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Warum anders sein wollen?

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Barbarossa80 - 45
Profi (offline)

Dabei seit 03.2009
953 Beiträge

Geschrieben am: 05.05.2009 um 15:58 Uhr

Zitat von RockBottom:

Heute ist mir was komisches passiert, aber dazu nicht mehr.

Geht euch das nicht auch auf den Sack, wenn man Menschen trifft, die von sich behaupten anders zu sein?

Mittlerweile schiebe ich einen Hass auf Menschen die von sich behaupten "ihren eigenen Style zu haben" und sich "von niemandem was sagen zu lassen", nur weil ihre begrenztes Spatzenhirn in der Pubertät zu tief im Fernseher hing und OC California Serien ihnen sugerierten, es wäre wichtig schon ganz dick mit 16 als Styler unterwechs zu sein.

Wer in seiner eigenen, ganz eigenen kleinen beschränkten Welt lebt, stört mich nicht. Ein Ei fällt mir erst dann aus der Hose, wenn diese Menschen permanent und penetrant jedem den sie treffen, egal ob interessiert, oder nicht, taub oder tot noch unter die Nase halten müssen, dass sie anders sind, weil die so ausgefeilte Persönlichkeit scheinbar nicht ausreicht, damit ausenstehende von allein darauf kommen.

Niemand ist anders, wer sich verstellt um aufzufallen und es jedem aufs Auge drückt, sondern nur der, der ist wie er ist und dennoch auffällt.
Ich meine, ist heutzutage nicht der Versuche anders zu sein als andere, schon das normalste auf der Welt?

Ich geh kaputt...

EDIT:

Ums nochmal so zu schreiben. Es geht nicht speziell um die Leute die aus der Masse herausstechen wollen. Ich tue dies auch als Penner....:-)
Es geht wirklich nur um die Menschen, die damit eine ständige verbale Propaganda ihrer Person für nötig halten und einem mit diesem "Ich bin ja so selbstbewusst und dies und jenes" Gequatsche auf den Zeiger gehen.

Danke für eure Aufmerksamkeit und wählt mich als Bundeskanzler für 2036...


Ich denke solches Verhalten liegt daran, dass es in der heutigen Gesellschaft schwer ist, seinen Platz zu finden und insbesondere akzeptiert zu werden. Anders als früher gibt es eigentlich keine speziellen Erwartungshaltungen an das kindliche Individuum, gerade weil soviele möglichen Wege offen stehen. Stattdessen muss man schon sehr früh in anonymen Institutionen funktionieren und lernt für weit in der Zukunft liegende, ungewisse Berufe.
Desweiteren sind familiäre Strukturen heutzutage sehr aufgeweicht und enge emotionale Bindungen oft unterentwickelt, oder fehlen ganz.
Wer in dieser Gesellschaft nicht zu den Gewinnern gehört und keinen anderen Halt hat, versucht sich eben oft von dieser Gesellschaft durch exzentrisches Verhalten abzukoppeln, kann aber gleichzeitig nicht ohne die Bestätigung anderer Menschen leben, weil Anerkennung nunmal ein menschliches Grundbedürfnis darstellt.
young_gun - 42
Champion (offline)

Dabei seit 07.2008
2217 Beiträge
Geschrieben am: 06.05.2009 um 09:21 Uhr
Zuletzt editiert am: 06.05.2009 um 09:22 Uhr

Zitat von Martin__:

Selbstverständlich hat jeder seine eigene Persönlichkeit.

Austauschbarkeit sehe ich insofern, als dass der Dienst eines einzelnen an der Gesellschaft jederzeit auch von jemand anders übernommen werden könnte.

Wenn du nicht geboren wärst, würde man dich vermissen?

(Oh, hmm, so nihilistisch wollte ich eigentlich gar nicht klingen. Naja.)


mein leben auf die gesellschaft allein zu beziehen scheint mir etwas objektiv und zu sehr von außen betrachtet. ich bin jedenfalls froh darüber, dass ich lebe (worüber wir uns jetzt streiten können, was wäre, wenn ich überhaupt nicht erst geboren worden wär ;)

in nem ameisenstaat trägt auch jeder sein teilchen zum ganzen bei. erkennen wir das von außen? und welche bedeutung würden wir der einzelnen ameise zuschreiben (ohne experten auf diesem gebiet zu sein)? wohl keine all zu große. und wenn wir uns noch 1.000.000 ameisen wegdenken?
young_gun - 42
Champion (offline)

Dabei seit 07.2008
2217 Beiträge
Geschrieben am: 06.05.2009 um 09:25 Uhr

Zitat von Barbarossa80:

Zitat von RockBottom:

Heute ist mir was komisches passiert, aber dazu nicht mehr.

