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Doppelpack von Khedira

VfB-Cheftrainer Armin Veh veränderte seine Startformation beim Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Schalke 04 auf drei Positionen im Vergleich zum 4:2-Erfolg unter der Woche im DFB-Pokal in Babelsberg. Im Mittelfeld spielte Sami Khedira auf der halblinken Seite anstelle von Daniel Bierofka und der nach einer Knieprellung wieder genesene Spielgestalter Antonio da Silva rückte für Thomas Hitzlsperger ins Team. Gar nicht erst im Kader war aufgrund einer Entzündung an der Fußsehne Angreifer Jon Dahl Tomasson, für den der Brasilianer Cacau wieder von Anfang an neben Mario Gomez stürmte.
Im neuen Gewand präsentierte sich die Veh-Elf beim Anpfiff im Gottlieb-Daimler-Stadion gegen den FC Schalke, denn die Brust der VfB-Kicker zierte nicht wie sonst der Schriftzug der Energie Baden-Württemberg, EnBW, sondern die Wortkreation Südbest, die einmalig ein neues, vom VfB-Hauptsponsor initiiertes Vorteilsprogramm mit starken Partnern speziell in Baden-Württemberg bewerben sollte. Keinen Vorteil hatte auf dem Platz dann zunächst die Mannschaft von Armin Veh, die gleich nach zwei Minuten eine Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns hinnehmen musste. Denn nach einem Pass in die Tiefe klärten die Gäste zunächst nicht entschlossen genug und ein Querschläger wurde in Richtung des eigenen Tores abgelenkt und so zur Vorlage für Roberto Hilbert. Der VfB-Mittelfeldspieler kam aber nicht an den Ball, da Frank Rost die Kugel an der Strafraumgrenze abfing und zudem eine Abseitsposition angezeigt wurde, die freilich nicht vorlag, da der Ball vom Gegner kam. Statt eines Freistoßes für Schalke hätte es also einen solchen für den VfB geben müssen, da Rost einen Rückpass mit den Händen aufnahm. Nach dieser strittigen Situation machten sich die Knappen auf in Richtung VfB-Tor und Hamit Altintop hatte gleich zweimal die Chance, das VfB-Tor in Gefahr zu bringen, aber sowohl nach einem Zuspiel von Peter Lövenkrands als auch nach einer Balleroberung im Mittelfeld und einem anschließenden Lauf in Richtung VfB-Tor wurden seine Schüsse jeweils zur Ecke abgelenkt. Zehn Minuten waren gespielt, als Schalkes Youngster Sebastian Boenisch in halblinker Position einfach abzog und mit seinem fulminanten Versuch Timo Hildebrand zu einer Glanztat zwang, der das Geschoss des Schalkers gerade noch zur Ecke lenken konnte. Der VfB kam erst nach einer knappen Viertelstunde vor das Tor der Gelsenkirchener. Sami Khedira hob den Ball mit rechts von der linken Seite in den Strafraum, wo Frank Rost etwas gedankenschneller als Cacau war und die Kugel vor dem herannahenden Brasilianer abfangen konnte.

