Forum / Young Life / Veerzweiflung - Online-Magazin Team-Ulm.de

Ich denke, dass solche Phasen ein Stück weit "normal" im Leben sind. Du erlebst das in der Intensität vielleicht zum ersten Mal und es ist keine Frage: Gut geht es einem dabei nicht und es ist auch kein schöner Zustand.

Ich denke, dass man fünf Dinge dazu sagen muss (dann kann man es sich leichter merken: Fünf wichtige Dinge in Lebenskrisen, genauso viele Finger wie an Deiner Hand):

Erstens finde ich es sehr gut, dass Du darüber redest und nicht unbedingt versuchst allein damit klar zu kommen. Sich Rat zu holen ist immer klug. Das machst Du also richtig.

Zweitens ist festzuhalten, dass es immer Auslöser für eine solche Lebenskrise gibt, in eine solche Stimmung und in eine solche Gefühlslage kommt man eigentlich niemals ohne stichhaltige Gründe. Es ist wichtig, dass man nachdenkt und sich klar macht, worin die Auslöser für die Situation liegen.

Drittens ist es sehr wichtig, dass einem bewusst ist, dass es keine aussichtslose Lage im Leben gibt (zumindest ist das meine Erfahrung und ich latsche nun schon etwas länger auf Gottes Erdboden herum). Es gibt seelische Tiefs, es gibt Probleme im Leben zu bewältigen und man darf sich dabei auch helfen lassen. Wer aufgibt, der hat schon verloren. Es ist sicherlich schwierig und es kostet Kraft zu kämpfen und wenn es einem innerlich schlecht geht, dann kostet das noch viel mehr Kraft und manchmal ist es auch sehr schwer sich dazu aufzuraffen. Dennoch ist es wichtig, dass man es tut. Ganz wichtig ist dabei: Niemals allein in der Sache zu sein. Du brauchst zumindest einen Menschen dazu, dem Du absolut vertrauen kannst und mit dem Du offen und vertrauensvoll reden kannst.

Viertens ist es extrem wichtig, dass man sich in Krisenzeiten lernt auch selbst zu kontrollieren. Das ist in Deinem Alter noch sehr schwer und eigentlich auch nicht zu erwarten. Man muss es eben lernen und das braucht auch Zeit. Warum ist das wichtig? Nun, wenn es einem schlecht geht, dann neigt jeder Mensch dazu die Situation schwärzer zu sehen als sie tatsächlich ist und man gerät sehr leicht in eine Falle, nämlich das Selbstmitleid. Selbstmitleid führt aber niemals weiter und es verzerrt den Blick. Selbstmitleid führt einen tiefer in die Krise, hilft einem aber nicht heraus.

Fünftens ist zu sagen, dass jeder Mensch einen unendlichen Wert hat. Es spielt keine Rolle, ob man nun extrem begabt ist oder eben durchschnittlich, ob man gut in der Schule ist oder ob man da immer ein wenig mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat, ob man viel Geld hat oder wenig, ob man nun saucool ist oder eben eher ein normaler Typ - das alles ist nicht entscheidend. Entscheidend ist, Du bist ein Mensch und jeder Mensch hat Begabungen und jeder Mensch wird von irgend einem anderen Menschen geliebt. Sollten es (was ich nicht hoffe) nicht Deine Eltern sein, so ist es ein Bruder, eine Schwester, ein bester Freund oder eine gute Freundin oder sonst jemand, der Dich mag so wie Du bist. Für diese/n Menschen bist Du wichtig. Wenn man aber wichtig ist, dann kann man auch niemals überflüssig sein. Ich persönlich vertrete die Auffassung, dass jeder Mensch auf der Welt eine Aufgabe zu erfüllen hat und dass niemand einfach so umsonst da ist. Die Aufgabe muss man vielleicht erst finden im Leben, das mag sein, aber man kann danach suchen und dann finden sich auf einmal unheimlich viele Aufgaben und Menschen, die vielleicht gerade auf Dich gewartet haben.

Ich wünsche Dir die Kraft dazu - egal in welcher Situation Du Dich befindest - dass Du über Dich und die Situation nachdenkst, Dir auch von anderen helfen lässt und den Mut findest wieder den Kopf zu heben und weiter zu machen. Das kostet Kraft, es kann auch ein paar Tage dauern, ehe man einen Ausweg sieht, aber man darf nicht aufgeben.

sry aba weißt du eig was fpr ne scheiße du da schreibst?????