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Blümchen auf der Wache - Brief an meine Mom

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varinia
Experte (offline)

Dabei seit 03.2006
1325 Beiträge

Geschrieben am: 22.08.2007 um 01:20 Uhr

sagen wir es so, ich kenne etliche die in den letzten Wochen Topfblumen geschenkt bekamen:-)
und wenn das kein eigenes Gesetz ist eine Fahrerflucht nicht sofort zu ahnden dann weiß ich auch nicht.3 Tage später hätte ich in dn Fall auch keinen Schaden mehr an meinem Auto....


...what can I say when words are not enough

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 22.08.2007 um 08:41 Uhr

Zitat von deasy:


@ teacher:
sach ma bist du 24 Std Lehrer oder haste auch irgendwann Feierabend ?
Und wenn du schon 24 Std arbeitest - ist es dann eigentlich erlaubt auf TU rumzulungern??


Ein Beamter ist immer im Dienst ... :-D ... das solltest Du eigentlich wissen. Pech für Dich, wenn es Dich stört, dass ich hier meine Meinung sage. Sie muss Dir nicht passen, das verlangt keiner, die Frage ist allerdings, ob Du Dich durch solche Bemerkungen nicht selbst disqualifizierst.
Im übrigen stehe ich ja keinesfalls allein mit meiner Ansicht da. Wenn ich das hier richtig beobachte, dann gehörst eher Du mit Deiner Ansicht zur Minderheitenfraktion. Wenn Du es hier in Ulm mit der Polizei besonders schlimm findest ... Dein Problem ... es zwingt Dich keiner hier zu leben.
Jumdy
Anfänger (offline)

Dabei seit 08.2007
4 Beiträge
Geschrieben am: 22.08.2007 um 15:59 Uhr

Hallo zusammen!

Schön zu lesen, dass es verschiedene Ansichten zu meinem Brief gibt. Im Allgemeinen lese ich heraus, dass doch verstanden worden ist, dass es in diesem Brief um die Themen Freiheit und Liebe geht. Da diese Themen bereits ganz bewusst und sehr professionell von Menschen behandelt worden sind, die sich seit 1400 Jahren damit beschäftigen, verweise ich erneut auf das Buch von Abtprimas Notker Wolf "Worauf warten wir?" Beim besten Willen will ich hiermit keine verkaufsfördernde Werbung für das Buch machen, es geht mir einzig und allein darum, dass Notker Wolf derjenige ist, der sich traut und sagt: "Nichts kann unsere Freiheit gründlicher beeinträchtigen, als wenn wir den Staat zu unserem Vormund bestellen." Mit anderen Worten: Wenn ich also nicht mehr selbst entscheiden kann, ob wohl Blumen Geschenkartikel sind, und einen Staat dafür brauche, mir diese Entscheidung abzunehmen, ist es nicht gut um mich bestellt. Es hat also mit Freiheit zu tun, wenn einer dem anderen - bis zum Beweis des Gegenteils - erst einmal gute Absichten unterstellt. Solange man seine Mitmenschen verdächtigt, etwas im Schilde zu führen, unfähig oder böswillig zu sein, so lange muss man sie natürlich in Schach halten, durch eine Flut von Vorschriften zum Beispiel. Geht man aber davon aus, dass jeder erwachsen genug ist, mit seiner Freiheit verantwortlich umzugehen, dann kann man auf manches Gesetz verzichten - und wird sich alle gut gemeinten Entmündigungsversuche verbitten.

Liebe Grüße!

Jumdy

Xcountry - 36
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2007
318 Beiträge

Geschrieben am: 22.08.2007 um 19:28 Uhr
Zuletzt editiert am: 22.08.2007 um 19:32 Uhr

Also ich glaub, dass es denen nur langweilig war und sie ne Beschäftigung gesucht haben. Sowas ist kleinlich, man kann so oder so ne Kontrolle durchführen. Es gibt, wie überall, auch bei der Polizei unfreundlichere Menschen, die meinen, sie wären das Gesetzbuch persönlich, bei denen man erst Sympathie gewinnt, wenn man nen Polizeiausweis zeigt :-D. Es menschelt halt überall. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn du der Anweisung gleich folge geleistet hättest.
teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 22.08.2007 um 20:12 Uhr

Zitat von Jumdy:

Hallo zusammen!

