KarlHaus - 54
Anfänger
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Geschrieben am: 21.11.2010 um 10:37 Uhr
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Hallo Besucher dieses Themas,
Ich wollte mal eine provokante Frage stellen:
Immer wieder, wenn ich durch die Profile schleiche sehe ich, vor allem bei Damen, in etwa den folgenden Satz:
"Ich bin, wie ich bin, ich werde mich nicht ändern, lasse mich nicht verbiegen...etc"
Erstaunlicherweise findet man diese Aussagen vornehmlich bei Single-Damen (so ist zumindest mein Eindruck).
Mal abgesehen davon, daß sicher noch definiert werden muss, was "verbiegen" heißt in diesem Zusammenhang, so frage ich mich doch, ob nicht genau diese Lebenseinstellung der Grund für das Singledasein ist? (und ich glaube nicht, daß diese Leute ihr Singledasein WIRKLICH geniessen, sonst würden sie nicht so aktiv im TU agieren).
Ich denke, eine (neue) Partnerschaft hat doch vor allem dann eine Zukunft, wenn beide Teile sich aufeinander zubewegen, Kompromisse eingehen, vielleicht auch die eine oder andere liebgewonnene Eigenart ablegen oder zumindest abmildern.
Es wird gern gesagt:
"Wenn ich mich ändern soll, dann bin ich nicht mehr ich selbst und zerbreche daran"
Meine Meinung ist: Wenn sich nur einer der Partner bewegt, verliert dieser schnell das Gleichgewicht und zerbricht...soweit richtig.
Als bildhaftes Beispiel: Nehmt zwei Bierdeckel und stellt sie in 10 cm Abstand voneinander senkrecht auf. Jetzt haltet ihr einen Bierdeckel fest, den zweiten schubst ihr leicht in Richtung des ersten. Dieser zweite Bierdeckel wird einfach umfallen.
Das selbe Spiel von vorn, nur neigt man beide Bierdeckel aufeinender zu: Und siehe da, beide stützen sich gegenseitig ab und bleiben miteinander stehen.
Vor allem dann, wenn beide Partner schon einige Jahre auf dem Buckel haben und viele Erfahrungen gemacht, bzw viele Eigenarten angenommen haben, dann wird es natürlich schwerer als wenn man 16 oder 18 Jahre alt ist. Aber, ist man sich denn nicht gegenseitig die Mühe wert?
Zum Schluß als Denkanstoß: Was heißt verbiegen"?
Dinge die mir jetzt spontan einfallen:
Wenn jemand seit Jahrzehnten starker Raucher ist und er/sie das Rauchen aufgeben soll?
Wenn einer der beiden Partner Partylöwe ist und 5 Mal die Woche morgens um 3Uhr betrunken heimkommt, der andere aber gern mal zu Hause kuschelt?
Wenn jemand von jedem Flohmarkt die "tollsten" Dinge heimbringt, der andere nicht mehr weiß, wo man das Zeug hinstellen soll?
Wenn jemand sein Geld überhaupt nicht zusammenhalten kann und damit den anderen auch noch in Schwierigkeiten bringt?
Wenn jemand immer das neueste Auto oder den neuesten Computer braucht...und die Familie darf nur die billigste Wurst essen?
Wenn jemand KEIN Vegetarier ist, der andere aber schon?
Wenn jemand auf JEDE buddhistische Veranstaltung geht, der andere aber gar nichts damit anfangen kann?
und so weiter und so weiter....
Was meint ihr?
Ist dieses in Stein gemeißelte "ICH BIN ICH" immer die Lösung um glücklich zu werden?
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Charged
Halbprofi
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Geschrieben am: 21.11.2010 um 10:57 Uhr
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Ohne wirklich alles gelesen zu haben, stimm ich dieser Aussage zu. Das gleiche "Problem" sind Sprüche wie "100% ich selbst". Dadurch dass es fast jeder im Profil hat, machen sie sich selbst zu einer Kopie und sind keine "100% ich selbst".
Naja, wem's gefällt...
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dani_____ - 30
Anfänger
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Geschrieben am: 21.11.2010 um 11:08 Uhr
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stimmt auf jeden fall... so hab dich das noch nicht gesehen...
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Franzilinchen_ - 32
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Geschrieben am: 21.11.2010 um 11:20 Uhr
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Hm, aber sollte man sich nicht treu bleiben?
Verändern tut man sich in ner Partnerschaft doch eh :D
weißte bescheid.
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Verdammnis - 47
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Geschrieben am: 21.11.2010 um 11:31 Uhr
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Zitat von Franzilinchen_: Hm, aber sollte man sich nicht treu bleiben?
Verändern tut man sich in ner Partnerschaft doch eh :D
Was nun? Sich treu bleiben oder Verändern? Das ist doch ein Wiederspruch....
