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Du hast da was im Gesicht, Othello


Bei den Proben von „Du hast da was im Gesicht, Othello“ waren wir bereits dabei, weil wir uns einfach nicht gedulden konnten. Da war für uns klar: Auch bei der Premiere, die am Freitag, 5. April, stattfand, dürfen wir nicht fehlen.

Team-Ulm.de-Redakteurin Sophia Kümmerle hat sogar einen Platz in der ersten Reihe ergattert - und war nicht nur von diesem begeistert.

Natürlich war zu erwarten, dass die Aufführung des Stücks, bei dem der Jugendclub Schauspiel um Regisseurin Barbara Frazier Szenen aus dem Stück Othello mit selbstgeschriebenen vermischt, nach der tollen Probe ein Highlight wird. Statt Alltagskleidung trugen die 17 Jugendlichen, drei Jungen und 14 Mädchen, jetzt schwarze Kostüme und auch ihre Gesichter waren zu Anfang des Stücks schwarz angemalt.

Nach und nach schminkten sie sich im Stück ab, während die anderen Jugendlichen dramatische Streitszenen zwischen Othello, seinem Neider Jago, seiner Geliebten Desdemona und ihrem Vater nachspielten. „Die Szenen auszuwählen“, erzählte Regisseurin Barbara Frazier, „war gar nicht so einfach.“ Alle Szenen mussten einen Aussagecharakter haben und verdeutlichen, womit sich auch die Jugendlichen zwischen den Szenen beschäftigen: Wie es ist, jemanden nach seinem Aussehen zu beurteilen und was das bei diesem Auslösen kann.

Mit all diesen Dingen beschäftigten sich die Jugendlichen auch in den Szenen, die sie nach ihren eigenen Erfahrungen aufgebaut und geschrieben haben. „Autobiografisch zu arbeiten“, erklärt Frazier ihre Intention, „ist mir sehr wichtig, vor allem in der Zusammenarbeit mit Jugendlichen. Dadurch sind  diese sehr viel authentischer, finde ich, das ist ihre Stärke.“

Genau aus diesem Grund war es ihr jedoch auch wichtig, dass die 17 Jugendlichen, alle zwischen 13 und 27 Jahre alt, nicht ihre eigenen Erfahrungen erzählen, wenn sie vor Publikum spielen. „Sich selbst zu schützen ist trotzdem wichtig“, so Frazier, die seit September am Theater Ulm ist.

Doch trotz der Rollenverteilung, kommen die Themen Selbstwahrnehmung und das Äußere aussehen, Mobbing, Diskriminierung und Rassismus bei „Du hast da was im Gesicht, Othello“ sehr gut zu Sprache. Sie werden nicht nur gespielt, oberflächlich und passiv, sondern regen zum Nachdenken an, kritisieren und hinterfragen, und bewegen so etwas im Inneren der Zuschauer.

Eine absolut beeindruckende Wirkung, die dieses tiefsinnige Stück nicht nur durch die kritisierende, provokante Inszenierung, sondern auch durch seine Schauspieler bekommt. Und die jeder einmal gespürt haben sollte.

Aufführungen von „Du hast da was im Gesicht, Othello“, finden noch am 11., 13. und 26. April statt, außerdem am 12. Mai. Weitere Informationen und Tickets gibts auf der Theaterwebsite.

Fotos: Hermann Posch

Veröffentlicht in den Kategorien:Kultur und Stadtgeschehen
Tags: Du hast da was im Gesicht, Frazier, Jugendliche, Othello, Schauspiel, Theater Ulm

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