Erstes Bundesligator von Khedira

Der VfB kam auch danach noch nicht richtig in die Zweikämpfe und machte sich mit vermeidbaren Fehlern zum Teil selbst das Leben schwer. Erst nach 26 Minuten wurde es für die Königsblauen richtig gefährlich. Mario Gomez steckte den Ball in die Gasse auf Arthur Boka durch, dessen Hereingabe am herausstürzenden Frank Rost vorbei in der Mitte Cacau erreichte. Der Brasilianer drückte die Kugel zwar in Richtung Tor, doch Dario Rodriguez und Mladen Krstajic verhinderten auf der Linie gemeinsam einen möglichen Gegentreffer, ehe die Gäste die Situation vollends auf Kosten einer Ecke entschärfen konnten. Diese wurde unglücklich von einem Schalker Akteur auf den zweiten Pfosten verlängert, wo Mario Gomez per Kopf nicht mehr ganz herankam und deshalb das Tor verfehlte. Nach 32 Minuten durften die VfB-Fans dann aber jubeln, nachdem die Mannschaft von Armin Veh die anfänglich hohe Fehlerquote verringern konnte und immer besser ins Spiel gefunden hatte. Einen weiten Pass nahm Sami Khedira in halblinker Position an und versuchte, die Kugel auf Mario Gomez weiterzuleiten. Dies misslang zwar, weil Dario Rodriguez ein Bein dazwischen brachte, doch der Ball kam zurück zu Khedira, der mit einem satten Schuss ins linke untere Eck am chancenlosen Frank Rost vorbei zum 1:0 verwandelte. Doch Schalkes Antwort kam prompt. Eine Rechtsflanke fand weit draußen kurz vor der Grundlinie Sebastian Boenisch, der klug in die Mitte auf Zlatan Bajramovic passte. Der völlig ungedeckte Bosnier schoss aber aus Nahdistanz zum Glück des VfB die Kugel über das Tor und ließ somit die Großchance zum Ausgleich aus. Aber auch der VfB blieb gefährlich. So konnte Mladen Krstajic den in halbrechter Position durchgebrochenen Sami Khedira im Strafraum gerade noch am Torabschluss hindern und nachdem Frank Rost die folgende Ecke nicht sicher zu fassen bekam, wurde Cacaus Drehschuss hernach von einem Schalker Verteidiger gerade noch abgeblockt. Auf der Gegenseite verzog Zlatan Bajramovic dann aus der Distanz nur knapp. Das Spiel ging weiter hin und her und eine Unsicherheit von Frank Rost ermöglichte Sami Khedira die nächste Chance, die aber genauso ohne Folgen blieb wie wenig später ein Direktschuss von Antonio da Silva. Mario Gomez hätte Sekunden vor dem Pausenpfiff fast das zweite VfB-Tor nachgelegt, aber nach einer Flanke von Roberto Hilbert verfehlte er per Kopf und bedrängt von einem Gegenspieler das Tor knapp, so dass es beim 1:0 für die Veh-Elf zur Pause blieb.

Khedira zum Zweiten

Zum zweiten Durchgang kehrten beide Teams unverändert auf den Platz zurück. Die Gäste schienen gedanklich jedoch noch in der Kabine zu sein, denn vom Anstoß weg wurde der Ball zunächst unbedrängt ins Seitenaus gepasst. Auch danach zeigten sich die Knappen schläfrig und kassierten prompt das 0:2. Pavel Pardo fand mit einem Zuspiel Sami Khedira in halblinker Position im Strafraum, der den Ball über dem ihm entgegenstürzenden Frank Rost mit dem Außenrist hinweg zum 2:0 im Schalker Kasten versenkte. Hamit Altintop versuchte es anschließend aus der Distanz und verzog genauso wie auf der anderen Seite VfB-Angreifer Cacau. Timo Hildebrand hatte in der 53. Minute mit einem Freistoß von Marcelo José Bordon mehr Mühe als ihm lieb war, denn den satten Schuss des Schalkers konnte er erst im Nachfassen parieren. 58 Minuten waren gespielt, als auf Seiten der Gäste Kevin Kuranyi für Sebastian Boenisch in die Partie kam. Den nächsten Akzent setzte aber Rafinha, der auf der rechten Seite in den Strafraum eindrang, dann aber die anschließende Flanke verzog. Auch Ex-VfB-Stürmer Kevin Kuranyi versuchte es danach, seinen Schuss bekam Timo Hildebrand aber sicher zu fassen. Großer Jubel brandete schließlich nach 63 Minuten auf. Doppeltorschütze Sami Khedira durfte vorzeitig Feierabend machen und wurde durch Thomas Hitzlsperger ersetzt, der mit seinem ersten Ballkontakt in den Strafraum flankte, wo Roberto Hilbert auf Cacau verlängerte, der aber von Mladen Krstajic gerade noch gestoppt werden konnte. Bei Schalke kam dann Mitte des zweiten Durchgangs der junge Alexander Baumjohann für Hamit Altintop in die Partie. Die nächste Gelegenheit im Spiel hatte aber Gustavo Varela, der nach einer Linksflanke per Kopf zwar vor Timo Hildebrand an die Kugel kam, aber der VfB-Schlussmann konnte die Situation im Nachfassen entschärfen. In den folgenden Minuten plätscherte die Partie dann etwas vor sich hin. Antonio da Silva war es schließlich, der 13 Zeigerumdrehungen vor Schluss den nächsten Akzent setzte und mit einem Distanzschuss das Schalker Tor knapp verfehlte.

