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Roxy Ulm: Schöner Scheitern mit Ringelnatz


Heike Feist kennen manche vielleicht aus der Show "Cavewoman", in der sie mit sämtlichen Klischees zwischen Männern und Frauen aus der Frauenperspektive spielt. In "Schöner Scheitern mit Ringelnatz" tritt sie mit ihrem Kollegen Andreas Nickl auf die Bühne, um von Ringelnatz zu erzählen. Team-Ulm.de-Autorin Melissa Gößling nutzte am vergangenen Freitag, 5. Mai, die Gelegenheit, die Schauspielerin einmal von der weniger humorvollen Seite kennenzulernen.

Joachim Ringelnatz war deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler Anfang des 20. Jahrhunderts. Die meiste Zeit jedoch ziemlich erfolglos. Ständig lebte er in Geldnot. Dieses Scheitern hat Heike Feist in ihrem selbst kreierten Stück "Schöner Scheitern mit Ringelnatz" zum Thema gemacht.


Dabei geht sie chronologisch durch Ringelnatz' Biografie, der als Hans Bötticher 1883 auf die Welt kam. Von der wenig glücklichen Kindheit, über die Jahre als Schiffsjunge, bis hin zu den Erfolgsjahren als Kabarettist in Berlin.
Gemeinsam mit Andreas Nickl erzählt die Schauspielerin mal humorvoll, mal in recht ernsten Tönen vom Leben des Künstlers. Dabei werden die Gedichte und Reime, die Ringelnatz im Laufe seines Lebens schrieb, gekonnt eingebunden. Auch echte Zitate Ringelnatz' wie "Ich bin überzeugt, dass mein Gesicht mein Schicksal bestimmt" (er zog mit Vogelnase, vorstehendem Kinn und kleiner Statur oft Spott auf sich) finden bei diesem Stück ihren Weg ins Roxy.

Die Schauspieler befinden sich dabei auf einer recht kargen Bühne. Alle Requisiten bestehen aus Papier, Pappe oder Leinen. Die Latzhose des Ringelnatz-Jungen ist nur aufgemalt und wird umgehängt, das Schiff, auf dem der Künstler arbeitete, wird wie ein Papierschiff auseinandergeklappt - nur die Zeitung, die sieht echt aus. Und obwohl das alles ziemlich einfach scheint, reicht es völlig aus, um die Biografie lebendig zu machen. Die zu zwei Dritteln besetzten Stuhlreihen des Publikums lauschten so gebannt den Erzählungen und Gesängen der Schauspieler. Auch mitmachen ist zwischendurch angesagt, aber alles im Rahmen.

Letztendlich ist es Heike Feist im Roxy gekonnt gelungen, mit einfachen Mitteln ein Stück deutsche Literaturgeschichte anschaulich darzustellen. Dabei ist "Schöner Scheitern mit Ringelnatz" übrigens nur ein Stück aus einer ganzen Reihe. Im Januar kommt Heike Feist mit Tucholsky wieder auf die Bühne des Roxys. Unbedingt sehenswert, unterhaltsam und auch lehrreich!

Foto: Pressebild

Veröffentlicht in der Kategorie:Kultur
Tags: Roxy, Schauspiel, Theater

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