Dieses ich werde mich nicht ändern kann man auch wenn man es Übertrieben sieht so lesen. "Ich bin Engstirnieg, nicht zu kompromissen bereit und will mich nicht weiterentwickeln".....ok das ist eine sehr extreme und übertriebene ansicht vom ganzen.....
Bitte hier Fußzeile einfügen.
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facepalm_ - 38
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Geschrieben am: 21.11.2010 um 11:36 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.11.2010 um 11:38 Uhr
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Liebe ist, wenn man seinen Partner so nimmt wie er ist. Mit allen seinen Fehlern und Mängeln. Ich mein, natürlich lebt eine Beziehung auch von Kompromissen. Allerdings darf man nie vergessen, wer man selbst eigentlich ist.
Ich finde die Aussage "Ich lasse mich nicht verbiegen" eigentlich ganz okay. Ich wünsche mir eine Partnerin die mir auch mal ordentlich Gegenwind gibt, eine eigene Meinung hat und mir nicht ständig nach dem Mund redet. Mag am Anfang ganz nett sein, aber irgendwann nervt es einfach.
Genauso wenig sehe ich ein, wieso ich mich für meine Freundin verbiegen soll. Warum soll ich mit dem Rauchen aufhören, wenn ich gerne rauche? Wieso soll ich Vegetarier werden, nur weil sie Vegetarierin ist? Was hat sie davon, was habe ich davon.
When words fail to describe the dismay, there is always -> facepalm
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breakaway__ - 29
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Geschrieben am: 21.11.2010 um 11:48 Uhr
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ich kenne bisher niemanden der gesagt hat
nimm oder nimm mich nich aber ich änder mich nich für dich !
...... und der das auch eingehalten hat
alle die ich kenne haben sich verändert in ihrer beziehung ....
Für Rechtschreibfehler kann ich nichts :)
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Micha1305 - 70
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Geschrieben am: 21.11.2010 um 11:57 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.11.2010 um 12:02 Uhr
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Zitat von facepalm_: Genauso wenig sehe ich ein, wieso ich mich für meine Freundin verbiegen soll. Warum soll ich mit dem Rauchen aufhören, wenn ich gerne rauche? Wieso soll ich Vegetarier werden, nur weil sie Vegetarierin ist? Was hat sie davon, was habe ich davon.
Halt, diese Fragen zum Schluß waren ein "Denkanstoß", so steht es da. Es geht nicht darum, ob Du das Rauchen aufhören solltest. Aber zum Beispiel (--> gemeinsame Wohnung) auf den Balkon gehen zum Rauchen, Zähne putzen nachdem Du gequalmt hast und dann Deine Freundin knutschen willst, vielleicht versuche das Rauchen etwas einzuschränken (tut Dir selbst dann auch gut)...etc.
Vegetarier ist auch eine nette Sache: Wahrscheinlich kannst Du einem Vegetarier nicht sagen er soll Fleisch essen. Andererseits einem Fleischesser zu sagen: "Wie wäre es, daß Du Deinen Standpunkt mal überlegst und hie und da mal auf Fleisch verzichtest" wäre eher machbar. Oder eben andererseits, daß der Vegetarier akzeptiert wird, der Fleischesser aber ebenso. und und und
Natürlich sollte jeder seine eigene Persönlichkeit behalten, deshalb ja eigentlich wohl die Frage: Was ist ein praktizierbarer Kompromiss und was ist "verbiegen"?
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facepalm_ - 38
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Geschrieben am: 21.11.2010 um 12:04 Uhr
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Zitat von Micha1305: Zitat von facepalm_: Genauso wenig sehe ich ein, wieso ich mich für meine Freundin verbiegen soll. Warum soll ich mit dem Rauchen aufhören, wenn ich gerne rauche? Wieso soll ich Vegetarier werden, nur weil sie Vegetarierin ist? Was hat sie davon, was habe ich davon.
Halt, diese Fragen zum Schluß waren ein "Denkanstoß", so steht es da. Es geht nicht darum, ob Du das Rauchen aufhören solltest. Aber zum Beispiel (--> gemeinsame Wohnung) auf den Balkon gehen zum Rauchen, Zähne putzen nachdem Du gequalmt hast und dann Deine Freundin knutschen willst, vielleicht versuche das Rauchen etwas einzuschränken (tut Dir selbst dann auch gut)...etc.
Natürlich sollte jeder seine eigene Persönlichkeit behalten, deshalb ja eigentlich wohl die Frage: Was ist ein praktizierbarer Kompromiss und was ist "verbiegen"?
Ich bin mehr ein Freund der demokratischen Beziehung. In der niemand zu kurz kommen soll. Eine Anspielung auf die Frage: Wer hat bei euch Schuhe an? Wieso ist es vielen eigentlich so wichtig, wer in der Beziehung die Schuhe an hat.
