Zitat:
Geisterfahrer verursachte Unfall
Familienvater stirbt auf A7 - Welle der Hilfsbereitschaft
04.01.2010 20:25 Uhr
„Schrecklich - unfassbar - sinnlos“: So beschreibt der TSV Dietenheim seine Gefühle zum Tod eines seiner aktiven Mitglieder. Der Verein trauert um seinen Freund, Sportskameraden und Trainer Udo Niederbacher, heißt es auf der TSV-Homepage.
Ein Geisterfahrer hat auf der A7 einen Familienvater mit in den Tod gerissen.
Der 46-jährige Jugendcoach war, wie berichtet, am Dienstag nach Weihnachten, bei einem schrecklichen Autounfall auf der A 7 bei Altenstadt ums Leben gekommen. Ein Selbstmörder hatte den Frontalcrash absichtlich verursacht und war dabei sofort getötet worden.
Kontakte zu Behörden und Einrichtungen hergestellt
Wenige Tage nach diesem fürchterlichen Ereignis hat eine Welle der Hilfsbereitschaft für die Hinterbliebenen eingesetzt, wie sich gestern ein Mitarbeiter im Dietenheimer Rathaus auf Nachfrage gegenüber unserer Zeitung äußerte.
Die Familien- und Jugendhilfe sei inzwischen tätig geworden und habe Kontakte zu anderen Behörden und Einrichtungen hergestellt. Allerdings hänge nun viel davon ab, wie die Familienangehörigen selbst die Hilfsangebote in Anspruch nehmen wollen: „Die Unterstützung erfolgt nach besten Möglichkeiten, wir sorgen für Verknüpfungen und Verbindungen“. Von morgens bis abends laufen im Rathaus Gespräche über die Koordination der Unterstützung.
A 7: Unfall mit Geisterfahrer (1:56)Wie aus dem Rathaus ebenfalls verlautete, hat sich die Fußballabteilung des TSV Dietenheim mit einer Hilfsaktion beschäftigt. Das bestätigt Markus Baur, einer von drei derzeit tätigen Vorständen des Vereins. „Udo Niederbacher war bei uns Jugendtrainer und früher selbst aktiver Fußballer“, so Baur. Der Tod bedeute insbesondere bei den Kindern einen Riesenverlust.
Innerhalb der Fußballabteilung hat es bereits erste Überlegungen gegeben, wie der Ehefrau und den Kindern geholfen werden könne. Für direkte private Kontakte zu den Angehörigen sei es aber noch zu früh. „Wir sind alle geschockt und werden Dich stets in ehrender Erinnerung behalten“, heißt es auf der TSV-Homepage. Das ganze Mitgefühl des Vereins gelte Ehefrau und den beiden Buben im Alter von fünf und zehn Jahren gelten, die im Auto ihres Vaters saßen und dessen Tod miterlebten. Die Brüder mussten vorübergehend in ein Krankenhaus gebracht werden, sind mittlerweile aber wieder zu Hause.
Intensive Aktivitäten sind mittlerweile beim Jugend- und Sozialamt des Alb-Donau-Kreises angelaufen. „Es geht dabei unter anderem um die Frage, wie der Mutter bei der Trauerarbeit geholfen werden kann“, erläutert Werner Dege vom Fachbereich Soziale Sicherung. Am heutigen Dienstag ist zunächst ein Gespräch von Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes mit den Angehörigen des Opfers vorgesehen.
Dabei sollen die wichtigsten Fragen der Unterstützung geklärt werden. So beispielsweise, wie eine Familienhelferin eingesetzt werden kann, die sich um die beiden Halbwaisen kümmert und den Haushalt. „In solchen Tagen ist es für die Betroffenen natürlich sehr schwer“, betont Ege, „aber das Leben geht trotzdem weiter“. Die Entscheidungsfreiheit über Art und Umfang der Unterstützung liege letztlich aber immer bei der Witwe.
Der Dietenheimer Bürgermeister Sigisbert Straub hatte seinerseits beim Neujahrsempfang der Stadt die tiefe Betroffenheit über den Tod des Familienvaters ausgedrückt, aber auch an die drei nur einen Tag zuvor bei einem weiteren Verkehrsunfall bei Wangen in Oberschwaben ums Leben gekommenen jungen Männer erinnert. Wolfgang Kahler