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Forum / Young Life
Mein Kampf als Manga

Sodomator - 24
Halbprofi
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Dabei seit 08.2009
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Geschrieben am: 02.10.2009 um 22:12 Uhr
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In Japan soll ein Manga erschienen sein, der "Mein Kampf" als Vorlage hat, und eine Art Bildungswerk für Jugendliche darstellen soll.
Was ist eure Meinung zu der Sache
Quelle
Bitte vor etwaigen Antworten die Quelle durchlesen (Spiegel Online). Und mit "Durchlesen" meine ich bis zum Schluss.
Hoffe es passt in "Young Life", zumindest ist es ein Thema das Jugendliche bewegen sollte (falls es nicht passt, darfs gern von Admins verschoben werden).
"Germany?", can someone lend us a bomb?
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Killer-16
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 11.2007
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Geschrieben am: 02.10.2009 um 22:15 Uhr
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hier die quelle, für alle die zu faul sind :D
Staunende Kulleraugen, schnittiger Seitenscheitel: So sieht Adolf Hitler in einem japanischen Manga aus, der den Originaltext von "Mein Kampf" als Vorlage nimmt. Die absurde Idee dahinter: Der Comic soll japanischen Kids deutsche Literatur nahebringen.
Er ist ein schmucker Knabe, dieser Hitler. Mit seinem Seitenscheitel, den riesengroßen staunenden Augen, den offenherzigen Gesichtszügen. Auch später, als er kein Kind mehr ist, kann man ihm eine gewisse Attraktivität nicht absprechen. Vor allem, wenn er beim Tod der Mutter weint und sich auf ihren Sarg wirft, oder als abgewiesener Kunststudent mittellos durch Wien irrt. Ein trauriger junger Mann.
Das sind Bilder aus einer in Japan erschienenen Manga-Adaption von "Mein Kampf", die sich hervorragend verkauft: Rund 45.000 Exemplare wurden nach Verlagsangaben bisher abgesetzt. Ausgaben in anderen asiatischen Ländern sind in Vorbereitung.
Hitler als Comic? Neu ist diese Idee nicht. Bereits 1989 publizierte der Hamburger Carlsen-Verlag eine historisch zuverlässige Biografie des Diktators in Bildform. Das zweibändige Werk fand unter anderem Einsatz bei der Bundeszentrale für politische Bildung. Und auch als Cartoon hat der deutsche Diktator bereits eine lange Karriere hinter sich, man denke nur an Walter Moers' respektlos-entlarvende "Adolf"-Reihe mit dem schön schnarrenden Neurotiker Hitler in der Hauptrolle.
Grundlage war Hitlers Originaltext
Aber dies hier ist etwas anderes: Grundlage für den Manga "Mein Kampf" war nahezu ausschließlich Hitlers Originaltext. Deshalb erzählt die Bildergeschichte, wie Adolf als Bub von seinem Vater gezüchtigt wird, weil er lieber malt, statt sich auf eine Beamtenlaufbahn vorzubereiten. Oder wie der Gefreite Hitler kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs zweimal hintereinander erblindet - einmal durch einen Senfgas-Angriff und einmal vor Entsetzen, als er vom Erfolg der Novemberrevolution erfährt.
Die Bilder dazu sind mangatypisch schwarz-weiß und voll plakativer Tragik. Ein romantischer Verzweiflungs-Chic umweht den hageren Twen Hitler; ein düsterer Bohemien. Doch diese Art der Darstellung wirft die Frage auf: Darf man Hitler attraktiv finden?
Historiker sind heute sicher, dass Hitler es bei seiner umfangreichen Selbstdarstellung (800 Seiten) mit der Wahrheit nicht allzu genau nahm. So konnte der junge Hitler entgegen seiner eigenen Erzählung anfangs recht gut von seiner Waisenrente in Wien leben. Ebenso wird die zweifache Erblindung während des Kriegs heute von der Geschichtsschreibung weitgehend verneint. "Mein Kampf", entstanden nach dem Hitler-Ludendorff-Putsch 1924 in Festungshaft, war keine biografische Selbstreflektion, sondern diente vor allem als Streit- wie als Rechtfertigungsschrift, in der der völkische Jungpolitiker seine kruden antisemitischen Theorien auszubreiten und anhand seines eigenen Lebens zu begründen versuchte.
