in der Bibel viel Scheiße steht, wusste ich schon lang..


und das einzigste was mit zu dem Rest deines Postings einfällt ist: SINN???
ich habe keine ahnung wie du aus diesem Zitat auf deine "Varianten" schließt. Außerdem fehlt mir die Logik in diesen Varianten... was ich über den Gott aus der Bibel sagen kann: er wäre ein richtiges Arschloch. leder ist dieser Gott nur unter Aussetzung der Logik und der Natugesetzte möglich, weshalb ich nicht an ihn Glaube.
Mich würde an dieserstelle noch interessieren, was du Glaubst. Da du die Bibel kritiserst, aber trozdem Gott "anfassen" kannst

gottfrei

goldenI
Experte (offline)

Dabei seit 12.2004
1581 Beiträge

Geschrieben am: 18.06.2006 um 14:06 Uhr

V)

Zitat von misterbig:

Hier mache ich einen Schnitt, und entferne mich von der Systematik hin zu den praktischen Aspekten der Theologie (ich orientiere mich in meinem Aufbau an der Reihenfolge der Posts von goldenI).
Welchen Sinn hat Religiöse Erziehung und Religionsunterricht, welchen Einfluss übt das soziale Umfeld aus?
Ziel der religiösen Erziehung bei Kindern ist es (und muss es unbedingt sein), die Kinder in die Lage zu versetzen, sich selbständig und kritisch mit ihrem Glauben auseinander zu setzen. Um dahin zu kommen, werden verschiedene religiöse Entwicklungsstufen durchlaufen. Dazu gehört, dass das Kindergartenkind sich Gott vorstellt, wie den lieben alten Opa mit dem langen weißen Bart – wie sonst soll man einem Kleinkind Gott auch näher bringen, als mit Vergleichen? Dazu gehört auch, dass bei der Erstkommunion erstmals in das Mysterium der Eucharistie eingeführt wird. Es erwartet keiner, dass die Kinder „verstehen“, was während der Wandlung passiert (so etwas ist auch kaum zu verstehen), sie sollen durch Teilnahme am eucharistischen Mahl erfahren, was es heißt, wenn sich Jesus den Menschen schenkt.
Mit 14 wird der Jugendliche religionsmündig. Er kann entscheiden, ob er zur Firmung geht, oder nicht. Er soll für sich selber abwägen, ob er sich auf seinen Glauben einlassen will und kann, oder nicht.


Wenn ich hier lese, wie du ganz offensichtlich davon überzeugt bist, Kinder quasi von Geburt an den christlichen Glauben eintrichtern zu müssen, kommt mir unweigerlich der Begriff Gehirnwäsche in den Sinn. Wenn du einem Kleinkind eine Geschichte von einem lieben Gott mit weißem Bart, der in den Wolken sitzt erzählst, hat das rein gar nichts mit „kritischem Auseinandersetzen mit dem eigenen Glauben“ zu tun, sondern dann ist das Missbrauch von kindlicher Leichtgläubigkeit, denn kein einziges Kind würde an dieser aufregenden Geschichte zweifeln. Du gibst es ja selbst zu: Erstmal sollen die Kinder das alles gar nicht verstehen, es läuft auf tumbes Auswendiglernen hinaus. Das hat dann leider den Effekt, dass diese Person später Dinge, die sie an sich als dumm, widersprüchlich und unlogisch abtun würde, glaubt und darin irgendeinen Sinn „erkennt“. Das Ganze nur, weil sie die Inhalte unterbewusst mit interessanten Geschichten und faszinierenden – weil unbekannten – Zeremonien aus der Kindheit in Verbindung bringt. Also: ein paar Menschen in feierlicher Verkleidung, ein bisschen seltsamer Weihrauchgeruch und schöne Geschichten eintrichtern, 5–10 Jahre warten – und fertig ist ein „religiöses Gefühl“ und ein „selbständiger und eigenkritischer“ Gläubiger.
Wenn (Falls) Glaube tatsächlich so viele Wahrheiten mit sich bringt, müsste er doch so überzeugend sein, dass man mit der „religiösen Erziehung“, wie du es nennst, auch etwas später beginnen könnte, in einem Alter, in dem die Kinder nicht mehr widerspruchslos alles glauben, was Erwachsene ihnen erzählen, meinst du nicht auch?
Oder ist es vielleicht doch eher so, wie George Bernard Shaw es sieht: „Die Behauptung, dass ein Gläubiger glücklicher ist, als ein Ungläubiger, ist genauso unrichtig, wie dass ein Betrunkener glücklicher ist als ein Nüchterner.“ ?