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Micha1305 - 70
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Geschrieben am: 21.11.2010 um 12:14 Uhr
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genau...und die Demokratie ist ja nun mal genau das Paradebeispiel für ein Miteinander, bei dem beide Seiten auf einander zugehen. Sonst wäre überhaupt keine Zusammenarbeit (im privaten "Partnerschaft") möglich.
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39 - 30
Champion
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Geschrieben am: 21.11.2010 um 12:30 Uhr
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Wenn ihr hier schon auf Demokratie anspielt, kann ich nur sagen: in einer Demokratie ist eine alleinregierung einer Partei immer falsch! Ob die einen den Sozialistmus bringen oder die anderen den Nationalismus. Da verbigt sich das ganze land nach einer Partei. Andres, wenn 2 Parteien regieren: Da müssen sie sich einig werden und wenn keiner von beiden Oberhand hat, kann das auch sehr gut funktionieren! Sonst wäre mit der Demokratie sehr schnell schluss
Achtung: Kraftpakets Beiträge sind, egal mit wessen Zustimmung, grundsätzlich unügltig!
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i3lackPOint - 30
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Geschrieben am: 21.11.2010 um 13:12 Uhr
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Ich stimme dem ganzen auch zu,ABER es kommt doch häufig vor das man besonders Mädchen&Frauen in einer Beziehung regeln macht oder sozusagen versucht sie so "hinzubiegen" wie man es selbst möchte ohne den anderen wirklich zu respektieren.
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Transzendent
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Geschrieben am: 21.11.2010 um 13:33 Uhr
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Hoch Intresaante Diskussion.
ich würde mal beaupten das in einer Partnerschaft eine Wechselwirkung entsteht.
Wenn man jemanden liebt dann gibt man ja sogar gerne so einige Eigenarten auf
BRD=Finsteres Mittelalter. Option= Transzendente-Millitanz
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anja1509 - 35
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Geschrieben am: 21.11.2010 um 13:58 Uhr
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Meiner Meinung nach sollte man sich selbst in einer Beziehung nicht aufgeben, aber Kompromisse zu machen ist dagegen sehr wichtig...
Wie Micha es eben schon gesagt hat, man sollte Dinge nicht komplett verändern, aber sich selber eben insoweit einschränken, dass man mit seinem Partner eine funktionierende Beziehung führen kann. GRade so Themen wie Rauchen führen oftmals zu Diskussionen, weils der eine absolut nicht ab kann und der andere jedoch seine Schachtel am Tag braucht. Kenne da aber so einige, die in diesem Fall sagen, ok ich rauche wenn ich weggehe mit Freunden und versuche dagegen, mich etwas einzuschränken, wenn ich mit meiner Freundin zusammen bin.
Sowas zeigt für mich dann auch, dass eine Beziehung funktioniert.
Diese Veränderungen kommen aber meist automatisch wenn man sich verliebt, man merkts nur selbst nicht immer .
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KarlHaus - 54
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Geschrieben am: 21.11.2010 um 14:02 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.11.2010 um 14:06 Uhr
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Zitat von Transzendent: Wenn man jemanden liebt dann gibt man ja sogar gerne so einige Eigenarten auf
...ja genau...aber genau hier beginnt dann die Crux: Kann man mit der Entscheidung, etwas aufzugeben / sich zu ändern wirklich leben? Oder fällt man bei der kleinsten Mißstimmung sofort wieder in das alte Muster zurück?
DAS würde bedeuten, daß man sich "verbogen" hatte. Bleibt man jedoch dabei, so hat man wirklich eine gewollte Änderung vollzogen.
Schönes Beispiel aus meiner Vergangenheit: Ich hatte einmal eine Freundin, bei der habe ich über ein Jahr gebraucht um sie mitnehmen zu können in die Sauna. Sie hatte (obwohl ein hübsches Mädchen) so viel Scheu beim Nacktsein, daß ich echt dachte das wird nie was. Wir sind schon fast 10 Jahre getrennt und ich treffe sie heute noch oft in der Sauna....
Oder ganz eigene Erfahrung: Früher war ich ein Stubenhocker, den man so gut wie nicht rausbrachte (insbesondere Urlaub). Meine Exfreundin (eine andere wie oben) hat mir beigebracht andere Länder zu entdecken. Heute war schon fast auf der ganzen Welt und bekomme nicht genug davon.
Oder als andere Richtung:
Mein Vater war ein Bergmensch und konnte nicht schwimmen. Meine Mutter wollte immer ans Meer. Wir sind nahezu immer zum Wandern gefahren. Als meine Eltern geschieden waren hat sich meine Mutter als erstes ins Flugzeug gesetzt und ist auf Mallorca geflogen und kaum noch in die Berge. Typisch "verbogen"
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KarlHaus - 54
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Geschrieben am: 21.11.2010 um 14:14 Uhr
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übrigens, was ich noch sagen wollte:
Ich finde es klasse, daß es hier bisher eine schöne, sachliche Diskussion ohne Spam gibt.
Musste auch mal gesagt werden
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