Schön zu lesen, dass es verschiedene Ansichten zu meinem Brief gibt. Im Allgemeinen lese ich heraus, dass doch verstanden worden ist, dass es in diesem Brief um die Themen Freiheit und Liebe geht. Da diese Themen bereits ganz bewusst und sehr professionell von Menschen behandelt worden sind, die sich seit 1400 Jahren damit beschäftigen, verweise ich erneut auf das Buch von Abtprimas Notker Wolf "Worauf warten wir?" Beim besten Willen will ich hiermit keine verkaufsfördernde Werbung für das Buch machen, es geht mir einzig und allein darum, dass Notker Wolf derjenige ist, der sich traut und sagt: "Nichts kann unsere Freiheit gründlicher beeinträchtigen, als wenn wir den Staat zu unserem Vormund bestellen." Mit anderen Worten: Wenn ich also nicht mehr selbst entscheiden kann, ob wohl Blumen Geschenkartikel sind, und einen Staat dafür brauche, mir diese Entscheidung abzunehmen, ist es nicht gut um mich bestellt. Es hat also mit Freiheit zu tun, wenn einer dem anderen - bis zum Beweis des Gegenteils - erst einmal gute Absichten unterstellt. Solange man seine Mitmenschen verdächtigt, etwas im Schilde zu führen, unfähig oder böswillig zu sein, so lange muss man sie natürlich in Schach halten, durch eine Flut von Vorschriften zum Beispiel. Geht man aber davon aus, dass jeder erwachsen genug ist, mit seiner Freiheit verantwortlich umzugehen, dann kann man auf manches Gesetz verzichten - und wird sich alle gut gemeinten Entmündigungsversuche verbitten.

Liebe Grüße!

Jumdy


Zunächst einmal finde ich, dass Du durchaus wünschenswerte Aspekte in Deinem post vorträgst. Natürlich wäre es viel besser und für alle Menschen im Zusammenleben auch erfreulicher, wenn jeder dem Anderen erst einmal gute Absichten unterstellen würde. Leider ist die Welt und die Menschheit nicht so. Das muss ja nun jeder wohl oder übel zur Kenntnis nehmen. Ein Blick in die täglichen Nachrichten genügt da weiß Gott. Ich bin mit meinen knapp 38 Jahren schon dermaßen oft in meinem Leben menschlich enttäuscht, angelogen und übervorteilt worden, dass ich schon lange nicht mehr daran glaube, dass der Mensch von Natur aus gut ist. Das macht mich deswegen noch lange nicht zu einem Menschenhasser - im Gegenteil - dann hätte ich wirklich den falschen Beruf, aber es macht einen vorsichtiger und es lässt einen sehr gut verstehen, warum es im Zusammenleben ohne bestimmte Spielregeln und auch ohne deren Durchsetzung nicht geht. Ich finde schon, dass Du im Prinzip mit Deiner Einschätzung richtig liegst, dass sich in Deinem Fall die Polizei sicherlich ein wenig kleinlich gezeigt hat, aber ich bleibe dabei, dass Du das durch Deine Weigerung mit auf die Wache zu kommen, selbst provoziert hast. Wenn man es in zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen zu Machtkämpfen kommen lässt, dann muss dabei immer einer verlieren und der hat dann in der Regel auch das Gesicht verloren. Dass sich dies ein Polizist in der Öffentlichkeit nicht leisten kann, das musst Du doch einsehen. Ich denke mir, dass Du nun eben das Gefühl hast Dein Gesicht verloren zu haben und darum sollte man solche Situationen eben gar nicht erst entstehen lassen. Noch ein letzter Satz: Es wäre schön, wenn jeder erwachsen genug wäre mit seiner Freiheit verantwortungsbewusst umzugehen, das alltägliche Leben zeigt leider fast immer das gegenteilige Bild. Das kann man beklagen, aber das ändert leider nichts. Ich halte das Ganze für ein gesamtgesellschaftliches Problem und es lohnt sich in der Tat, dass man sich dazu Gedanken macht (darum war auch der Vorwurf an meine Person in Richtung Oberflächlichkeit von einer ganz bestimmten Seite so lächerlich), man kommt nur leider immer wieder zum selben Schluss: Das EGO ist vorherrschend, es mangelt an Mitmenschlichkeit und Verständnis, an Vertrauen, an Benehmen und an allen anderen Tugenden. Warum? Nun, weil jeder sich selbst der Nächste ist und keiner mehr nach dem Mitmenschen schaut. Dass dies kein befriedigender Zustand ist, darüber braucht man nicht zu diskutieren und jeder von uns ist gut beraten, wenn er in seinem kleinen Bereich auch dagegen vorgeht und versucht die Welt ein kleines Stückchen menschlicher zu gestalten. Deine Weigerung mit auf die Wache zu gehen, gehört - so finde ich - aber eben nicht dazu, denn Du erschwerst der Polizei damit nur ihren ohnehin schwierigen Job, sorry, wenn ich das so sage, aber es ist eben meine Meinung.
jogibär - 38
Champion (offline)