Gemeinsamkeiten mit Goethe und Shakespeare
Besonders pikant: Die Comicfassung erschien in Japan in der Edition "Manga de Dokuha" (etwa "Lernen mit Manga") zusammen mit Manga-Adaptionen von Goethe- und Kafka-Werken. Zwei Dinge haben alle Bücher der Reihe, von "Faust" bis "Mein Kampf", gemein: Das Urheberrecht, das in Japan 50 Jahre nach dem Tod des Autors erlischt, ist abgelaufen. Die Bändchen (sie sind kaum hosentaschengroß) sind somit äußerst preiswert zu produzieren. Jede der Literaturadaptionen enthält im Vorspann ein kurzes Porträt des ursprünglichen Autors.
"Mein Kampf" also keine eitle Propaganda, sondern wichtiges Romanwerk? Federführend bei der Dokuha-Edition ist der Tokioter Verlag East Press. "Einer der Gründe, weshalb wir dieses Buch ausgewählt haben, ist: Jeder kennt es, aber kaum einer hat es gelesen", erläutert Hiroyo Omura von East Press auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE. "Wichtig war mir, dass der Diktator selbst es geschrieben hat, weil ich ins Innere des Mannes vordringen wollte, der Geschichte gemacht hat."
Gezeichnet wurde der Comic vom Studio Variety Art Works aus Okinawa. Eine Künstlergruppe, die laut Aussage Omuras grundsätzlich anonym bleibt. Anzunehmen ist, dass es sich dabei um eines jener vielen Auftragszeichner-Studios handelt, von deren quasi-industriellem Ausstoß die gewaltige japanische Manga-Industrie (Umsatz 2008: rund 250 Millionen Euro) lebt. Berührungsängste politischer Natur scheinen die Künstler jedenfalls nicht zu haben. Von ihnen stammt auch eine Manga-Adaption von Karl Marx' "Das Kapital".
Die Deutschen als Katzen, die Juden als Mäuse
Im westlichen Comic haben sich Künstler dem direkten Umgang mit Hitler, dem "Dritten Reich" und den damit verbundenen Symbolen bislang häufig entzogen. US-Autor Art Spiegelman wählte für "Maus", die aufrüttelnde Aufarbeitung des Lebens seines Vaters, der Auschwitz überlebt hatte, die Form der Fabel. Die Deutschen waren Katzen, die Juden Mäuse. Und in "Berlin", einer umfangreichen Graphic Novel über die letzten Monate der Weimarer Republik, verzichtet der Autor und Zeichner Jason Lutes konsequent auf die Darstellung von Hakenkreuzen - aufgrund der "veränderten Bedeutung des Symbols", wie er im SPIEGEL-ONLINE-Interview erklärte. "Als das Hakenkreuz in Gebrauch kam, war es nur ein abstraktes Symbol einer abstrusen politischen Partei. Keiner wusste, was daraus werden würde. Dass die Nazis später all ihre schrecklichen Taten begingen, veränderte den symbolischen Gehalt des Hakenkreuzes."
In Japan ist der Umgang mit diesem Teil der Geschichte unbefangener. In der ab 1983 entstandenen Serie "Adolf" etwa schildert Osamu Tezuka auf 1200 Seiten die Geschichte des "Dritten Reiches" von den Olympischen Spielen 1936 bis zu Hitlers letzten Tagen im Bunker. Hitler ist darin freilich wenig attraktiv. Tezuka benutzt vor allem die Stilmittel der Karikatur und macht aus dem "GröFaZ" einen grölenden Fatzke, dessen monströs verzerrte Mimik abschreckend bis lächerlich wirkt.
Ähnliche Stilmittel finden sich im Manga "Mein Kampf" nur andeutungsweise. Ungebrochen reflektieren die Zeichnungen Hitlers Eigenliebe und stellen das Bild aus, das er von sich selbst entwarf.
In einem Bruch mit der Vorlage enthält der Band zudem Szenen Hitlers als Redner bei einem der Nürnberger Reichsparteitage. Auch hier wirkt der "Führer" vor allem entschlossen, kaum dämonisch. Er ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, eine sympathische Gestalt. Die Begegnung mit Rudolf Hess in der Haftanstalt Landsberg gerät sogar zum Ausdruck unbeschwerter Männerfreundschaft: Mit offenen Armen empfängt der Verurteilte fröhlich seinen Mithäftling und erklärt ihm onkelhaft den Pläne für sein Buch.
