Zitat:
Da ich eher der sportliche Typ bin, war mir am Ende der 11.Klasse klar, dass es der Sport LK sein muss. Deswegen habe ich mich auch nicht großartig darüber informiert, was einen erwartet. Um das bei euch zu verhindern, möchte ich meine Erfahrungen an euch weitergeben.
Voraussetzungen für den Sport-LK:
- Tauglichkeitsuntersuchung beim Arzt
- Schwimmtest über 12 Minuten (400m müssen geschafft werden, ohne Probleme zu bewältigen, selbst wenn man vorher nicht der "geborene" Schwimmer ist)
Der Sport-Lk ist aufgeteilt in Theorie und Praxis:
Theorieunterricht:
Der Theorieunterricht selbst besteht aus vier Bereichen, die sich gegenseitig ergänzen: Bewegungslehre, Trainingslehre, Sportphysiologie I und II.
Bewegungslehre:
Eigentlich ein sehr trockenes Thema, bei dem es, wie es der Name schon sagt, um den Bewegungsablauf des Menschen geht.
Hier die Unterthemen:
Nervensystem:
Wird zu Beginn behandelt. Hier lernt man, wie die einzelnen Muskel- und Körperbewegungen mit der Erregung des Nervensystems zusammenhängen.
Einflussgrößen auf die Bewegungshandlung:
Man lernt die Motivation des Menschen bzw. den Antrieb für eine Bewegung.
Koordinative Fähigkeiten:
Diese sind die Voraussetzung für eine Bewegung. Hier fallen solche Bereiche darunter, wie der Mensch auf Signale (Bsp. Startschuß) reagiert, wie er sich im Spiel umstellt bzw. orientiert oder wie er Teilbewegungen verbindet (Bsp. Schmetterschlag).
Biomechanische Prinzipien:
Hier geht es um den optimalen Beschleunigunsweg, die maximale Anfangskraft und die Verbindung von Bewegungen.
Bewegungsanalyse:
Eine Bewegung kann bei der Analyse in Phasen aufgeteilt werden, meist Vorbereitungs-, Haupt- und Endphase. Bsp. Anlauf, Absprung, Landung
Weiß man über diese Kernbereiche Bescheid, sind 80-90% der Abiturfragen abgedeckt, die anderen Themen würde ich nur oberflächlich lernen.
Trainingslehre:
Auch hier steht das Thema schon im Namen, es geht nur ums Training und den Trainingsaufbau.
Konditions- und Krafttraining:
Man lernt die Verbesserung der Physis des Menschen. Wie trainiere ich den Körper, um höheren Belastungen gerecht zu werden. Hier steht viel im Zusammenhang mit Sportphysiologie I.
Techniktraining:
Zu lernen, wie bringe ich dem Sportler die richtige Technik bei und wie erlernt er sie am Schnellsten.
Taktiktraining:
Verbesserung des taktischen Verhaltens, wird allerdings nur kurz angeschnitten.
Planung des Trainings:
Erst Grundlagen-, dann Aufbau- und dann Hochleistungstraining.
Insgesamt spielt dieses Theoriethema eine kleinere Rolle, v.a. im Abitur, ist allerdings für später interessant, wenn man im Trainerbereich was machen will.
Sportphysiologie I:
Behandlung des menschlichen Körpers.
Wichtige Themen:
- Skelettsystem: Gelenkarten und Wirbelsäule
- Arten der Sportverletzung und ihre Behandlung
- Aufbau der Skelettmuskulatur: Querschnitt des Muskels und Muskelkontraktion
- Beeinflussung der Muskulatur durch Training
- Aufbau und Arbeitsweise des Herzens
- Einflüsse des Trainings auf die Muskulatur
Sportphysiologie II:
Behandlung des menschlichen Körpers Teil 2. Wichtige Themen:
- Funktion und Zusammensetzung des Blutes
- Einteilung der Atemwege
- Funktion der Atemwege
- Einflüsse des Trainings auf Blut und Atmung
Über diese Bereiche sollte man auf jeden Fall Bescheid wissen, da sie sowohl bei den Klausuren als auch beiim Abitur immer gefragt werden.