Dabei seit 11.2002
2409 Beiträge

Geschrieben am: 22.08.2007 um 21:12 Uhr
Zuletzt editiert am: 22.08.2007 um 21:13 Uhr

Zitat von teacher-1:

Zitat von Jumdy:

Hallo zusammen!

Schön zu lesen, dass es verschiedene Ansichten zu meinem Brief gibt. Im Allgemeinen lese ich heraus, dass doch verstanden worden ist, dass es in diesem Brief um die Themen Freiheit und Liebe geht. Da diese Themen bereits ganz bewusst und sehr professionell von Menschen behandelt worden sind, die sich seit 1400 Jahren damit beschäftigen, verweise ich erneut auf das Buch von Abtprimas Notker Wolf "Worauf warten wir?" Beim besten Willen will ich hiermit keine verkaufsfördernde Werbung für das Buch machen, es geht mir einzig und allein darum, dass Notker Wolf derjenige ist, der sich traut und sagt: "Nichts kann unsere Freiheit gründlicher beeinträchtigen, als wenn wir den Staat zu unserem Vormund bestellen." Mit anderen Worten: Wenn ich also nicht mehr selbst entscheiden kann, ob wohl Blumen Geschenkartikel sind, und einen Staat dafür brauche, mir diese Entscheidung abzunehmen, ist es nicht gut um mich bestellt. Es hat also mit Freiheit zu tun, wenn einer dem anderen - bis zum Beweis des Gegenteils - erst einmal gute Absichten unterstellt. Solange man seine Mitmenschen verdächtigt, etwas im Schilde zu führen, unfähig oder böswillig zu sein, so lange muss man sie natürlich in Schach halten, durch eine Flut von Vorschriften zum Beispiel. Geht man aber davon aus, dass jeder erwachsen genug ist, mit seiner Freiheit verantwortlich umzugehen, dann kann man auf manches Gesetz verzichten - und wird sich alle gut gemeinten Entmündigungsversuche verbitten.

Liebe Grüße!

Jumdy


Zunächst einmal finde ich, dass Du durchaus wünschenswerte Aspekte in Deinem post vorträgst. Natürlich wäre es viel besser und für alle Menschen im Zusammenleben auch erfreulicher, wenn jeder dem Anderen erst einmal gute Absichten unterstellen würde. Leider ist die Welt und die Menschheit nicht so. Das muss ja nun jeder wohl oder übel zur Kenntnis nehmen. Ein Blick in die täglichen Nachrichten genügt da weiß Gott. Ich bin mit meinen knapp 38 Jahren schon dermaßen oft in meinem Leben menschlich enttäuscht, angelogen und übervorteilt worden, dass ich schon lange nicht mehr daran glaube, dass der Mensch von Natur aus gut ist. Das macht mich deswegen noch lange nicht zu einem Menschenhasser - im Gegenteil - dann hätte ich wirklich den falschen Beruf, aber es macht einen vorsichtiger und es lässt einen sehr gut verstehen, warum es im Zusammenleben ohne bestimmte Spielregeln und auch ohne deren Durchsetzung nicht geht. Ich finde schon, dass Du im Prinzip mit Deiner Einschätzung richtig liegst, dass sich in Deinem Fall die Polizei sicherlich ein wenig kleinlich gezeigt hat, aber ich bleibe dabei, dass Du das durch Deine Weigerung mit auf die Wache zu kommen, selbst provoziert hast. Wenn man es in zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen zu Machtkämpfen kommen lässt, dann muss dabei immer einer verlieren und der hat dann in der Regel auch das Gesicht verloren. Dass sich dies ein Polizist in der Öffentlichkeit nicht leisten kann, das musst Du doch einsehen. Ich denke mir, dass Du nun eben das Gefühl hast Dein Gesicht verloren zu haben und darum sollte man solche Situationen eben gar nicht erst entstehen lassen. Noch ein letzter Satz: Es wäre schön, wenn jeder erwachsen genug wäre mit seiner Freiheit verantwortungsbewusst umzugehen, das alltägliche Leben zeigt leider fast immer das gegenteilige Bild. Das kann man beklagen, aber das ändert leider nichts. Ich halte das Ganze für ein gesamtgesellschaftliches Problem und es lohnt sich in der Tat, dass man sich dazu Gedanken macht (darum war auch der Vorwurf an meine Person in Richtung Oberflächlichkeit von einer ganz bestimmten Seite so lächerlich), man kommt nur leider immer wieder zum selben Schluss: Das EGO ist vorherrschend, es mangelt an Mitmenschlichkeit und Verständnis, an Vertrauen, an Benehmen und an allen anderen Tugenden. Warum? Nun, weil jeder sich selbst der Nächste ist und keiner mehr nach dem Mitmenschen schaut. Dass dies kein befriedigender Zustand ist, darüber braucht man nicht zu diskutieren und jeder von uns ist gut beraten, wenn er in seinem kleinen Bereich auch dagegen vorgeht und versucht die Welt ein kleines Stückchen menschlicher zu gestalten. Deine Weigerung mit auf die Wache zu gehen, gehört - so finde ich - aber eben nicht dazu, denn Du erschwerst der Polizei damit nur ihren ohnehin schwierigen Job, sorry, wenn ich das so sage, aber es ist eben meine Meinung.


