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"Es heißt wir bespritzen uns mit Hühnerblut",

meinte Rapper Maxim auf die Frage, wie er sich auf einen Auftritt vorbereite. Zusammen mit Tarek, DJ Craft und Nico trat er am Samstag als das "K.I.Z. Soundsystem" im Roxy auf. Laut den Zuschauern der Hauptact der Veranstaltung "Catch a Fire", bei der noch andere weitere Bands auftraten.

(ma_fia) - Securitys standen am Eingang des Roxys, in dem aufgeregte Fans warteten. Auf wen? Kriegsverbrecher in Zwangsjacken, besser bekannt als „K.I.Z.“. Als Soundsystem waren sie am Samstag dem 09. Oktober auf der Bühne. Doch sie waren nicht die Einzigen, die an diesem Abend beim Ulmer „Catch a Fire“ auftraten. So hatten auch das „Beginner Soundsystem“, Jahcoustix&Band, Wassbass und Mellow Mark einen Auftritt.
Unter dem Titel „Catch a Fire“ wurde an diesem Abend im Roxy ein Konzert der besonderen Art geboten. Wie bei jeder Veranstaltungen dieser Reihe, waren auch in Ulm verschiedene Genres wie beispielsweise Elektro und Reagge vertreten. „Allerdings“, meinte einer der Organisatoren, „ist das kein normales ‚Catch A Fire’. Normalerweise stehen alle Künstler zusammen auf der Bühne. Das war hier allerdings nicht möglich, da ‚Jahcoustix&Band’ ja schon eine Band mitbringen.“
Das Publikum störte das nicht. So war das Roxy um 20:00 Uhr zu circa zu einem Drittel gefüllt, hauptsächlich mit K.I.Z.-Fans. Diese waren so auf die Bühne konzentriert, dass K.I.Z.-Rapper Maxim ungestört vorbeilaufen konnte. „Sowas geht nur in Ulm.“, fand eine Zuschauerin. „In jeder anderen Stadt wäre man kreischend auf ihn zugestürmt.“
Ob er enttäuscht war? Wirkte nicht so, vielmehr vertröstete er die Fans, die ihn erkannt hatten, auf später und stürmte in die Menge.

Wassbass
Denn „Wassbass“ hatten zwar mit einer Verspätung von gut 30 Minuten angefangen, brachten das Publikum dafür in Stimmung. Ausgelassen machten alle bei Sprechchören – „Sex auf Toilette?“ - „Geil, geil geil!“ - mit, verlangten aber weiterhin nach dem K.I.Z. Soundsystem. Nico von Wassbass blieb cool. „Ich scheiß auf K.I.Z.“, verkündete er. Leisten kann er sich’s, denn er gehört auch zu K.I.Z.
Zusammen mit seinem Kollegen Grzegorz trat er am Samstag außerdem als das besagte Duo „Wassbass“ auf. Das Ende ihres Techno-Auftritts bildete ein „Lied ohne Text“, wie Nico es ankündigte. Auch hier zeigte sich die Menge ausgelassen und war somit bestens auf die zweite Band vorbereitet.


Orsons
Mit Beatles-Perücken und einem Klassiker namens „Orsons-Submarine“ gewannen sie auf Anhieb das Herz des Publikums. „Doch“, gestanden sie schließlich, „ wir sind nicht die Beatles. Wir sind die Orsons. Und es fühlt sich gut an.“ Bei dieser Aussage konnte die Menge nur zu stimmen. Und das tat sie auch, in dem entsprechenden Song. „Die Orsons sind wie eine Reise in die Kindheit, voller Freiheit, Fantasie …“, heißt es dort über die vier Jungs.
Aber die „Orsons“ schätzen nicht nur sich selbst, wie in vielen Liedern deutlich zur Aussprache gebracht, sie schätzen auch andere. So geht es in dem Stück „Sam Cook und so“ hauptsächlich um die Liebe von Bandmitglied KAAS’, auch wenn bemerkt wird „ich bin ein Rapper und ein Star“.
Auch in Klassikern wie „Let’s Banana Holla Dance Woosh“, welchen sie spielten, wurde das noch mal betont. Dem Publikum das am Samstag im Roxy zu Gast war gefiel das jedoch gut und powerten genauso sehr, wie die Band mit ihrer Show. So war die Menge natürlich auch gerne bereit, bei dem Stück „cbptmk“, zu buchstabieren. Ebenfalls Buchstabiert wurde der Titel „Kim Kwang Seok“, was allen viel Spaß zu bereiten schien. Den Abschluß des Auftritts bildete das Lied „Anarchie“.