Zitat von misterbig:

Um diese Entscheidung wirklich vollziehen zu können, muss der Jugendliche wissen, um was es im Glauben überhaupt geht. Unter anderem deswegen kommt auch dem Religionsunterricht ein hoher Stellenwert zu.
Bildungsauftrag des Staates ist es, seine Bürger zu selbstverantwortlichen Persönlichkeiten zu erziehen. Und zu einer Person gehört wesentlich auch die Religiosität, das Vermögen, sich kritisch mit seinem Glauben auseinander zu setzen.
Wo kann hierfür besser eine Grundlage gelegt werden, als in einem konfessionellen Religionsunterricht? Wenn ich mich für oder gegen etwas entscheide, dann muss ich doch wissen, um was es sich überhaupt handelt, ich brauche die Innenperspektive.
Deswegen werden Leute, die Religion nur von außen, deskriptiv beschreiben und aburteilen (wie in dem obigen Beitrag von goldenI mit der Quelle www.skeptischeecke.de) der Sache nicht gerecht, und können ihr auch gar nicht gerecht werden.


Wo dafür eine bessere Grundlage als im Religionsunterricht gelegt werden kann? Ganz einfach: Im Ethik-Unterricht!
Ich wehre mich dagegen, dass du die immerzu die „Innenperspektive“ über die „Außenperspektive“ stellst. Diese Begriffe hören sich zwar ganz nett an, aber nennen wir das Kind beim Namen. „Innenperspektive“ meint subjektive Sicht und „Außenperspektive“ die objektive Sicht.
Ein konfessioneller Religionsunterricht wird niemals objektiv und unvoreingenommen über die Weltreligionen lehren können. Und mir kann keiner erzählen, dass mit dem Religionsunterricht nicht das Ziel verfolgt wird, dass die Kinder/Jugendlichen sich zu ihrem Glauben bekennen und dass sie daran festhalten, was sie seit der Taufe erzählt bekommen.
Sehr viel besser ist es doch, neutral (objektiv, „von außen“) über die wesentlichen Glaubensrichtungen dieser Welt zu erfahren und danach zu entscheiden.
Nach deiner Ansicht sollten sich ja dann die meisten eh für das Christentum entscheiden, wo es doch die „beste“ Religion ist (so beschreibt sie sich nun mal).
Oder sollte sich dann doch herausstellen, dass die Unwissenheit ein sehr großer Freund der Religion ist und sich kaum ein vernünftiger Mensch für eine einzige der unzähligen Religionen entscheidet, wenn er nur über genügend Wissen und Übersicht verfügt.
Letzteres halte ich für wahrscheinlicher, auch angesichts der Angst, die so manche Geistliche an den Tag bringen, wenn es um die Abschaffung des Religionsunterrichts geht.

Die Texte von www.skeptischeecke.de sind natürlich auch nicht 100% objektiv und die „Fakten“ darin mit Vorsicht zu betrachten!

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goldenI
Experte (offline)

Dabei seit 12.2004
1581 Beiträge

Geschrieben am: 18.06.2006 um 14:31 Uhr
Zuletzt editiert am: 18.06.2006 um 14:44 Uhr

VI)

Zitat von misterbig:

Nur ein Beispiel: In obigem Beitrag heißt es sinngemäß, dass es dem Glauben an den dreieinigen Gott an Logik und Vernunft fehle. Das ist schlicht falsch.
Wie gesagt, es ist nicht möglich, Gott zu beweisen, aber es ist durchaus möglich sich Gott zu denken, und nach Kant ist es sogar mehr als vernünftig, Gottes Existenz zu setzen.
Wir sind uns also einig, dass Gott existieren KANN (weil seine Existenz weder bewiesen noch widerlegt werden kann). Sollte er also existieren, dann müssen ihm seinem Wesen nach die Attribute Allmacht, Allwissenheit, Allgüte zugesprochen werden.
Wenn Gott also wirklich allmächtig, also unendlich, transzendent ist, dann darf seine Allmacht vor der Endlichkeit (also der Welt, die den Gesetzen von Raum und Zeit unterworfen ist) nicht begrenz sein.
Deswegen ist es vernünftig anzunehmen, dass Gott selber in diese Endlichkeit eintritt. Das tat er, indem sich die zweite göttliche Person, der Logos in Jesus Christus in die Geschichte hinein inkarnierte. Wir haben also Gott Vater, dieser bringt in einem Akt der Selbstreflexion den Logos, Gott Sohn hervor (welcher sich in Jesus Christus inkarniert).
Um dieses Geschehen – was ja über die Alltagserfahrung des Menschen hinausgeht – überhaupt auffassen zu können, schenkt Gott uns den Heiligen Geist, die dritte göttliche Person.
Was ich hier zeigen will, ist, dass es durchaus vernünftig und logisch ist, Gottes Existenz in einer Trinität anzunehmen. Und mehr will und kann ich gar nicht!


Also schön, man kann sich das Ganze so zurechtlegen, dass es Sinn ergibt, in dem Punkt hatte ich Unrecht.
Nur ist es deswegen nicht gleich vernünftig, daran zu glauben. Genauso gut könnte ich auch glauben, dass die Geschehnisse in einem Roman mit einem gut durchdachten Plot der Wahrheit entsprechen. Beispiel: „Der Dunkle Turm“ von Stephen King. Auch darin steht so einiges über unsere Welten und Parallelwelten, die durch so genannte Balken zusammengehalten werden. Das ergibt alles Sinn, ist logisch, und ich hab in den 7 Bänden noch keinen großartigen Widerspruch entdeckt. Ist also gut ausgearbeitet. Wenn ich nun deiner Argumentation folge, ist es durchaus vernünftig, an die Inhalte dieses Buchs zu glauben und sein Leben danach zu bestimmen.
Ich weiß nicht, wer die Bücher gelesen hat, aber ebenso könnte ich Harry Potter als Beispiel anführen. Alles darin KANN sein, aber trotzdem nehme ich als vernunftbestimmter Mensch erstmal nur die fiktive Existenz des Ganzen an!

PS: Auch interessant: Hier stellst du den Glauben wieder als völlig logisch dar, ein paar Absätze weiter oben hieß es noch, Gott ließe sich nicht mit unserer Logik erfassen.

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goldenI
Experte (offline)

Dabei seit 12.2004
1581 Beiträge

Geschrieben am: 18.06.2006 um 14:50 Uhr

VII)

Zitat von misterbig:

Schließlich komme ich nun auf den letzten Beitrag von goldenI zu sprechen: Was Gott leider nicht sagte. Hier wird Gott „vorgehalten“, er hätte doch einfach nur „geheimes Wissen“ über Naturgesetze zu einer Zeit, in der diese Gesetze noch nicht bekannt sind, bekannt geben müssen, und schon hätten alle an ihn geglaubt…
Zunächst: Die Bibel ist nicht wortwörtliches Gotteswort. Die Bibel ist von Menschen geschrieben, und deswegen auch auf der Grundlage des Wissens der Menschen zu dieser Zeit. Deswegen ist es unmöglich, dass in der Bibel etwas über die Erde als Kugel oder ähnliches steht.
Der Mensch ist Abbild Gottes. Er ist Gott ähnlich (und das ist gottgewollt). Wie drückt sich diese Ähnlichkeit konkret aus? Doch wohl dadurch, dass Gott dem Menschen den Geist gegeben hat. Der Mensch kann sein Wissen erweitern, kann Wissenschaft betreiben, und sich dem Allwissen Gottes annähern – und Gott somit immer ähnlicher werden (er kann natürlich nicht gottgleich werden – das widerspricht ja der Tatsache, dass er gottähnlich ist – somit hat bei allen wissenschaftlichen Erkenntnissen Gott notwendigerweise noch ein Mehr an Wissen).
Das drückt sich auch darin aus, dass der Mensch – ähnlich wie Gott – schöpferisch tätig wird, in dem er einem Handwerk nachgeht, oder Kunst betreibt (zum Beispiel).
Es würde also der Voraussetzung des Menschseins zuwiderlaufen, wenn Gott dem Menschen jegliche Möglichkeit, selbst wissenschaftlich tätig zu werden genommen hätte, dadurch, dass er von Anfang an die Welt quasi erklärt.
Es macht also gar keinen Sinn, dass Gott den Menschen irgendwelche naturwissenschaftlichen Geheimnisse verrät.