Im bayerischen Finanzministerium, das seit 1945 alle Rechte an Hitlers Text verwaltet, zeigt man sich auch ohne Kenntnis der japanischen Version skeptisch. "Es erscheint uns nur schwer vorstellbar, dass ein Comic das geeignete Mittel wäre, um sich mit den Inhalten von Adolf Hitlers 'Mein Kampf' in der gebotenen Weise kritisch auseinanderzusetzen", lässt sich der zuständige Pressereferent Horst Wolf in einen offiziellen Statement zitieren. Wolfs Kollege Cajetan Eder führt auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE weiter aus, dass man aufgrund der rechtlichen Situation in Japan nicht gegen die Adaption vorgehen könne. Obwohl man es gern würde: "Wenn wir die Möglichkeit haben, gegen so etwas vorzugehen, dann tun wir das auch."
F_I_A_L
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Isyan - 37
Halbprofi
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Geschrieben am: 02.10.2009 um 22:20 Uhr
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hitler sieht da voll cool aus
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Ketzu - 38
Experte
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Geschrieben am: 02.10.2009 um 22:24 Uhr
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Und beide nicht in der Lage ordentlich zu zitieren sondern einfach ma "zitieren" drücken und blödsinn drunter schreiben...
Außerhalb Deutschlands ist das Buch nicht verboten, aber ich finde es ist absolut unnötig. Wobei man nicht abstreiten kann dass das Buch (oder vielmehr der Autor und seine Ideen in dem Buch) einen gigantischen Einfluss auf Europa hatte.
Eine Meinung vertreten, heißt nicht sie zu teilen, sondern versuchen sie zu verstehen.
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cat_man - 45
Fortgeschrittener
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Geschrieben am: 02.10.2009 um 22:25 Uhr
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lol
was die japaner/chinesen (kann die nich unterscheiden) nich machen gibts nich
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Barmonster - 41
Champion
(offline)
Dabei seit 07.2005
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Geschrieben am: 02.10.2009 um 22:34 Uhr
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ich finde es grundsätzlich nicht anstößig, dass aus "Mein Kampf" ein Manga gemacht wurde, allerdings finde ich es absolut nicht richtig, dass "Mein Kampf" damit in Japan quasi in eine Reihe gestellt wird mit Goethes "Faust" und anderen Meisterwerken deutscher Literatur.
Das Gewicht von "Mein Kampf" ist doch eher politischer als literarischer Natur.
Viele Leute sind verwirrt, wenn ein Satz anders endet als man Rübenmus!
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Bluescorpien - 35
Profi
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Geschrieben am: 02.10.2009 um 22:46 Uhr
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Japan hat generell viel an den Nazis und auch an den machenschafften von den Nazis.... aber nic hals vorbild sondern eben als beleerung... z.B gibts eine Jrock Band die AUSCHWIZ heißt die aber texte gegen menschenverachtung geschrieben hat...
das Hackenkreuz selber ist im Buddismus Heilig... nur eben diese variante von Hitler schräg gestellt und verkehrtherum nich. denoch findet man in japan tshirts mit nem hackenkreuz drauf... das soll aber nich an die Nazis erinnern
日本が愛してる
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iAnonymous
Profi
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Geschrieben am: 02.10.2009 um 23:15 Uhr
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also ich würd mir sowas kaufen
is sicher mal interesant
mal off topic:
wird nicht in ein paar jahren das druck verbot von mein kampf auch aufgehoben ??
das find ich um einiges bedrohlicher als ein manga
Blut für den Blutgott!
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Bluescorpien - 35
Profi
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Geschrieben am: 02.10.2009 um 23:18 Uhr
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ich würds mir auch kaufen... die geshcichte von hitler als manga is sicher 100 mal interessanter als in reiner textform ^^
日本が愛してる
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MCP_Producer - 31
Halbprofi
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Geschrieben am: 02.10.2009 um 23:28 Uhr
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hab zwar den text nciht durchgelesen, aber
ich würde es nciht befürworten, es wäre sciher interessant, aber in gewisser weise doch zu bedrohlich und so abschreckend, wie der grundgedanke hitlers war, können sie den manga garnicht gestalten...