Das Publikum forderte begeistert eine Zugabe, war jedoch sofort umgestimmt, als das K.I.Z. Soundsystem auf der Bühne stand.



K.I.Z. Soundsystem
Das war der Auftritt, dem die Meisten entgegengefiebert hatten. „Viel zu viele K.I.Z.-Fans“, meinte Bandmitglied Maxim zwar, auf der Bühne störte es ihn dann aber reichlich wenig.
Die Rapper beschäftigten sich stattdessen mit der „11.Plage“, einem der ersten Stücke des Konzerts. Die Fans waren sofort mit dabei, hüpften und klatschten begeistert.
Auch Maxims’ Heißerkeit hielt die Zuschauer nicht davon ab, mit ihrem selbsternannten Hauptact zu feiern. Hauptsächlich zu Tracks des Albums „Sexismus gegen Rechts“, das 2009 erschien. Besonders gut kamen beim Publikum die Titel „Böhses Mädchen“ und „Hurensohn“ an.
Zeitweise lief Maxim währenddessen sogar durch die Menge, was diese allerdings erst relativ spät bemerkte. Allein die Anwesenheit der Fans schien das jedoch auszugleichen. Denn wie Rapper Nico meinte, sei es schön, “dass ihr gekommen seit, um uns dabei zuzuschauen, wie wir uns besaufen.“ Damit es dabei nicht zu langweilig wird, wurden alle im nächsten Song zum Mitmachen aufgefordert, genauer gesagt zum Pogen. Das Lied trägt den Titel „Ellenbogengesellschaft“ und forderte dazu auf, die Ellenbogen einzusetzen, statt auf den Boden zufallen. Durch die Verbindung des Lieds mit dem „Tanz“ Pogo, zeigten K.I.Z. außerdem, wie vielfältig dieser Text zu deuten ist.
Um dem Publikum eine kleine Ruhepause zu gönnen, folgte dann „ein Beat fürs Herz“, wie DJ Craft ankündigte. Teil des Songs, die Zeile „oh mein Gott, ist das romantisch“, ganz im Gegensatz zum Rest, geschweige denn dem Titel des Stücks. Unter dem Namen „Ringelpiez mit Anscheißen“ hätte man bei K.I.Z. aber auch nichts anderes erwartet. So formten die Fans glücklich Herzen mit ihren Händen und wiegten sie im Takt hin und her, um die Botschaft zu unterstützen. „Denn“, wie DJ Craft der Ankündigung noch hinzufügte, „jeder der das Ende von Matrix verstanden hat, weiß, dass die Liebe das Wichtigste auf der Welt ist.“
Beim nächsten Lied ging es dann allerdings um etwas ganz anderes. Der Text wurde härter und das Tempo schneller, denn es folgte ein weiterer Titel des neusten Albums „Sexismus gegen Rechts“. Nach dem Song „Walpurgisnacht“, gaben K.I.Z. ein weiteres Powerstück zum Besten. Dies trug den Titel „Nagellackentfernerfotze“. Hier gaben Band und Publikum noch einmal alles. Die Fans sangen lauthals mit und die Jungs gaben bei ihrer schnellen Bühnenshow extra Gas. Danach folgte eine Benimmregel a lá Maxim: „Auf den Boden spucken ist ein Don’t Do bei uns.“, besser bekannt als „No Go!“. Dann ging die Show mit dem Lied „Töten“ weiter, bevor die vier Rapper sie mit „Spinnenmann“ abschlossen.
Anschließend gaben K.I.Z. den Fans die Chance, sich ein Autogramm abzuholen, Fragen zu stellen oder ein Foto zu machen. Ganz im Sinne der Veranstalter. „Wir bemühen uns bei unserer Veranstaltungsreihe vor allem um eine familiäre Atmosphäre. Die Nähe von den Fans zu den Musikern steht dabei im Vordergrund.“, erklärte das „Catch a Fire“-Team sein Anliegen.

