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Roxy: Poetry Slam [Mai]


Eine offene Beziehung, ein Spielabend mit Kommilitonen und der Klimawandel – die Themen beim letzten Poetry Slam, der am Samstag im Roxy stattfand, waren mal wieder sehr vielfältig. Zehn Poeten waren es, die sich an diesem Abend miteinander maßen. Mit dabei: ein Poet, der sich als Physiklehrer eines anderen Poeten herausstellte, und im Publikum: Team-Ulm.de-Autorin Sophia Kümmerle. Hier berichtet Sie von Texten, die ihr im Gedächtnis geblieben sind.

Wenn so viele Poeten wie am Samstag beim Peotry Slam sind, dann sind jedem regelmäßigem Besucher zwei Sachen klar: 1. Das wird ein langer Abend. Und 2. Es gibt eine bunte Mischung an Themen, mit denen garantiert keine Langeweile aufkommt. Das bestätigte sich beim Mai-Event der monatlichen Veranstaltungsreihe mit 10 Teilnehmern.

In Erinnerung des Slams bleiben einem sicherlich die zwei Finalisten M.C. Stoner und Thomas Spitzer, die das Erfolgsrezept dieser Veranstaltungen scheinbar durchschaut hatten – Humor. Beide Finalisten gingen aus einer Gruppe von je fünf Teilnehmern hervor und wurden vom Publikum durch Beifall gewählt.

M.C. Stoner holte dafür einen religiösen Text hervor. „Weil ich gerade viel Quizduell spiele und darin immer „Religion“ wähle“, erklärte er kurz, dann legte er auch schon los. Das heißt mit dem eigentlichen Text, denn als er auf die Bühne gestürmt war, hatte er sich das Mikro zuerst einmal gepackt und ein paar wirre Sätze hineingebrüllt.
Auch die Präsentation des Haupttexts zeigte schnell, der Student legt nicht nur auf seine Worte wert, sondern auch auf die Art, wie etwas gesagt wird. Beim „Intro“ erinnerte er wirr schreiend, einen Arm in der Luft, an einen Demonstranten und auch bei seinem Text zeigte er Einsatz. Als Gott und Teufel sich beispielsweise ein Rap-Battel lieferten und Zeilen fielen wie „Warum willst du gegen mich antreten in einem Rap-Contest, wenn du noch nie rappen konntest?“.

Sein Finaltext, in dem es um vegane Piraten ging, war um einiges wirrer und so gewann, ob aus diesen oder anderen Gründen, letztendlich Thomas Spitzer den Poetry Slam. Er konnte bei seinem ersten Sieg mit einem Text über Sprache nicht nur riesigen Applaus ernten, sondern sich auch gegen seine vier Mitstreiter durchsetzen. Fast widersprüchlich, dass er das Finale dann mit einem Text gewann, der voller ellenlanger Sätze zu sein schien. Das er trotzdem gewann lag wohl an der These, „Humor und Häßlichkeit schließen sich aus“, die Spitzer selbstironisch und gekonnt präsentierte – und die ihm letztendlich zum Sieg verhalf.

Andere Poeten die an diesem Abend hervorstachen waren beispielsweise Malte Roßkopf. Sein Text trug den Titel „Wenn ich eine Freundin hätte“ und stammte aus der Serie „Mein Leben im Konjunktiv“, wie der Berliner zu Anfang erklärte. Und den Konjunktiv zog er auch strikt durch, präsentierte frei und ohne sich zu verhaspeln die Fantasie, er hätte eine Freundin, und wie er sich ausmalen würde, wie er sich rächen würde, wenn sie einen anderen hätte … 
Ein amüsanter Text, der allein des Konjunktivs wegen Respekt verdient hat, auch wenn es Rostkopf damit nicht ins Finale schaffte.

Ebensowenig schaffte es der jüngste Poet des Abends, Flo Kleineberg aus Bernstadt. Für ihn war es eine Premiere, bei einem Slam auf zu treten und die damit verbundene Nervosität sorgte für verzückte Lacher aus dem Publikum. Sein Text tat das ebenso, und das, obwohl der Kleineberg damit gleichzeitig auf den Klimawandel und die damit verbundenen Folgen aufmerksam machte und zum Nachdenken anregte. Manchmal hilft es eben, ein Thema mit Humor anzupacken.

Psst: Auch bei Poetry Slams ist das ein Teil der Erfolgsstrategie. Was sonst noch dazu beiträgt, könnt ihr euch beim nächsten Slam am 7. Juni anschauen. Zum letzten Mal vor der Sommerpause, übrigens. Also rechtzeitig kommen, denn das Roxy wird voraussichtlich noch schneller voll sein, als sonst.

Fotos: Devin Sancakli

Veröffentlicht in den Kategorien:Kultur, Musik, Region und Stadtgeschehen
Tags: Comedy, Poeten, Poetry Slam, Poetryslam, Roxy

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