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Theater Ulm: Blackbird


Upside down: Wie bereits in "Welche Droge passt zu mir?" setzt das Theater auch bei dem Podiumsstück "Blackbird" darauf, die „gewöhnliche“ Sichtweise auf ein Thema umzudrehen. Auch wenn das in diesem Fall nicht ganz so gut funktionierte wie beim Thema Drogen, der Ansatz bleibt spannend – und die Inszenierung auf gruselige Art gelungen.

Ein Stück anschauen und danach wieder vergessen, das kann man im Theater Ulm, und vor allem im Podium, eigentlich nie. Immer bleibt ein Denkansatz zurück und nicht selten ist dieser völlig anders als das, was man zu Anfang (unbewusst) erwartet hat. Auch bei dem Stück „Blackbird“, das am 22. März zum letzten Mal im Podium aufgeführt wird, geht das Schauspiel unter die Haut und der Zuschauer zweifelt nicht nur einmal an der „üblichen“ Rollenverteilung.

Protagonisten sind Ray und Una, zwischen denen Jahre liegen. Als sie sich nach langer Zeit wieder treffen scheint klar: Sie war damals, mit 12 Jahren, das Opfer des Mannes, der mit guten 40 Jahren auf kleine Mädchen stand.
Aber kann man das überhaupt so sagen, wenn sie die Einzige ihres Alters war, die er je angefasst hat? Und was, wenn er sich wirklich für sie interessiert hat? Er ist nicht pädophil, da ist sich Ray zum Zeitpunkt des Wiedersehens sicher. Una wiederum ist der Meinung, dass es falsch gewesen sei, etwas mit ihr anzufangen. Er hätte es besser wissen müssen – und sie vor allem nicht verlassen sollen, am Ende. Ein Ereignis, dass das Leben beider für immer verändert hat. Trotzdem hat Ray jetzt, nachdem er seine Strafe abgesessen hat, ebenso ein Recht auf ein glückliches Leben, wie Una. Oder?

Argumente wie diese sind es, die in dem emotionsgeladenen Dialog der zwei Erwachsenen fallen und das Publikum zum Nachdenken bringen. Wie geht man mit einer solchen Situation um? Wie pauschal ist die Verteilung von Rollen wie „Opfer“ und „Täter“?
Gekonnt bringt das Theater mit dem gruselig direkten Stück zum Nachdenken. Wegschauen oder -hören geht nicht, spielt sich das Geschehen im Podium doch nur wenige Meter vor den Zuschauern ab.

Eine spannende Auseinandersetzung mit einem Thema, das eigentlich immer aber doch nie direkt Teil des Alltags ist und zu dem jeder eine klare Meinung zu haben scheint – bis das Theater Ulm diese auf die Probe stellt.

Kein Stück, das zur Unterhaltung geeignet ist, aber dadurch nicht weniger sehenswert. Schauspieler sind Johanna Paschinger und Wilhelm Schlotterer. 

Die letzte Aufführung von „Blackbird“ findet am 22. März im Podium des Theaters statt. Mehr dazu auf der Website.

Fotos: Jochen Klenk

Veröffentlicht in den Kategorien:Kultur und Stadtgeschehen
Tags: Blackbird, Podium, Schauspiel, Theater, Theater Ulm

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