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FV Illertissen ganz nah an der Pokal-Sensation


So voll wie am gestrigen Sonntag war das Ulmer Donaustadion bei einem Fußball-Spiel schon lange nicht mehr. Nicht ohne Grund: Der bayrische Regionalligist und Amateurmeister FV Illertissen hatte sich für den DFB-Pokal qualifiziert. Da man das Spiel aufgrund der Sicherheitsvorgaben nicht im eigenen Vöhlinstadion austragen konnte, wich der FVI auf das Ulmer Donaustadion aus. Dort empfing der FVI heute den Bundesligisten SV Werder Bremen. Bremen, das zuletzt vor 4 Jahren die zweite Runde des Pokals erreichte, reiste mit der kompletten Mannschaft an, um den erhofften Einzug in die zweite Runde perfekt zu machen.

Das Spiel versprach von der ersten Minute an Spannung. Es dauerte auch nicht lange bis zur ersten Aktion. Nach Handspiel des FVI gab es Elfmeter für den Gast aus Bremen. Izet Hajrovic hat keine Probleme, den Ball mit dem linken Fuß ins Tor zu befördern. So lagen die Vöhlinstädter schon früh hinten.

 

Unbeeindruckt von dem 0:1-Rückstand drehten die Illertisser das Tempo allmählich auf. In der 10. Minute gab es den ersten Freistoß.  Marc Hämmerle schoss den Ball aus ca. 20 Metern von der linken Seite aus rechts neben das Tor. Die anschließende Ecke, erneut trat Hämmerle an, brachte allerdings nichts.

Marc Hämmerle wurde nun von allen Seiten ins Spiel einbezogen. Werders Clemens Fritz foulte Hämmerle in der 15. Minute. Der Freistoß von der linken Seite konnte jedoch von den Illertissern nicht verwertet werden, statt dessen landete der Ball im Aus.

In Spielminute 22 durfte sich auch mal Werders Torhüter Raphael Wolf beweisen. Tobias Heikenwälder zog einfach mal aus 30 Metern auf das Bremer Tor ab, Wolf allerdings ohne Probleme. Das Spiel der Illertisser wurde nun immer besser. Höhepunkt der ersten Halbzeit: Der 1:1-Ausgleichstreffer durch Neuzugang Moritz Nebel in der 25. Minute. Nach einem Foul von Fin Bartels an Marc Hämmerle sah Bartels die Gelbe Karte. Der anschließende Freistoß fand den Weg in den Strafraum, Hämmerle flankte den Ball direkt zu Moritz Nebel, sodass dieser nur noch vollenden musste.

Auch das Spiel von Illertissens Torhüter Patrick Rösch ist mehr als nur sehenswert. Eine unklare Situation in der 27. Minute, in der zwei Werder-Spieler beteiligt sind, kann er ohne Problem und mit klarem Kopf klären. Bis zum Ende der ersten Halbzeit sollte er noch viele Werderaner Torschüsse abwehren. 

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Werder die Chance zum Ausgleich. Nach einem Foul von Michael Passer an Eljero Elia (Passer sah hierfür den gelben Karton) kann Izet Hajrovic den Freistoß allerdings nur über das gegnerische Tor befördern.

In der 56. Minute wurde Marc Hämmerle zum wiederholten Male gefoult. Auch diesmal tritt der den anstoßenden Freistoß selbst, der Ball fliegt jedoch weit über das Tor.

Auch in der zweiten Halbzeit war im Spiel von beiden Seiten kaum ein Klassenunterschied zu spüren. Während in einer anderen Partie Verbandsligist USC Paloma Hamburg gegen Bundesligist Hoffenheim bereits 0:8 zurücklag, lagen die Hoffnungen im Ulmer Donaustadion, dass man hier die Sensation schaffen könnte.

Der Druck der Illertisser stieg nun immer mehr. Andreas Spann machte dies deutlich, als er in der 63. Minute nur um ein paar Zentimeter das gegnerische Tor verfehlte. Werder Bremen kommt in der zweiten Halbzeit fast nur durch Standardsituationen zu Torchancen, kann diese allerdings auch nicht wirklich verwerten. Dass Andreas Spann auch schon Bundesligaspiele für Borussia Mönchengladbach bestritt, sah man. Als der Ball kurzzeitig an Bremen verloren ging, sprintete der 30-Jährige hinterher, und konnte einen Aufbau für eine Torchance vermeiden.

So erarbeitete sich der FV Illertissen immer mehr gute Spielszenen - mit Torhüter Patrick Rösch. Nach einer Illertisser Ecke konnte Elia einen Konter starten, er fand jedoch keine Anspielstation. Rösch warf sich dazwischen und hielt den Kasten somit sauber.