Du hast schon recht Teacher, ich kann ihn allerdings verdammt gut verstehen. Bei so einer "Stock im Arsch Manier" würde mir wie ihm auch innerlich der Kragen platzen. Ich würde auch nen Aufstand machen, da ich es nicht fassen koennte, wegen welcher Kleinigkeit ich mit der Polizei zu tun bekomm.
Ich hatte selbst schon mit den Herren in grün zu tun, zu deinem statement teacher von wegen die Polizei hat nen harten Job, kann ich nur sagen, dass sie sich ihren harten Job dann aber verdammt einfach machen.

Kawack Kawack - Wie die Wildgänse!

Jumdy
Anfänger (offline)

Dabei seit 08.2007
4 Beiträge
Geschrieben am: 25.08.2007 um 18:43 Uhr

Brief vom Landratsamt Alb-Donau-Kreis an mich

Betreff: Gewerbliche Tätigkeit - Vorfall am 18.08.07

Sehr geehrter Herr ...,

die Polizei berichtete uns von Ihrem Verhalten anlässlich einer Überprüfung durch die Beamten am 18.08.07 in der Ulmer Hirschstraße. So haben Sie erst nach mehrmaliger Nachfrage Ihre Reisegewerbekarte vorgezeigt, Blumen verkauft, obwohl die Reisegewerbekarte dazu nicht ermächtigt, und Sie schrien herum und versuchten Passanten gegen die Maßnahmen der Polizeibeamten zu mobilisieren.

Wir machen Sie darauf aufmerksam dass Sie verpflichtet sind u.a. Polizeibeamten die Reisegewerbekarte zur Einsichtnahme vorzulegen. Ferner sind Sie nur befugt, den Warenkreis im Reisegewerbe zu verkaufen, der in Ihrer Reisegewerbekarte eingetragen ist. Ihr Verhalten bei der Kontrolle ist geeignet die für das Ausüben eines Gewerbes vorauszusetzende Zuverlässigkeit in Zweifel zu ziehen. Denn wenn Sie gegenüber Polizeibeamten eine solche Reaktion zeigen, dann liegt der Schluss nahe, dass Sie auch in kritischen Situationen gegenüber Kunden ebenso unangemessen reagieren könnten.

Eine mangelnde Zuverlässigkeit führt jedoch zu einem Widerruf der Reisegewerbekarte und - nachdem Sie auch einen stehenden Gewerbebetrieb angemeldet haben - zu einer förmlichen Gewerbeuntersagung.

Wir legen Ihnen daher nahe, Ihr zukünftiges Verhalten entsprechend zu ändern.