Tasci machte alles klar

Eine Viertelstunde vor Schluss machte dann ein weiterer VfB-Youngster alles klar. Arthur Boka flankte von der linken Seite und fand den aufgerückten Serdar Tasci, der mit einer Direktabnahme zum 3:0 aus spitzem Winkel für den VfB traf. Unmittelbar danach ersetzte Marco Streller auf Seiten der Veh-Elf seinen Sturmkollegen Cacau. Bei Schalke regierte hernach der Frust, denn mit übertriebener Härte holten sich Gustavo Varela und Zlatan Bajramovic jeweils zurecht gelbe Karten ab, während Kevin Kuranyi einen der wenigen Fehler der VfB-Hintermannschaft nicht nutzen konnte. Ein weiter Schlag segelte über Matthieu Delpierre hinweg in Richtung VfB-Tor, wo aber Timo Hildebrand mitgespielt und die Kugel abgefangen hatte. Beim VfB kam danach Ludovic Magnin für Arthur Boka in die Partie und Mario Gomez verpasste mit einem Seitfallzieher nach einer Rechtsflanke eine weitere Möglichkeit. Auf der anderen Seite zeigte Timo Hildebrand vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw, warum er zurecht die Nummer zwei im deutschen Nationalteam ist. Zunächst parierte er einen satten Schuss des am linken Strafraumeck freigespielten und völlig allein gelassenen Halil Altintop mit Bravour und Sekunden später war er auch bei einem Kopfball des aufgerückten Mladen Krstajic zur Stelle und hielt seinen Kasten sauber. Die 52.000 Fans im Stadion ließen unterdessen "la ola" durchs weite Runde laufen und feierten einen gelungenen VfB-Auftritt mit "Oh, wie ist das schön"-Gesängen. Zu schön wäre es für den eingewechselten Marco Streller gewesen, wenn er Sekunden vor dem Ablauf der regulären Spielzeit eine Vorlage von Thomas Hitzlsperger wenige Zentimeter weiter rechts hätte platzieren können, denn in diesem Fall wäre der Ball zum vierten Mal im Schalker Kasten eingeschlagen. So rauschte die Kugel aber knapp links am Tor der Knappen vorbei, die in der Nachspielzeit eine letzte Chance ausließen, als ein Platzfehler einen Distanzschuss aus halblinker Position von Mladen Krstajic noch gefährlich für Timo Hildebrand machte, der aber auch diese Gelegenheit mit Hilfe von Matthieu Delpierre letztlich bereinigen und das 3:0 somit festhalten konnte.

Der VfB gewann nach einer gut zwanzigminütigen Phase zum Auftakt der Partie, in der die Mannschaft von Armin Veh nicht bei der Sache schien, mit fortwährendem Spielverlauf die notwendige Sicherheit, um ein Bundesligaspiel erfolgreich gestalten zu können und nicht zuletzt deshalb die Partie am Ende auch verdientermaßen und souverän gegen den FC Schalke 04 mit 3:0. Dabei waren zwei 19-Jährige mit ihren Treffern die entscheidenden Akteure.

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