Insgesamt gibt es inder Theorie vier Bücher mit insgesamt rund 600 Seiten, deswegen finde ich es wichtig, v.a. diese Kernbereiche zu lernen, da diese die Basis aller Prüfungen bilden. Ein oberflächlicher Eindruck der anderen Themen reicht, um eine ordentliche Note zu erhalten (Note 2-3).
Theorie im Sport ist ein sehr wichtiger Themenbereich und kostet viel Zeit, ist allerdings auch nötig, da es immerhin 1 zu 1 zur Praxisnote zählt.
Tipp: Zum Abitur empfehle ich die Stark-Bücher zum Lernen!!
Praxisunterricht:
Praxis macht wahnsinnig viel Spaß. Sicherlich sollte man für die Ballsportarten das nötige Ballgefühl und Spielverständnis mitbringen, jedoch erreicht auch ein sportlicher Typ, der diese Sportarten inder Freizeit nicht betreibt, durchaus gute Noten.
Die einzelnen Sportarten:
Basketball: Benötigtes Können:
- Korbleger, Druckpass, saubere Wurftechnik
Benotet werden: - Spiel und Technik
Leichtathletik: Sehr anspruchsvolle Sportart, da an den "Normalsportler" sehr hohe Ansprüche gestellt werden.
- Weitsprung: Um die 5m für Note 2
- Hochsprung: Über 1,60m für Note 2
- Kugelstoßen: Über 9m für Note 2
- 100m Lauf: Um die 12 sek für Note 2
(Noten beziehen sich auf die männliche Leistung, vergleichbare Frauenwerte sind mir leider nicht mehr bekannt)
Fürs Abitur haben wir deswegen Schwimmen gewählt, denn dort ist der Trainingseffekt um einiges größer.
Schwimmen: Können:
- Brust- und Kraultechnik
- 100m und 400m in Brust oder Freistil auf Zeit
Zuerst wird Wert auf das Erlernen einer sauberen Technik, v.a. bei Brust gelegt.
Beim Schwimmen empfehle ich neben der Praxis 2mal in der Woche zum Schwimmen zu gehen, der Trainingseffekt ist enorm!! Außerdem sollte man eine Badehose und keine Badeshort tragen, der Zeitunterschied ist gewaltig.
Volleyball: Können:
- Saubere Technik beim Pritschen und Baggern
- Angriffsschlag
- Aufschlag von oben oder unten
Auch wenn man zu Beginn noch Schwierigkeiten mit Volleyball hat, muss man sich keine Sorgen machen, da man mindestens einmal in der Woche spielt, stellt sich bald eine Verbesserung ein. Zusätzlich empfehle ich Beachvolleyball in der Freizeit. Macht Spaß und verbessert das Können.
Abiturprüfung:
Praxis:
Volleyball:
- Techniknoten im Spiel 3 gegen 3 oder 6 gegen 6
- Zielgenauer Aufschlag
Mit der nötigen Konzentration kann man sich eine gute Basis legen, um eine gute Note zu erreichen.
Schwimmen:
- 100m Brust: Note 2 ab 1:55 Minuten
- 400m Brust: Note 2 ab 8:20 Minuten
Insgesamt kann man sich in der Praxis eine Grundlage für die Theorie schaffen, um dadurch den Lerndruck etwas zu mindern.
Deswegen: Legt euch ins Zeug, denn es lohnt sich!!
Fazit: Sport Lk ist auf jeden Fall zu empfehlen, wobei ich sagen muss Sport Lk ist was für Faule nicht stimmt. Es ist natürlich hilfreich ein guter Sportler zu sein, jedoch kann man sich nicht darauf verlassen, sondern muss auch die umfangreiche Theorie beherrschen. Dennoch meine ich ist Sport immer noch besser als einen reinen Lern-LK zu nehmen. Gerade Praxis macht wahnsinnig Spaß und ist eine Abwechslung zum Schulalltag in den Klassenzimmern.
Besonderes: Stimmung im LK ist hervorragend, da man sich in einem Unterricht, wo man nicht nur still da sitzen soll, ganz anders und intensiver kennenlernt und gerade bei der Praxis jeder dem anderen hilft und aufbaut bzw. anfeuert.
Sport LK war einfach eine super Erfahrung!!