Geht euch das nicht auch auf den Sack, wenn man Menschen trifft, die von sich behaupten anders zu sein?

Mittlerweile schiebe ich einen Hass auf Menschen die von sich behaupten "ihren eigenen Style zu haben" und sich "von niemandem was sagen zu lassen", nur weil ihre begrenztes Spatzenhirn in der Pubertät zu tief im Fernseher hing und OC California Serien ihnen sugerierten, es wäre wichtig schon ganz dick mit 16 als Styler unterwechs zu sein.

Wer in seiner eigenen, ganz eigenen kleinen beschränkten Welt lebt, stört mich nicht. Ein Ei fällt mir erst dann aus der Hose, wenn diese Menschen permanent und penetrant jedem den sie treffen, egal ob interessiert, oder nicht, taub oder tot noch unter die Nase halten müssen, dass sie anders sind, weil die so ausgefeilte Persönlichkeit scheinbar nicht ausreicht, damit ausenstehende von allein darauf kommen.

Niemand ist anders, wer sich verstellt um aufzufallen und es jedem aufs Auge drückt, sondern nur der, der ist wie er ist und dennoch auffällt.
Ich meine, ist heutzutage nicht der Versuche anders zu sein als andere, schon das normalste auf der Welt?

Ich geh kaputt...

EDIT:

Ums nochmal so zu schreiben. Es geht nicht speziell um die Leute die aus der Masse herausstechen wollen. Ich tue dies auch als Penner....:-)
Es geht wirklich nur um die Menschen, die damit eine ständige verbale Propaganda ihrer Person für nötig halten und einem mit diesem "Ich bin ja so selbstbewusst und dies und jenes" Gequatsche auf den Zeiger gehen.

Danke für eure Aufmerksamkeit und wählt mich als Bundeskanzler für 2036...


Ich denke solches Verhalten liegt daran, dass es in der heutigen Gesellschaft schwer ist, seinen Platz zu finden und insbesondere akzeptiert zu werden. Anders als früher gibt es eigentlich keine speziellen Erwartungshaltungen an das kindliche Individuum, gerade weil soviele möglichen Wege offen stehen. Stattdessen muss man schon sehr früh in anonymen Institutionen funktionieren und lernt für weit in der Zukunft liegende, ungewisse Berufe.
Desweiteren sind familiäre Strukturen heutzutage sehr aufgeweicht und enge emotionale Bindungen oft unterentwickelt, oder fehlen ganz.
Wer in dieser Gesellschaft nicht zu den Gewinnern gehört und keinen anderen Halt hat, versucht sich eben oft von dieser Gesellschaft durch exzentrisches Verhalten abzukoppeln, kann aber gleichzeitig nicht ohne die Bestätigung anderer Menschen leben, weil Anerkennung nunmal ein menschliches Grundbedürfnis darstellt.


sehr schön geschrieben. wobei ich nicht allzuviel von anderen abhängig machen würde. wenn du weißt wer du bist und dir durch dein handeln und verhalten genügst, brauchst du nicht unbedingt bestätigung durch andere (was auch nicht heißen soll, dass man gleich zum völlig isolierten einzelgänger wird)
Barbarossa80 - 45
Profi (offline)

Dabei seit 03.2009
953 Beiträge

Geschrieben am: 06.05.2009 um 15:17 Uhr

Zitat:

sehr schön geschrieben. wobei ich nicht allzuviel von anderen abhängig machen würde. wenn du weißt wer du bist und dir durch dein handeln und verhalten genügst, brauchst du nicht unbedingt bestätigung durch andere (was auch nicht heißen soll, dass man gleich zum völlig isolierten einzelgänger wird)