Freundliche Grüße

Landratsamt Alb-Donau-Kreis

NostraClan - 36
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 08.2007
42 Beiträge

Geschrieben am: 25.08.2007 um 18:52 Uhr

Zitat von Jumdy:

Hallo Mom,

heute ist Samstag und es war Wochenmarkt in Ulm. So bin ich früh aufgestanden um die restlichen 10 Topfblumen vom Freitag loszuwerden. Als junger Kaufmann mit 26 Jahren macht es mir Spaß unter die Menschen zu kommen. Mit meinem Bauchladen auf den ich meine Blümchen und Blumen packe, stellte ich mich unter die Menge in der Fußgängerzone. Nach gut einer Stunde hatte ich schon fast alle Blumen, die ich für 4,90 EUR anbiete verkauft, nur noch vier Töpfchen blieben übrig. Sehr nett habe ich mich auch mit meinem Standnachbarn Ali, einem Behinderten aus Heilbronn unterhalten, der neben mir seine selbstgemachten Stickbilder zum Verkauf anbot. Ich erklärte ihm dass ich auch einen Teil meiner Einnahmen an Hilfsbedürftige spende, allerdings nicht nach Deutschland, sondern an eine Kirche nach Maisuru in Indien. Das freute ihn sehr, da er weiß wie es ist, sich ohne Geld und dazu noch schwerbehindert durchschlagen zu müssen. Wir rauchten gemeinsam eine Zigarette und freundeten uns an.

Gegen Mittag dann kamen plötzlich zwei Beamte in grün an meinen Stand und wollten wissen, ob ich eine "Genehmigung" für das hier hätte. "Natürlich" sagte ich und zeigte ihnen meine Reisegewerbekarte. Als gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann weiss ich, dass man so eine Karte braucht, um auf öffentlichem Gelände Sachen zu verkaufen. Auch zeigte ich ihnen meinen neu umgeschriebenen Gerwerbeschein, in dem es lautet "Wiederverkauf von Schnitt- und Topfblumen". Nach gründlicher Kontrolle der Unterlagen fiel einem der Polizisten auf, dass in der Reisegewerbekarte "Verkauf von Geschenkartikeln" steht. "Das ist ein Unterschied" bemerkte einer der beiden Beamten, "in der einen steht das, in der anderen steht was anderes, das geht nicht", sagte er und forderte mich auf, mit auf die Wache zu kommen. "Aber warum mit auf die Wache?" fraget ich und weigerte mich mit den Worten: "Mit einem Bauchladen mit Blümchen drin und einer Reisegewerbekarte und Gewerbeschein, erfülle ich alle gesetzlichen Anforderungen, um hier verkaufen zu können." Doch zeigten die Beamten wenig Verständnis, denn beide wollten eine "Genehmigung" sehen. Wieder verwies ich die beiden auf meine Reisegewerbekarte und meinen Gewerbeischein und fügte hinzu, dass ich mit einem "Bauchladen" keine weitere Genehmigung oder Erlaubnis benötige. Zum zweiten Mal forderten sie mich auf, mit zur Wache zu gehen. Wieder sprach ich: "Schauen sie, ein Teil geht außerdem nach Indien an eine Kirche, die Waisen und Behinderte beherbergt und zeigte ihnen ein Papier das dies bestätigt. Für den Rest der Einnahmen kaufe ich mir Benzin fürs Auto und was zu essen. Auch das interesste die beiden wenig und ergriffen mich mit beiden Händen am Oberarm und versuchten mich wegzuziehen. Mittlerweile versammelten sich gut hundert Leute um uns herum, was mich nicht davon abhielt mich weiterhin zu weigern mit auf die Wache zu gehen. Im Gegenteil, ich fing an zu rufen: "Schaut, man will mich verhaften, weil ich hier mit meinem Bauchladen Blumen verkaufe" Beide, mich am Oberarm festhaltend, versuchten mich ruhigzustellen und drängten mich an den Rand der Einkaufsstraße. Wieder äußerte ich mich lauter und rief zu den Menschen, die um uns herumstanden: "Seht doch, man will mich verhaften, weil ich Blumen verkaufe". Es waren bereits mehr als hundert Leute um uns versammelt, bis einer der beiden Beamten mit dem Funkgerät um Verstärkung bat. "Bitte kommt schnell mit dem Dienstwagen, hier ist einer der randaliert". Bis der Dienstwagen mit zwei weiteren Polizisten ankam, rief ich mit Tränen in den Augen wieder in die Menge: "Hallo, man will mich hier verhaften, weil ich Blumen verkaufe, was sagen sie dazu?" "Das ist doch lächerlich", erwiderte eine Dame mittleren Alters, eine andere wiederum "Ja, so ist´s halt wenn man keine Genehmigung hat". Mittlerweile an mir selbst zweifelnd fragte ich mich, welche "Genehmigung" man denn sehen wolle, alle Papiere die ich dabei hatte waren korrekt, nur eben bis auf das Missverständnis, dass Blumen keine Geschenkartikel seien, wie einer der beiden Wachtmeister sehr scharfsinnig bemerkte. Schließlich kam die Verstärkung mir dem Dienstwagen in die Fußgängerzone gefahren, mittlerweile war fast die ganze Einkaufsstraße um uns versammelt. Immer wieder rief ich der Menge zu, sie sollten mir doch helfen, hier wird jemand verhaftet, weil er Blumen verkauft. Ich soll endlich still sein und mitkommen, sagte wieder einer der Polizisten "außerdem erhalten sie jetzt eine Anzeige von uns". "Anzeige?" Warum sollte ich angezeigt werden? Nach ca. 20 Minuten jedenfalls wurde ich mit meinem Bauchladen von insgesamt vier bewaffneten Polizeibeamten überwältigt und musste widerstandslos ins Polizeiauto steigen. Die restlichen Blumen und Blümchen wollte ich vorher noch verschenken, da mir die Lust am Verkaufen genommen worden war. Auch das allerdings wurde mir verweigert und musste sofort in den Dienstwagen steigen. Was blieb mir anderes übrig? Auf der Fahrt zur Wache sagte ich den Beamten, dass ich für sie beten werde. Als junger Kaufmann der sich zum christlichen Glauben bekennt, verwies ich sie auf die Zuversicht im Leben, auf die Hoffnung, die man haben muss. "Ich glaube an das Gute, an Jesus, warum verhaften sie mich?" Mit einem kurzen "ja" als Antwort, glaube ich dem Polizeibeamten nicht, dass er verstanden hat, dass das Vertrauen zu den Menschen bürokratische Kontrollen ergänzen und oft ersetzen kann. Was allerdings wiederum deren Arbeitsplatz gefährden würde. In diesem Punkt war ich mit dem Beamten einer Meinung. Als wir auf der Wache ankamen, durfte ich mich auf einem Stuhl im Gang setzen. Den leeren Bauchladen stellte ich neben mir ab, zu meiner Überraschung trug mir einer der Polizeibeamten die übriggebliebenen vier Blumen hinterher und stellte sie auf den Tisch, neben die Polizeimützen und den Polizeikoffern. So landeten meine Blümchen auf der Polizeiwache und wurde mit ihnen angezeigt. Ebenfalls erhielt ich einen mündlichen Platzverweis für alle Einkaufsstraßen Ulms, worauf ich dann den Rat des Wachtmeisters, ich solle doch ins Ausland gehen, mir doch zu Herzen nehmen werde. Mom, ich empfehle Dir wärmstens das Buch von Abtprimas Notker Wolf "Worauf warten wir?" Hier wird vieles deutlich.