Da ging es mir weniger um wissenschaftliche Geheimnisse, die um des Wissens Willen erforscht werden, sondern z.B. um medizinisches, lebensrettendes Wissen.
Zunächst: Mit der Bibel hat mein Vorwurf nichts zu tun, verstehe nicht, wie du darauf kommst.
Nun:
Warum hat dein „allguter“ Gott den Menschen früher nicht gesagt, dass sie ihr verdrecktes Wasser abkochen sollen, bevor sie es trinken und sie statt dessen an Infektionen sterben lassen?
Warum haucht er keinem Forscher im Traum das Geheimnis über ein Medikament gegen AIDS ein?
Warum schenkt er uns nicht ein kleines Bisschen seiner Allwissenheit, um unnötig Leiden zu verhindern, statt uns nur zu sagen, was wir eh schon wissen?
Oder auch: Warum klärt er keine jahrzehntelangen Konflikte, indem er beiden Seiten erklärt, dass der Gegner gar nicht so „von Grund auf böse“ ist, sondern auch nur ein Mensch?

Weil es ihn nicht gibt.

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Netter_Mann - 34
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2005
241 Beiträge

Geschrieben am: 18.06.2006 um 15:22 Uhr


Zitat:


Da ging es mir weniger um wissenschaftliche Geheimnisse, die um des Wissens Willen erforscht werden, sondern z.B. um medizinisches, lebensrettendes Wissen.
Zunächst: Mit der Bibel hat mein Vorwurf nichts zu tun, verstehe nicht, wie du darauf kommst.
Nun:
Warum hat dein „allguter“ Gott den Menschen früher nicht gesagt, dass sie ihr verdrecktes Wasser abkochen sollen, bevor sie es trinken und sie statt dessen an Infektionen sterben lassen?
Warum haucht er keinem Forscher im Traum das Geheimnis über ein Medikament gegen AIDS ein?
Warum schenkt er uns nicht ein kleines Bisschen seiner Allwissenheit, um unnötig Leiden zu verhindern, statt uns nur zu sagen, was wir eh schon wissen?
Oder auch: Warum klärt er keine jahrzehntelangen Konflikte, indem er beiden Seiten erklärt, dass der Gegner gar nicht so „von Grund auf böse“ ist, sondern auch nur ein Mensch?

Weil es ihn nicht gibt.





Richtig!

Stay heavy

ne6on - 35
Champion (offline)

Dabei seit 02.2005
3314 Beiträge

Geschrieben am: 18.06.2006 um 15:26 Uhr

Zitat von goldenI:

VI)

Zitat von misterbig:

Nur ein Beispiel: In obigem Beitrag heißt es sinngemäß, dass es dem Glauben an den dreieinigen Gott an Logik und Vernunft fehle. Das ist schlicht falsch.
Wie gesagt, es ist nicht möglich, Gott zu beweisen, aber es ist durchaus möglich sich Gott zu denken, und nach Kant ist es sogar mehr als vernünftig, Gottes Existenz zu setzen.
Wir sind uns also einig, dass Gott existieren KANN (weil seine Existenz weder bewiesen noch widerlegt werden kann). Sollte er also existieren, dann müssen ihm seinem Wesen nach die Attribute Allmacht, Allwissenheit, Allgüte zugesprochen werden.
Wenn Gott also wirklich allmächtig, also unendlich, transzendent ist, dann darf seine Allmacht vor der Endlichkeit (also der Welt, die den Gesetzen von Raum und Zeit unterworfen ist) nicht begrenz sein.
Deswegen ist es vernünftig anzunehmen, dass Gott selber in diese Endlichkeit eintritt. Das tat er, indem sich die zweite göttliche Person, der Logos in Jesus Christus in die Geschichte hinein inkarnierte. Wir haben also Gott Vater, dieser bringt in einem Akt der Selbstreflexion den Logos, Gott Sohn hervor (welcher sich in Jesus Christus inkarniert).
Um dieses Geschehen – was ja über die Alltagserfahrung des Menschen hinausgeht – überhaupt auffassen zu können, schenkt Gott uns den Heiligen Geist, die dritte göttliche Person.
Was ich hier zeigen will, ist, dass es durchaus vernünftig und logisch ist, Gottes Existenz in einer Trinität anzunehmen. Und mehr will und kann ich gar nicht!