Da hast du recht. Aber es ging ja um die Frage, warum manche so extrem betonen müssen, dass sie anders sind und ihre Mitmenschen dadurch regelrecht nerven. Diese "Nervbacken" genügen sich eben nicht selbst, sondern brauchen externe Bestätigung, weil ihr Ego irgendwann einmal verletzt wurde und die Wunden nicht durch (echtes) Selbstbewusstsein geheilt sind, sondern regelmäßig mit Aufmerksamkeit "geschminkt" werden müssen.
young_gun - 42
Champion (offline)

Dabei seit 07.2008
2217 Beiträge
Geschrieben am: 06.05.2009 um 15:59 Uhr
Zuletzt editiert am: 06.05.2009 um 15:59 Uhr

Zitat von Barbarossa80:

Zitat:

sehr schön geschrieben. wobei ich nicht allzuviel von anderen abhängig machen würde. wenn du weißt wer du bist und dir durch dein handeln und verhalten genügst, brauchst du nicht unbedingt bestätigung durch andere (was auch nicht heißen soll, dass man gleich zum völlig isolierten einzelgänger wird)


Da hast du recht. Aber es ging ja um die Frage, warum manche so extrem betonen müssen, dass sie anders sind und ihre Mitmenschen dadurch regelrecht nerven. Diese "Nervbacken" genügen sich eben nicht selbst, sondern brauchen externe Bestätigung, weil ihr Ego irgendwann einmal verletzt wurde und die Wunden nicht durch (echtes) Selbstbewusstsein geheilt sind, sondern regelmäßig mit Aufmerksamkeit "geschminkt" werden müssen.


das trifft den nagel auf den kopf. wobei diese leute auch nur unter gleichgesinnten ihre pseudo-aufmerksamkeit erhalten können. ansonsten schnallt das doch jeder gleich und dann geht der schuss nach hinten los - man ignoriert sie. (und folglich weden manche von ihnen zu amokläufern? ja, könnte man so stehen lassen :kopfschuettel:)
Barbarossa80 - 45
Profi (offline)

Dabei seit 03.2009
953 Beiträge

Geschrieben am: 06.05.2009 um 16:34 Uhr
Zuletzt editiert am: 06.05.2009 um 16:37 Uhr

Zitat von young_gun:

Zitat von Barbarossa80:

Zitat:

sehr schön geschrieben. wobei ich nicht allzuviel von anderen abhängig machen würde. wenn du weißt wer du bist und dir durch dein handeln und verhalten genügst, brauchst du nicht unbedingt bestätigung durch andere (was auch nicht heißen soll, dass man gleich zum völlig isolierten einzelgänger wird)


Da hast du recht. Aber es ging ja um die Frage, warum manche so extrem betonen müssen, dass sie anders sind und ihre Mitmenschen dadurch regelrecht nerven. Diese "Nervbacken" genügen sich eben nicht selbst, sondern brauchen externe Bestätigung, weil ihr Ego irgendwann einmal verletzt wurde und die Wunden nicht durch (echtes) Selbstbewusstsein geheilt sind, sondern regelmäßig mit Aufmerksamkeit "geschminkt" werden müssen.


das trifft den nagel auf den kopf. wobei diese leute auch nur unter gleichgesinnten ihre pseudo-aufmerksamkeit erhalten können. ansonsten schnallt das doch jeder gleich und dann geht der schuss nach hinten los - man ignoriert sie. (und folglich weden manche von ihnen zu amokläufern? ja, könnte man so stehen lassen :kopfschuettel:)


Ich glaube du redest von einer anderen "Zielgruppe", nämlich jenen, die den introvertierten und passiven Weg gehen. Die Amokläufer der Vergangenheit waren ja eher angepasste und bestenfalls unauffällige, wenn nicht meist sogar zurückegezogene Individuen, die sich ihre Bestätigung zumeist in Scheinwelten holten. Wenn die Scheinwelten irgendwann ihren Reiz verlieren und keine Befriedigung mehr bieten, und gleichzeitig die Außenwelt absolut unlebenswert und bedrohlich empfunden wird, dann entstehen meiner Meinung nach die Amokläufer der letzten Zeit.
Die "Nervbacken" gehen aber den umgekehrten, extrovertierten Weg. Zwar sind auch sie unter ihresgleichen, aber sie suchen sich Puplikum für IHRE Scheinwelt.
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