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Theater Ulm: La Traviata


"Oper ist langweilig und nur für Leute jenseits der 50", denken viele. Dass das so nicht mehr stimmt, beweisen viele junge Besucher, die sich die derzeit am Ulmer Theater gezeigte Oper "La Traviata" anschauen. Auch Team-Ulm-Autorin Melissa Gößling hat sich das Stück für euch angesehen.

La Traviata (auf Deutsch: "Die vom Wege Abgekommene") erzählt die Geschichte der Hure Violetta, die nicht glaubt, lieben zu können. Auf einer Party trifft sie einen ihrer Verehrer – Alberto – und lässt sich doch auf Gefühle ein, als er ihr seine Liebe gesteht.
Die beiden ziehen zusammen und leben sehr zurückgezogen. Bis Albertos Vater Violetta aufsucht und sie bittet, Alberto freizugeben. Denn nur wenn Alberto nach Hause zurückkehrt, kann seine Schwester heiraten. Anderenfalls sagt ihr Verlobter die Hochzeit ab. Violetta ist an Tuberkulose erkrannt und dem Tod nahe, stimmt aber dennoch zu. Sie verlässt Alberto unter dem Vorwand, wieder in ihr altes Leben zurückkehren zu wollen, was diesen natürlich sehr verletzt. Doch kurz vor Violettas Tod erfährt Alberto die Wahrheit der Tragödie und findet noch einmal zu seiner Geliebten.

Guiseppe Verdi komponierte die Musik zu diesem Stück und zumindest das Trinklied aus dem ersten Akt werden die meisten schon einmal gehört haben. Grundsätzlich schrieb Verdi für diese Oper eher leicht bekömmliche Musik, mit ins Ohr gehenden Melodien und klangvollem Drama.

Das Theater Ulm hat an dem Stück selbst wenig verändert: Sänger und Orchester setzten die Musik großartig um, selbst die mittelmäßige Akustik im Großen Haus kann dem nichts anhaben. Naturgemäß ist das Schauspiel der Sänger bei einer Oper eher reduziert – die Arien sind schwer genug zu meistern. Dennoch brillieren besonders Andre Nevans in der Rolle des Alberto und Kwang-Keun Lee als sein Vater. Beiden gelingt es von Anfang an ausgezeichnet, ihre Gefühle mit Mimik und Gestik zu transportieren.

Violetta, gespielt von Edith Lorans, hat eine wunderbare Sopranstimme. Allerdings braucht sie scheinbar bis zum zweiten Akt bis sie sich – abgesehen vom Gesang – in die Rolle eingefunden hat. Spätestens dann jedoch nimmt man ihr die Rolle der Leidenden gerne ab.

Apropos Akteinteilung: Zwischen den Akten fällt der Vorhang und es bleibt einige Minuten lang still. Das ist dem Bühnenbild von Beaujean geschuldet, das mit viel Aufwand gebaut wurde. Und obwohl diese Unterbrechungen die Stimmung zerschneidet, lohnte es sich doch. Neben der Musik war das Bühnenbild das Beste an Matthias Kaisers Inszenierung. Obwohl sehr modern, verstand der Zuschauer schon nach wenigen Blicken, was es mit dieser eigenartigen Kuppel auf sich hatte, die wie ein übermenschgroßer Reifrock auf der Bühne stand: mal krabbelten die Verehrer Violettas spielerisch darunter, mal war es das Zuhause des Liebespaares und später dann das Totenbett der Prostituierten. Ein gutes Beispiel dafür, wie man ein über 150 Jahre altes Stück sinnvoll modernisieren kann.

Alles in allem gab es an der Performance der Sänger und Musiker nichts auszusetzen. Der Applaus zwischen den Szenen und mehrere Minuten nach der Vorführung bestätigten das. Auch die jungen Zuschauer klatschten angetan – und sie gehörten offensichtlich nicht alle in eine Schulklasse, sondern kamen aus Interesse. Und wer noch eine Bestätigung sucht: Auch Team-Ulm-Autorin Melissa Gößling hat es sehr gut gefallen. 

Die nächsten Aufführungen des Stücks sind am 25. und 31. Oktober sowie am 19. und 30. November. Weitere Informationen dazu, Tickets und alle Termine findet ihr auf der Website des Theaters.  

Fotos: Jochen Klenk

Veröffentlicht in den Kategorien:Kultur und Musik
Tags: Guiseppe Verdi, Musik, Oper, Schauspiel, Theater Ulm

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