Zitat von mike007:
(...) Bereits im Vorfeld des
Fußballbundesligaspiels Werder Bremen - Eintracht Frankfurt wurde der
POLIZEI BREMEN bekannt, dass mehrere Busse mit Frankfurter
"Problemfans" der Kategorien B + C bereits am frühen Vormittag des
Spieltages in Bremen eintreffen würden. Befürchtet werden mussten
körperliche Auseinandersetzungen mit "verfeindeten" Bremer
Fangruppierungen.
Gegen 09.30 Uhr trafen die avisierten Busse besetzt mit ca. 250 bis
300 Personen am Sielwall ein. Unter lautstarkem Gegröle begaben sie
sich über den Sielwall ins Steintorviertel. Für die dort formierten
Einsatzkräfte war deutlich eine aggressive Stimmung aus dem Aufzug
spürbar. Verbal äußerte sich die Stimmungslage aus den lautstark
skandierten Sprüchen: "Wo sind die Bremer Ultras, kommt her und ihr
kriegt aufs Maul" und "Die Bullen können uns nichts, wir bleiben
zusammen und machen was wir wollen!" Es war offenkundig, dass man es
darauf anlegte, Bremer Fans zu finden und sich mit diesen körperlich
auseinander zusetzen.
Ansprechversuche der Einsatzkräfte mit den so genannten Fans
verliefen ergebnislos und wurden mit Beleidigungen quittiert. Nachdem
zunächst ein äußerst lauter Böller an der Sielwallkreuzung zur
Explosion gebracht worden war, ging die Gruppierung in breiter Front
über die Fahrbahn durch das Steintorviertel. Zunächst schlugen sie den
Weg zum Stadion ein, verhielten dann allerdings und wollten in Richtung
Innenstadt zurückgehen. Die Gruppe wurde daraufhin in Höhe der Straße
Vor dem Steintor / Sophienstraße von den Einsatzkräften gestoppt und
eingeschlossen. Um zu verhindern, dass die gewaltbereiten Fans
unkontrolliert in die Bremer Innenstadt einsickern und damit ein
unkalkulierbares Risko für einkaufende Bürger und Besucher des
Weihnachtsmarktes darzustellen drohten, entschloss sich der
Einsatzleiter zu dieser Maßnahme. Darüber hinaus hätte es ohne Zweifel
beim Aufeinandertreffen mit Bremer Fans eine körperliche
Auseinandersetzung gegeben. Aus diesem Grunde bestand zur Verhinderung
unmittelbar bevorstehender Begehung von schweren Straftaten keine
andere geeignete Möglichkeit, als die Ingewahrsamnahmen anzuordnen.
Nach übereinstimmender Beurteilung Frankfurter und Bremer
Szenekundigerbeamter (SKB) handelte es sich bei dem Klientel
überwiegend um B + C Fans (Ultras und Hooligans) mit nicht
kontrollierbarem Gewaltpotenzial. Über ungefähr ein Viertel dieses
Personenkreises gibt es Erkenntnisse aus der Datei Gewalttäter Sport.
D.h. sie sind in Zusammenhang mit Fußballspielen als Gewalttäter in
Erscheinung getreten. Im Steintor ließen sie nach den Ingewahrsamnahmen
u.a. diverse Böller, Sturmhauben, Mundschutze, Abschussgeräte für
Signalmunition inkl. Kartuschen und weitere Pyrotechnik
(Selbstlaborate) zurück. Bei einzelnen Personen wurden Flyer gefunden,
in denen zu Gewalt gegen Bremer Ultras und die Polizei aufgerufen
wurde.
In Gewahrsam genommen wurden 234 Problemfans und drei verschiedenen
Sammelstellen der Polizei in Bremen zugeführt. Der Kommentar einer
ebenfalls eingeschlossenen Frau eines Frankfurters lautete: "Weil sich
die Kerle prügeln wollen, müssen wir das hier mitmachen". Ein vor Ort
befindlicher Polizeibeamter kommentierte die Situation mit den Worten:
"In den 18 Jahren in denen ich Verantwortung bei Fußballeinsätzen
trage, habe ich selten derart aggressive und polizeifeindliche Fans
erlebt".
Es bleibt festzustellen, dass es nach dem konsequenten Einschreiten
der Polizei für ein Fußballspiel dieser Größenordnung in der Stadt
absolut ruhig blieb.
| Pressestelle Polizei Bremen | 1. Dezember 2008 | 17:05 |
Find ich gut, dass mal jemand von der anderen Seite her berichtet