Bis bald!

Dein Jumdy

Ulm, 18. August 2007

"auf den boden spucken" nur wegen einem papier machen sie so stress

Ehre der familie Cosa Nostra für mein ganzes leben und da hinnaus Vendetta d’onuri

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 25.08.2007 um 21:24 Uhr

Zitat von NostraClan:


"auf den boden spucken" nur wegen einem papier machen sie so stress


Entschuldigung, ich sehe nicht, warum eine Personenkontrolle "Stress machen" sein soll. Stress gemacht hat erst der thread-Eröffner durch sein widerspenstiges Verhalten.
NostraClan - 36
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 08.2007
42 Beiträge

Geschrieben am: 26.08.2007 um 12:30 Uhr

Zitat von teacher-1:

Zitat von NostraClan:


"auf den boden spucken" nur wegen einem papier machen sie so stress


Entschuldigung, ich sehe nicht, warum eine Personenkontrolle "Stress machen" sein soll. Stress gemacht hat erst der thread-Eröffner durch sein widerspenstiges Verhalten.

Weill es dreck ist. Der Mann will arbeiten will verkaufen zahlt steuern an den Staat und dan nur weill ein miss geschickt pasirt kommt so was. Er macht es auch noch für andere. Nein Nein das ist nicht ok nur wegen blumen nein. Wir haben selber ein Resturante ich weiss wo von ich rede

Ehre der familie Cosa Nostra für mein ganzes leben und da hinnaus Vendetta d’onuri

Horst4live
Halbprofi (offline)

Dabei seit 02.2007
285 Beiträge
Geschrieben am: 27.08.2007 um 00:54 Uhr

rofl sag ich da nur
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