bastl216 - 39
Halbprofi
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Geschrieben am: 04.07.2010 um 14:22 Uhr
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Der Arbeitsmarkt boomt. Immer mehr Arbeitslose verlieren ihren Job – wie Andi G.
Mit Grauen erinnert sich Andi G. an den Mittag, der sein Leben aus der Bahn warf: “Der Personalchef rief mich in sein Büro, drückte mir kalt lächelnd einen Füller in die Hand”, schluchzt der 37-Jährige. “Ich verstand gar nicht, was er von mir wollte, ich war total übermüdet. Doch auf dem Schreibtisch lag schon der Arbeitsvertrag.”
So wie Andi G. geht es vielen, seit die Arbeitslosigkeit in diesem Land verschwindet. 600.000 weniger Arbeitslose als vor einem Jahr – es ist nur eine Zahl, aber dahinter stehen 600.000 Einzelschicksale: Menschen, deren mühsam aufgebaute Existenz mit einem einzigen Federstrich vernichtet wird, einem Federstrich von eigener Hand, dessen Konsequenzen sie überhaupt nicht überschauen können.
Auch Andi G. erkennt erst am Tag des Arbeitsantritts, dass er mit einem Mal vor dem Nichts steht: morgens um viertel nach sechs, als der Wecker klingelt. Doch das ist erst der Anfang, es kommt noch schlimmer: Nach neun entsetzlichen Stunden, in denen er eine Fensterscheibe nach der anderen putzen muss, fällt er abends gerädert in sein Bett, kann kaum schlafen vor lauter quälender Zukunftsangst. Wird das jetzt immer so weitergehen: Glasfassade für Glasfassade, Monat für Monat, Jahr für Jahr?
Augenblicklich fühlt sich Andi G. wertlos. Aus Scham verschweigt er sogar guten Freunden, was ihn morgens aus dem Haus treibt: “Ich hab mich mit meiner Münzspielsucht herausgeredet, hin und wieder sogar von zehnstündigen Puffbesuchen erzählt.” Alles erscheint ihm besser als die Wahrheit. Und die lautet: Erstmals im Leben geht er regelmäßig zur Arbeit, lässt sich ausbeuten, führt ein fremdbestimmtes Leben.
Bereits nach der ersten Arbeitswoche fällt er in ein tiefes Loch: Die Kanalisation vor dem Haus wird repariert, die ungesicherte Baustelle ist in der Morgendämmerung kaum zu erkennen. Zwar kommt er mit dem Schrecken davon; bald jedoch ist er von allen seinen Freunden isoliert. Sie lassen es weiterhin Tag und Nacht krachen, mokieren sich über seinen Rückzug von allen gesellschaftlichen Verpflichtungen und nehmen auf seine Arbeitszeiten und Schlafbedürfnisse keine Rücksicht.
“Die Isolation ist furchtbar”, flüstert Andi G., schaut befremdet auf seine schwieligen Hände und zupft nervös die aufgeweichte Haut von seinen Fingerkuppen. “Am schlimmsten aber ist die Sinnlosigkeit: Du wischst eine Fensterfront, und eine Woche später ist sie wieder dreckig.” Schwer zu schaffen macht ihm auch der Alkohol- und Kohlehydratentzug: “In der Kantine gibt es immer nur ausgewogene Mahlzeiten, frisches Gemüse, Putenbrust. Und wenn alle um dich herum Mineralwasser trinken, wirst du irgendwann schwach und trinkst mit.”
Die tiefe Hoffnungslosigkeit, die ihn ergreift, wächst sich bald zu einer Depression aus. Er klagt über Rückenschmerzen, Unwohlsein, einen ständig klaren Kopf: “Diese endlose Leere und Verzweiflung – ich verbringe ganze Tage damit, nur durch Fensterscheiben zu starren. Manchmal spiele ich mit dem Gedanken, mich vor den nächsten Zug zu werfen. Aber wann?! Seit ich arbeiten gehe, habe ich ja für nichts mehr Zeit.”
Freude leuchtet in seinem Gesicht lediglich auf, wenn er von früher erzählt: “Ich war integriert, mein Job als Arbeitsloser gab mir Halt und meinem Tag eine Struktur: Aufstehen um halb eins, ein paar Bier aus dem Kühlschrank holen, das Nachtprogramm von RTL II zu Ende gucken.” Tagsüber dann Besuche bei Freunden, Verwandten und dem Kiosk, daneben 1.000 Hobbys, darunter das abwechslungsreiche Fernsehprogramm, die DVDs, die Playstation – doch das ist alles lange vorbei. Kein Wunder, dass sich der Ex-Arbeitslose seiner Resignation ergeben hat und zusehends an sich selber zweifelt: “Ich frag mich immer: Warum ausgerechnet ich? Es ist ja nicht so, als ob es überhaupt keine anderen Arbeitslosen mehr gäbe.”
Das stimmt zwar – noch. Doch das Bedrohungsgefühl wächst auch unter denen, die weiterhin auf den Bänken im Park oder in der Einkaufszone hocken. Sie alle kennen jemanden, den es erwischt hat, und fürchten sich, ebenso zu enden. Und auch langjährige Arbeitsplatzbesitzer leiden unter dem Rückgang der Arbeitslosigkeit: Ihr Arbeitsplatz erscheint ihnen nichts mehr wert, seit fast jeder einen hat. Sie arbeiten automatisch schludriger, machen montags öfters mal blau oder kündigen an, einen Betriebsrat zu gründen – alles nur, um ihren Rauswurf zu provozieren. Doch ihre Hoffnung ist meist umsonst. So schnell lässt man heute keinen mehr gehen.