Bei K.I.Z. Soundsystem kann man das wohl als gelungen bezeichnen. Die Jungs wurden beim Merchandise-Stand schon von scharenweise wartenden Fans empfangen. „Er hat mich berührt!“ kreischte ein Mädchen begeistert, andere Fans ließen sich Shirts oder die Eintrittskarten signieren.
Enttäuscht davon, dass es mehr K.I.Z. als Soundsystem war, wirkte niemand.
Auch Rapper Maxim schien zufrieden: „Ich mag ‚richtige’ Auftritte eigentlich ein bisschen mehr. Mit dem Soundsystem kann man einfach nicht so oft auftreten.“
Bandmitglied Tarek meinte nur: „Unsere Auftritte sind immer gelungen. Wir sind eine der besten Live-Bands Deutschlands’!“

Die wenigen Zuschauer, die diese Ansicht nicht teilten, hatten allerdings immer noch Chancen auf das Highlight ihres Abends.
Beispielsweise beim nächsten Auftritt, dem der Ein-Mann-Band „Mellow Mark“.


Mellow Mark
Die Musik unterschied sich jedoch sehr von der bisherigen. Statt typischen Hip-Hop-Bewegungen, tanzten die Gäste hier lieber für sich und jeder in seinem individuellen Stil. Größtenteils mit nichts außer seiner Stimme und einer Gitarre, sorgte Mark Mellow für den passenden Soundtrack. Kritische Texte, wie beispielsweise in dem Song „Movement“, kamen dabei jedoch nicht zu kurz. Außerdem waren auch neuere Lieder wie „Yeah yeah yeah“ Bestandteil der Show. Dieser Titel erschien 2009 auf dem Album „RATZ FATZ PENG“, das Mark Mellow mit dem DJ Pyro Merz und der Liveband RUFFCATS aufnahm.
Den Abschluss bildete der Song „Was geht ab mit der Liebe“, bei dem auch viele K.I.Z.-Fans wieder von der Autogrammstunde zurück waren.


Jahcoustix&Band
Mit ihren sechs Mitgliedern waren Jahcoustix die größte Band die am Samstag bei „Catch a Fire“ auftrat. Trotz der Tatsache, dass das Roxy bei ihrem Auftritt ab circa 00:15 Uhr nur noch zur Hälfte gefüllt war, schafften sie es, die Stimmung anzuheizen. Mit Reggaesongs wie beispielsweise „Another Day“ oder auch „Synphonie Of The Elements“ begeisterten die Musiker die Gäste. Letzterer Track war sogar noch einigern Besuchern neu, da er erst dieses Jahr auf dem Album „Crossroads“ erschien.
Um nach dieser eher ruhigen Band wieder für etwas Power im Publikum zu sorgen, stand zum Abschluß das „Beginner Soundsystem“ auf der Bühne.


Beginner Soundsystem
Zur Enttäuschung vieler, legte das Beginner Soundsystem am Samstag ohne den berühmten DJ Flashdance alias Jan Delay auf. Trotzdem sorgten zwei Jungs für Stimmung und begeisterten die Fans. Mit deutschen und englischen Songs im Hip-Hop Stil feierten mit den letzten Nachtschwärmern bis circa 03:00 Uhr.

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