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Bluescorpien - 35
Profi
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Geschrieben am: 02.10.2009 um 23:34 Uhr
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Zitat von MCP_Producer: hab zwar den text nciht durchgelesen, aber
ich würde es nciht befürworten, es wäre sciher interessant, aber in gewisser weise doch zu bedrohlich und so abschreckend, wie der grundgedanke hitlers war, können sie den manga garnicht gestalten...
meinst du? ^^ manga is nich einfach nur comic da bekommt man schon sehr viel zeug rüber gebracht was man eich in bildern nich für möglich hällt
日本が愛してる
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Thulsadoom - 35
Champion
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Dabei seit 01.2006
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Geschrieben am: 03.10.2009 um 00:21 Uhr
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ich bin sehr interessiert, wie man einen manga aus "mein kampf" macht. nur sehe ich das problem darin, dass die "helden" aus japan mehr ein mitleid für hitler auslösen, als dass man sich im klaren ist, dass dies alles nur propaganda war.
trotzdem: vote for verkauf in deutschland
Warum? Weil ich es kann!
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MCP_Producer - 31
Halbprofi
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Dabei seit 03.2008
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Geschrieben am: 03.10.2009 um 00:26 Uhr
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trotzdem halte ich das für ne schlechte idee, allein schon der gedanke, dass sich das iwelche leute als vorbild quasi nehmen und die taten befürworten...
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_Loveless_ - 41
Anfänger
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Dabei seit 09.2009
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Geschrieben am: 03.10.2009 um 00:36 Uhr
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Zum Glück nur in Japan stellt euch nur mal vor in Cina das were das ende der uns bekannten welt Ojeojeoje
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epidemic_ - 33
Halbprofi
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Dabei seit 05.2009
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Geschrieben am: 03.10.2009 um 07:48 Uhr
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Zitat von _Loveless_: Zum Glück nur in Japan stellt euch nur mal vor in Cina das were das ende der uns bekannten welt Ojeojeoje
Wieso denn das? o0
Ich finds auch nicht besonders lustig, wenn Hitler wirklich so "symphatisch" Dargestellt wird, wie's oben geschrieben wurde in der Quelle. Aber Hitler war nunmal sehr selbstverliebt, ich denke, dass kann im Manga gut rübergebracht werden. Aber dennoch sollte man zumindest als Information dazuschreiben, dass dieses Buch lediglich als Rechtfretigungs- und Propagandabuch diente, sonst kriegen die Kids in Japan doch ein total verdrehtes BIld von der Zeit & Hitler. o0Trotzdem wäre es sicherlich sehr intressant zu lesen.
I love the ones who hate to love because they're just like me.
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Barmonster - 41
Champion
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Dabei seit 07.2005
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Geschrieben am: 03.10.2009 um 10:16 Uhr
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ich möchte hier noch einen Kommentar von Spiegel.de zitieren, den ich sehr gut finde:
Zitat: Stimme Ihnen zu, wir haben ein total verklemmtes Verhältnis zu diesem "Schriftwerk" und ich denke, dass dieses in einer extremen Angst begründet ist, noch einmal auf so einen Dümpel hereinzufallen.
Zugleich sehe ich auch einen gewissen falschen Stolz bei uns, der es verhindert, sich mit Hitler sachlich auseinanderzusetzen. Denn eine sachliche Auseinandersetzung bringt mit sich, dass man merkt, dass er nicht nur ein grosser Narr war und wir Deutschen die noch größeren Narren, sondern dass er auch von der damaligen Gesellschaft geformt wurde. Eine Gesellschaft, in der das Recht des stärkeren galt und in der die Schwächeren mit Füssen getreten und verlacht wurden. Eine sachliche Auseinandersetzung würde uns also einen Spiegel vorhalten.
Einen Spiegel, den wir bis heute nicht ertragen.
Während die Engländer, die unter dem Wahn Hitlers sicher arg gelitten haben, heute eine Parodie nach der anderen abziehen.
Erst wenn wir mit den Engländern über Hitler lachen können und ihn nicht mehr insgeheim als unbezwingbares Monster betrachten sondern als das was er eigentlich war, haben wir die Zeit des dritten Reiches überwunden. Vorher nicht. Und die Geheimhalterei ist in nichts als in Angst vor uns sebst begründet: Dass wir vielleicht nochmal so große Narren sein könnten und wieder auf einen Narren hereinfallen.
Viele Leute sind verwirrt, wenn ein Satz anders endet als man Rübenmus!
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