Das weiß auch Andi G., selbst wenn er in letzter Zeit immer wieder denselben Traum hat: “Wenn ich noch mal ganz von vorne beginnen könnte… “, sagt er heiser, mit grauem, eingefallenen Gesicht. “Ein komplett vertrödelter Nachmittag am Fluss, mit einer Zweiliterbombe Rotwein… Aber das wird für mich wohl für immer ein Traum bleiben.”
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_INDIVIDUAL_
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Geschrieben am: 04.07.2010 um 14:25 Uhr
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Zitat von TheHangover: Arbeitslose haben in der Regel keinen Job ;)
Ach was??
Der ganze Text ist Ironisch dargestellt^^
Und somit kommen wir zu Punkt 3...
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Tofu - 36
Profi
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Geschrieben am: 04.07.2010 um 14:25 Uhr
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Zitat von TheHangover: Arbeitslose haben in der Regel keinen Job ;)
les den Artikel und versteh den Witz daran - oder schreib keine siebengescheiten Einträge
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Spectator - 37
Experte
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Geschrieben am: 04.07.2010 um 14:26 Uhr
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Zitat von TheHangover: Arbeitslose haben in der Regel keinen Job ;)
Das soll die Witz der ganzen Sache sein -,-
http://www.youtube.com /user/TheBlindSpectator
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1ChuckNorris - 85
Halbprofi
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Geschrieben am: 04.07.2010 um 14:27 Uhr
Zuletzt editiert am: 04.07.2010 um 14:27 Uhr
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heee wie sollen Arbeitslose ihren Job verlieren
geht des überhaupt
Schreib auf Google "Chuck Norris finden" dan "Auf gut Glück" drücken!
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Anezir - 32
Profi
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Geschrieben am: 04.07.2010 um 14:27 Uhr
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Zitat von Brobl: wie können arbeitslose ihren job verliern
wenn man arbietslos ist hat man doch keinen job...
das is die Ironie, soll so viel heißen, wie das sie nicht mehr arbeitslos sind.
War ihr Job frühe rarbeitslos sein, müssen sie jetzzt arbeiten
Flugverbotszone ... natüüüürlich
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Dr_Achmatov
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Geschrieben am: 04.07.2010 um 14:27 Uhr
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Zitat von 1ChuckNorris: heee wie sollen Arbeitslose ihren Job verlieren
geht des überhaupt KP ????
......Motivation durch Entsetzen :)
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Spectator - 37
Experte
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Geschrieben am: 04.07.2010 um 14:28 Uhr
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Zitat von 1ChuckNorris: heee wie sollen Arbeitslose ihren Job verlieren
geht des überhaupt
Schon der zweite grenzdebile der hier im Thread sein unwesen treibt, der erste hatte seinen Post ja gelöscht weils ihm peinlich war.
http://www.youtube.com /user/TheBlindSpectator
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_INDIVIDUAL_
Champion
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Geschrieben am: 04.07.2010 um 14:30 Uhr
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Zitat von Spectator: Zitat von 1ChuckNorris: heee wie sollen Arbeitslose ihren Job verlieren
geht des überhaupt
Schon der zweite grenzdebile der hier im Thread sein unwesen treibt, der erste hatte seinen Post ja gelöscht weils ihm peinlich war.
xD
würde ich auch machen^^
Und somit kommen wir zu Punkt 3...
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Danmue - 36
Halbprofi
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Dabei seit 01.2007
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Geschrieben am: 04.07.2010 um 14:31 Uhr
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Zitat von 1ChuckNorris: heee wie sollen Arbeitslose ihren Job verlieren
geht des überhaupt
3mal darfst du raten warum es in der WITZE- UND RÄTSELECKE ist..
http://www.mediagroup-leroux.de/
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neongruenerAffe
Fortgeschrittener
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Dabei seit 07.2006
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Geschrieben am: 04.07.2010 um 14:31 Uhr
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sehr schön.
hast du ihn selbst geschrieben? ;)
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Selenaa_
Profi
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Geschrieben am: 04.07.2010 um 14:31 Uhr
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wow, ich lach mir einen ab. :O
07.03.2011 ♥
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bastl216 - 39
Halbprofi
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Geschrieben am: 04.07.2010 um 14:32 Uhr
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www.bigfatass.de
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maGster - 39
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Geschrieben am: 04.07.2010 um 14:33 Uhr
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Super Text!
Erinnert mich an die S-Klasse, die ich letzte Woche in Aalen sah. Auf der Heckscheibe stand:
Hartz4 und die Welt gehört dir!
www.magsters.de // your serious dealer!
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FlodieWurst - 40
Halbprofi
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Geschrieben am: 04.07.2010 um 14:35 Uhr
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Der Text ist gut. Aber an den zwei fragen sieht man mal, wer das überhaupt liest, bevor er seinen Senf dazugibt.
Echte Unipartys sind in keiner Disco :)
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Rosaceae - 29
Profi
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Geschrieben am: 04.07.2010 um 14:35 Uhr
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Ironie kann man verstehen oder nicht 
Naja, wie auch immer. Der Text gefällt mir :D
Don't knock on Death's door. Ring the doorbell and run. He hates that.
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