Auch ein paar prominente Gäste verfolgten die Partie im Donaustadion. So war unter anderem U19-Bundestrainer Marcus Sorg (trainierte früher den SSV Ulm 1846), Ulms Finanzbürgermeister Gunter Czich und Illertissens erster Bürgermeister Jürgen Eisen zu Gast.

Mit Anbruch der letzten Viertelstunde der regulären Spielzeit gab es erneut ein Foul. Werders Clemens Fritz foulte Christian Essig und sah hierfür die gelbe Karte. Der anschließende Freistoß und die erneute Torchance brachten nichts ein. Der FV Illertissen blieb aber am Ball und war zum Teil auch die spielbestimmende Mannschaft.

In der 80. Minute trat Marc Hämmerle erneut in Aktion. Diesmal sah er allerdings für ein Foul an Junuzovic die gelbe Karte, er hatte ihn an der Schulter gepackt und somit gebremst.

4 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit nahm Illertissens Trainer Holger Bachthaler den ersten Wechsel vor. Für Sebastian Schaller, der einen perfekten Auftritt hinlegte, kam Stürmer Adrian Morina. Langsam deutete alles auf eine Verlängerung hin. Werder könnte noch einmal wechseln, Illertissen zwei mal.

Kurz vor Spielende war die eventuell spielentscheidende Szene da. Marc Hämmerle stürmte alleine mit dem Ball auf Werders Tor zu, konnte jedoch leider nicht vollenden. Hämmerle ärgerte sich maßlos darüber, blieb einige Sekunden geschockt am Boden liegen.

So ging es um 16:18 Uhr in die Verlängerung. Das hatte vor der Partie wohl keiner gedacht.

Kurz nach Anpfiff der Verlängerung jedoch der Schock: Werder trifft - allerdings nur nach einer Standardsituation das Tor - Torschütze Assani Lukimya. Vier Minuten später erhöhte Davie Selke auf 3:1. Es dauerte allerdings gar nicht lang, da erzielte der FVI den Anschlusstreffer. Marc Hämmerle verkürzte auf 3:2.

In der zweiten Halbzeit der Verlängerung hatte Eljero Elia das 4:2 auf dem Fuß, verfehlte jedoch knapp das Tor. Nach dieser Chance blieb Illertissens Abwehrspieler Michael Passer kurzzeitig am Boden liegen, konnte aber nach kurzer Behandlungspause wieder am Spiel teilnehmen. Kurz darauf kamen Clemens Fritz und Andreas Spann in einer hitzigen Diskussion ins Gerangel. Kurz vor Ausführung eines Freistoßes kam es im STrafraum zum Gerangel, woraufhin Andreas Spann die Gelbe Karte sah.

Schlussendlich verlor der FV Illertissen in einer mehr als sehenswerten Partie mit 2:3 und flog damit aus dem Wettbewerb. Bremen steht zum ersten Mal seit 4 Jahren wieder in der zweiten Runde. Die Illertisser dürfen sich trotzdem freuen: Die Fernsehgelder und Pokalprämie betragen insgesamt rund 200.000 €.

FV Illertissen: Patrick Rösch - Sebastian Enderle, Michael Passer, Ulrich Klar, Tobias Heikenwälder (112. Stephan Böck) - Lukas Kling (101. Maximilian Löw), Marco Hahn - Sebastian Schaller (86. Adrian Morina), Marc Hämmerle - Andreas Spann, Moritz Nebel - Trainer: Holger Bachthaler

SV Werder Bremen: Raphael Wolf - Clemens Fritz, Assani Lukiyma, Luca Caldirola, Santiago Garcia - Alejandro Gálvez (99. Felix Kroos) - Fin Bartels (46. Davie Selke), Cedrik Makiadi (61. Marnon Busch) - Zlatko Junuzovic - Izet Hajrovic, Eljero Elia - Trainer: Robin Dutt

Tore: 0:1 Hajrovic (4. Minute, Handelfmeter), 1:1 Nebel (25. Minute), 1:2 Lukimya (93.), 1:3 Selke (99.), 2:3 Hämmerle (102.)

Zuschauer: 10.205

Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau); Assisenten: Thorsten Schiffner, Torsten Bauer; Vierter Offizieller: Dominik Schaal 

 

Fotos: Devin Sancakli

Veröffentlicht in den Kategorien:Sport und Stadtgeschehen
Tags: Bundesliga, DFB-Pokal, Donaustadion, FV Illertissen, SV Werder Bremen

1 Kommentar zu "FV Illertissen ganz nah an der Pokal-Sensation"

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