Also schön, man kann sich das Ganze so zurechtlegen, dass es Sinn ergibt, in dem Punkt hatte ich Unrecht.
Nur ist es deswegen nicht gleich vernünftig, daran zu glauben. Genauso gut könnte ich auch glauben, dass die Geschehnisse in einem Roman mit einem gut durchdachten Plot der Wahrheit entsprechen. Beispiel: „Der Dunkle Turm“ von Stephen King. Auch darin steht so einiges über unsere Welten und Parallelwelten, die durch so genannte Balken zusammengehalten werden. Das ergibt alles Sinn, ist logisch, und ich hab in den 7 Bänden noch keinen großartigen Widerspruch entdeckt. Ist also gut ausgearbeitet. Wenn ich nun deiner Argumentation folge, ist es durchaus vernünftig, an die Inhalte dieses Buchs zu glauben und sein Leben danach zu bestimmen.
Ich weiß nicht, wer die Bücher gelesen hat, aber ebenso könnte ich Harry Potter als Beispiel anführen. Alles darin KANN sein, aber trotzdem nehme ich als vernunftbestimmter Mensch erstmal nur die fiktive Existenz des Ganzen an!

PS: Auch interessant: Hier stellst du den Glauben wieder als völlig logisch dar, ein paar Absätze weiter oben hieß es noch, Gott ließe sich nicht mit unserer Logik erfassen.

Einspruch!
Wenn dieser Gott mit uns agiert, sich uns Offenbart, dann muss sich dieser Gott unseren Naturgesetzen und der Logik unterwerfen! doch die Logik schließt die Allmacht Gottes schlichtweg aus. Man kann also den bieblischen Gott durchaus ausschließen. Dass die Wissenschaft Gott nicht wiederlegen kann, bezieht sich also nicht auf den christlichen Gott. Den Gott als Schöpfer, quasi als Verursacher des Urknalls, oder wie auch immer das Alles entstanden sei, kann man nicht wiederlegen. Jedoch kann dieser Gott auch in Form einer Gruppe von Informatikern erscheinen, die unsere Welt simulieren!
Zu Jesus: Vorallem Gott in Forum von Jesus, ist unmöglich. Falls dieser Jesus überhaupt existerit haben sollte, konnte dieser Jesus werder Blinde heilen, über das Wasser laufen, noch aus Wasser Wein machen. warum? weil es einfach nicht Möglich ist. Diese Geschickten sind Mythen die das Christentum übernommen hat, so wie so fast Alles! Was in den Evangelien beschrieben ist, ist reinste Christliche Propaganda, und keinesfalls die Wirklichkeit.

gottfrei

Kim_S - 19
Profi (offline)

Dabei seit 06.2005
499 Beiträge

Geschrieben am: 18.06.2006 um 16:01 Uhr
Zuletzt editiert am: 18.06.2006 um 16:04 Uhr

Zitat von ne6on:

ich habe keine ahnung wie du aus diesem Zitat auf deine "Varianten" schließt.


Frag mal konkreter...

Zitat:

Mich würde an dieserstelle noch interessieren, was du Glaubst. Da du die Bibel kritiserst, aber trozdem Gott "anfassen" kannst


Hab ich doch schon gesagt: Ich glaube an die Existenz der Welt (die, die man sich mal mit dem Wort "Gott" zu erklären versuchte - deswegen hab ich auch nix dagegen den Begriff einzusetzen - aber ich mach da eben keine dogmatische Religion draus... denn glauben kann jeder einzelne Menschen "nur" auf seine Weise - und im Austausch dieser Einzelansichten liegt die Bereicherung). :)

Lieber ein selbstbewusster Charakter als ein Fähnchen im Wind. http://www.swuush-mag.de

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